Andre Weiskeller und Ida Luzie Philipp machen seit eineinhalb Jahren zusammen Musik. Die beiden mixen Folk und Popelemente und kreieren ihren eigenen Stil.
Großensee/Hamburg. Die Musik des einziges Duos bei MusicStorm ist einen Mischung aus Folk und Popklängen. Sie spielt Violine und will mit der Musik Emotionen bei den Zuhörern wecken. Er bringt die Saiten seiner Gitarre zum Klingen und ist für den Gesang zuständig. Zusammen sind Andre Weiskeller und Ida Luzie Philipp das Duo Tramper AiO.
Der Name hängt mit Andres Vergangenheit zusammen. „Ich bin ein halbes Jahr lang getrampt, bis nach Spanien“, sagt er. So ist er auf das Wort Tramper gekommen. Außerdem wisse er nie, welcher Song ihn sozusagen als Nächstes mitnehmen werde. Das AiO bedeutet „Alles in Ordnung“. Andre wollte einen Namen, der sich deutsch und zugleich englisch anhört, da das Duo sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch singt.
Vor etwa eineinhalb Jahren begegneten sich die beiden Musiker bei einem Songslam im Hamburger Musikclub Molotow. Dort suchte der 27 Jahre alte Gitarrist nach einem musikalischen Gegenstück. „Ich wollte ein professionelles Musikprojekt auf die Beine stellen“, sagt Andre. Gefunden hat er die 22-jährige Ida aus Waren an der Müritz.
Die Violinistin war gleich von Andres Idee überzeugt. „Ich bin genauso anspruchsvoll wie er“, sagt sie. Da passten beide gut zusammen. Ida studiert Bratsche und im Nebenfach Klavier in Hamburg. Ihr Ziel ist es, als Berufsmusikerin in einem Orchester zu spielen. „Den Wunsch habe ich, seitdem ich 13 Jahre alt gewesen bin.“
Andre kann bereits auf sechs Jahre Erfahrung als Singer/Songwriter und Bandleader zurückblicken. Als er in Magdeburg Business und Econimics studierte, gründete er mit ein paar Freunden das A-Trio. Zu seinen Bandkollegen hat er noch Kontakt. 2011 trat er mit der Band Stayded beim Nachwuchswettbewerb MusicStorm an.
Ida weiß: „Andre möchte, dass sein Hobby zum Beruf wird.“ Darum nehme er auch das Management für die beiden in die Hand, schreibe die Texte und organisiere Auftritte. Und seine Partnerin vertraut ihm da. „Es ist sein Projekt gewesen“, begründet Ida. Außerdem könne Andre gut auf Menschen zugehen. Obwohl er den größeren Part bei ihrer Zusammenarbeit übernehme, fühle sie sich nicht unwichtig. „Alles ist gut, wie es ist.“ Ida steht gern auf der Bühne und spielt ihr Instrument. Aber selbst Songs oder Melodien zu schreiben, das liege ihr nicht.
Für Andre ist das kein Problem. „Ich habe über die Jahre dazugelernt“, sagt er. Der 27-Jährige geht mittlerweile überlegter an die Projekte heran. Und das offenbar mit Erfolg. Nach nur eineinhalb Jahren gehören 17 Songs zum Repertoire von Tramper AiO. Dabei achten die beiden leidenschaftlichen Musiker sehr auf die Qualität ihrer Stücke. „Ich setzte schon hohe Maßstäbe an“, gibt Andre zu. Doch für Ida ist das kein Problem. „Wenn ich ihr eine Melodie vorgebe, kann sie die mit Leichtigkeit nachspielen und auch fortführen.“ Der junge Mann sieht sich als eine Art Regisseur. Aber Ideen von Ida würde er immer berücksichtigen.
„Wir ergänzen uns einfach gut“, sagt Andre. Er meint damit nicht nur das Erarbeiten eines neuen Songs. „Bei unseren Stücken übernimmt Ida den Melodiepart, wenn ich nicht singe“, erklärt der Gitarrist. Eine Geige spiele immer eine durchgehende Melodie und könne daher wie eine Singstimme wirken. „Wenn ich dann einsetze, spielt Ida automatisch leiser.“ Die Töne der Geige und der Gesang stellten zwei gleichwertige Melodien dar, sagt der Musiker. „Eine davon besteht aus Worten und die andere aus Tönen.“
In ihren Songs mischen sie Elemente des Pop und Folk. Dabei lässt sich Andre gern von anderen Musikern inspirieren. „Manchmal finde ich Nuancen oder Melodiestücke gut, dann versuche ich, die in meine Songs einzubauen“, sagt er. Es erhöhe die Aufmerksamkeit des Publikums, wenn dem ein Song bekannt erscheine.
Die zwei bieten „Wohnzimmerkonzerte“ an. Dabei können Personen oder Firmen das Duo engagieren, und Tramper AiO kommen direkt ins Wohnzimmer, die Garage, den Garten oder eben die Firma. „Das war eines meiner Highlights“, erinnert sich Andre an das erste dieser Konzerte. Gerade in einem kleineren Rahmen mache das Musizieren Spaß. Und die Zuhörer sitzen in der ersten Reihe.
Aber auch, wenn sie in der Hamburger Fußgängerzone spielen, sei das immer etwas Besonderes. Ida erinnert sich: „Schön fand ich, als zwei der Zuhörer einfach miteinander zu unserer Musik tanzten.“
Vor Konzerten sind beiden trotz ihrer Erfahrung aufgeregt. Andre sagt dazu: „Gerade wenn es um etwas geht und dich jemand bewertet, ist man schon nervös.“ Das treffe auch auf das Finale von MusicStorm zu. Doch erst einmal steht der Dreh des Videos an.
„Wir verfilmen unseren Song ‚Lichter‘“, sagt Andre. Als er mit Freunden am Großensee Neujahr feierte, entstanden die ersten Szenen des Videos. Sie zeigen große Papierlaternen, die in den nachtschwarzen Himmel hinaufsteigen. „Das ist ein wirklich schöner Song“, sagt Ida. Und bald steht der zweite Drehtag an. Andre: „Das Video soll bis Anfang April fertig sein.“