Die Stadtverordneten stimmten der Vertragsauflösung zwischen Stadt und Energieunternehmen E.on zu. Die Stadt will das Bad allein betreiben, um Geld zu sparen. Gerade hat sie 85.000 Euro in die Sanierung gesteckt.

Ahrensburg. Das Ahrensburger Badlantic wurde in den vergangenen Wochen mächtig herausgeputzt und eröffnet am heutigen Montag nach sechs Wochen seine Halle für die Schwimmer. Auch die Finanzbilanz sieht kurz vor der Vertragsauflösung von der Stadt Ahrensburg und Energieversorger E.on besser aus als in den letzten Jahren.

Hermann Roks, Geschäftsführer des 31 Jahre alten Bades, ist beim Blick auf die jüngsten Zahlen recht zufrieden. 303.647 Besucher kamen im vergangenen Jahr zum Schwimmen ins Badlantic. „Das sind 13.665 Menschen mehr als 2012“ sagt Roks. Damit hat das Badlantic aber nicht nur mehr Fans gewinnen können, auch das Defizit, das das Bad jährlich macht, konnte verringert werden. „2012 konnte wir uns zu 51 Prozent selber finanzieren, 2013 waren es 54 Prozent.“ Damit liegt das Badlantic beim sogenannten Betriebskostendeckungsgrad mit 46,95 Prozent im Vergleich mit anderen Schwimmhallen sogar knapp über dem Mittelwert, der bei Hallenfreibädern bei 43,1 Prozent liegt.

Bald soll das Schwimmbad, das 2013 ein Defizit von 1,49 Millionen und in den Vorjahren von jährlich bis zu 1,7 Millionen Euro gemacht hat, den Haushalt der Stadt Ahrensburg weiter entlasten. Nach langwierigen Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Badlantic-Teilhaber Norddirekt, einer E.on-Tochter, haben nun die Stadtverordneten der Vertragsauflösung zugestimmt. Sie soll noch im Frühsommer unterzeichnet werden. Und damit, so haben es Kalkulationen ergeben, wird das defizitäre Badlantic die Stadtkasse in dem kommenden drei Jahren um rund 600.000 Euro entlasten.

Zuvor muss die Stadt allerdings zahlen. Unter dem Strich sind es 600.000 Euro für den Anteil, den bisher die E.on-Tochter hält. Seit 1997 ist der Energieversorger mit 49 Prozent an dem Schwimmbad beteiligt, das 1983 für umgerechnet gut zwölf Millionen Euro gebaut wurde. Dazu gehören die technischen Anlagen im sogenannten Unterdeck des Schwimmbades. Auch das Lehrschwimmbecken und das Freibad baute die Vorgänger-Firma Schleswag, nachdem sie in die Betriebsgemeinschaft eingetreten war. Das eigentliche Problem ist allerdings der Liefer- und Leistungsvertrag: Seit 1997 liefert der Mutterkonzern die Energie, die die Stadt wiederum bezahlen muss. Und Energie benötigt das Bad reichlich. Fünf Becken in der Halle sowie eines im Außenbereich müssen beheizt werden. Darunter das Becken mit 33 Meter Länge, das für seine Wellenbad-Technik viel Strom benötigt. Nach der Vertragsauflösung will sich die Stadt nach einem günstigeren Zulieferer umsehen.

Zuvor hat die Stadt nun bereits 85.000 Euro in die Sanierung des Bades investiert. Neben den jährlichen Reparatur- und Reinigungsarbeiten sind auch die Fugen der Fliesen und die Duschen erneuert worden. Auch E.on hat ein letztes Mal in das Schwimmbad investiert und das Aktivkohlefiltermaterial erneuert. Die etwa drei Meter hohen Filteranlangen reinigen die insgesamt rund 2,2 Millionen Liter Wasser des Schwimmbades.