Ab 1. März sollen die Karten für das Ahrensburger Schwimmbad 30 beziehungsweise zehn Cent teurer werden. Grund sind laut Badleitung gestiegene Preise für Energie und Personal.

Ahrensburg. Schwimmer müssen in Ahrensburg womöglich bald tiefer in die Tasche greifen. Das zumindest will der Aufsichtsrat des Hallen- und Freibades Badlantic. Zum 1. März sollen die Eintrittspreise für Erwachsene um 30 Cent, für Kinder um zehn Cent erhöht werden.

Badlantic-Geschäftsführer Hermann Roks verteidigt die Pläne: „Das ist wirklich eine sehr geringfügige Anpassung.“ Die letzte Preiserhöhung habe es 2011 gegeben. „Damals haben wir allerdings nur die Eintrittskarten für eine Besuchszeit von zwei beziehungsweise drei Stunden abgeschafft“, sagt er. Seitdem mussten auch Badegäste, die nur ein paar Bahnen schwimmen wollten, das Tagesticket für 5,70 statt die Zeitkarte für fünf Euro lösen. Die vorletzte Preiserhöhung liegt laut Roks fünf Jahre zurück.

Das Bad wird trotz Preiserhöhung einen Verlust von 1,77 Millionen Euro machen

Die Maßnahme sei eine Reaktion auf die Betriebskostensteigerungen der vergangenen Jahre, sagt Frank-Ulrich Heel, Badlantic-Verwaltungsleiter. „Besonders die Kosten für Energie und Personal haben sich erhöht“, sagt er. 30 Festangestellte arbeiten im Badlantic, hinzu kommen rund 50 Aushilfskräfte. Die erhofften Mehreinnahmen ab dem 1. März – laut ersten Schätzungen rund 35.000 Euro in 2014 – würden die Kosten des Bades nur „geringfügig abfedern“. Heel: „Wenn wir wirklich kostendeckend wirtschaften sollten, dann müssten wir die Preise für die Eintrittskarten um sechs Euro erhöhen.“ Laut Geschäftsführer Roks finanziert sich das Badlantic zu rund 50 Prozent aus eigenen Mitteln. Die andere Hälfte kommt aus dem Haushalt der Stadt. Und trotzdem macht das Badlantic wohl auch im laufenden Jahr ein Minus. 1,77 Millionen – so die Schätzungen der Stadt – werden es 2014.

Eine Ursache für das Defizit sehen Verwaltung und Politik der Stadt Ahrensburg im Teilhaber des Badlantic. Während die Stadt 51 Prozent der Anteile des Bades hält, gehören 49 Prozent der E.on-Tochter Norddirekt – das Mutterunternehmen versorgt das Badlantic mit Energie. Bis 2017 besteht noch ein Liefer- und Leistungsvertrag mit dem Energieunternehmen. Seit mehr als einem Jahr laufen die Verhandlungen der Stadt zur vorzeitigen Ablösung des Vertrages – bisher ohne durchschlagende Ergebnisse.

Gelingt die Vertragsauflösung, soll das Bad mit Eigenenergie versorgt und somit die Betriebskosten gesenkt werden. Und Energie braucht das Bad eine ganze Menge. Fünf Becken in der Halle sowie eines im Außenbereich müssen beheizt werden. Darunter das längste Becken – ein Wellenbad – mit 33 Meter Länge, das für seine Technik zusätzlichen Strom benötigt. Roks: „Zudem müssen wir die beiden Saunen im Badlantic beheizen.“

Ob die Preiserhöhung wirklich kommt, wird sich wohl in der kommenden Woche entscheiden. Über den Beschlussvorschlag des Aufsichtsrates soll nach der Beratung im Hauptausschuss am Montagabend (bei Redaktionsschluss noch nicht beendet) in der Stadtverordnetenversammlung abgestimmt werden. Die Sitzung beginnt am Montag, 24. Februar, um 19.30 im Marstall (Lübecker Straße 8). Hinrich Schmick, Vorsitzender des Hauptausschusses und Fraktionschef der WAB: „Tatsache ist, dass es beim Badlantic ein Defizit gibt, das gestopft werden muss.“ Allerdings gebe es auch viel Redebedarf bei dem Thema.

Das Badlantic wurde nach 2,5 Jahren Bauzeit im Juni 1983 eröffnet. 24 Millionen Mark hatte es gekostet – eine Investition, die sich zumindest zu Beginn noch auszahlte. Roks war damals 32 Jahre alt und der erste Betriebsleiter: „Das Schwimmbad war in der Zeit einzigartig, wir hatten teilweise bis zu 600.000 Gäste im Jahr.“ Im vergangenen Jahr kamen 303 647 Gäste.

Bis Ende des Jahres will Roks, der als Interimschef im November 2012 verpflichtet wurde, noch als Geschäftsführer bleiben und das Badlantic in sichere Bahnen lenken.