Die vier Musiker von Great Lantern wollen beim Wettbewerb MusicStorm zeigen, dass sie mehr als eine Schülerband sind. Die Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn war bei einer Probe dabei.
Bargteheide. Der Nachwuchsmusikwettbewerb MusicStorm geht in die nächste Runde – und die Band Great Lantern (englisch: große Laterne) aus Bargteheide ist dabei. Die vier jungen Musiker singen auch auf englisch. Mit ihrem Song „Teenaged Girl“ konnten die Bargteheider die Jury um Sängerin Isgaard, die Produzenten Jens Lück und Frank Ramond, Benno Dangmann von der Gruppe Victims of Voodoo sowie Sänger Ole Specht von der Band Tonbandgerät überzeugen.
Die Schüler sind ein eingespieltes Team. Felix Zscherpe und Dorian Richter machen seit 2006 Musik. „2010 kam uns die Idee, das Ganze zu erweitern“, sagt Felix. Die beiden holten Finn dazu. „Anfangs hatten wir eine Leadsängerin“, erinnert sich Schlagzeuger Felix. „Ihr verdanken wir auch unseren Bandnamen Great Lantern.“ Die Musiker nehmen es jedoch mit der Übersetzung nicht so genau. Sänger Marius lacht und sagt: „Es soll eigentlich großer Leuchtturm heißen.“
Seit zwei Jahren gibt es die Band in ihrer jetzigen Formation. Worauf die jungen Musiker aber achten, ist ihr Image. „Wir sind keine Schulband“, darüber sind sich alle einig. Die Vier treten zwar auch bei Schulveranstaltungen auf, doch mehr sei da nicht. Die Band suche derzeit nach einem geeigneten Probenraum außerhalb der Schule.
Great Lantern stehen jetzt vor der Aufgabe, ein Musikvideo zu einem ihrer Songs zu drehen. Erste Ideen haben die vier Jungs bereits. „Wenn wir Teenaged Girl nehmen, wird es auf jeden Fall eine Liebesgeschichte“, sagt Sänger Marius Lauterbach. Zur Auswahl stehe aber auch „Damage Limitation“, wirft Finn Michow ein. Bei dem zweiten Lied geht es um den verantwortungslosen Umgang der Menschen mit der Welt. „Es ist ein tiefgründigerer Song, aber wir müssen uns das noch überlegen“, sagt der 16-jährige Finn.
Great Lantern wissen, wer sie sind und was sie wollen. Die großen Bühnen sind das Ziel. „Mein Traum ist es, dass ich auf der Bühne stehe und die Leute unsere Lieder mitsingen“, schwärmt der 17-jährige Marius. Auch Gitarrist Finn möchte hoch hinaus. „Vielleicht können wir ja irgendwann einmal bei Rock am Ring mitspielen.“ Keyboarder Dorian sieht es etwas nüchterner. „Wir machen Musik, um uns selbst zu verwirklichen.“ Für ihn stehe der Spaß an erster Stelle. Da stimmt ihm Felix zu. Doch die Musik bringe noch mehr Spaß, je bekannter die Band werde.
Angefangen haben die Musiker mit Coversongs. „Otherside“ von den Red Hot Chili Peppers haben sie besonders gern gespielt. Bekannte Songs nachzuspielen, habe mehrere Vorteile, sagt Finn. Es übt nicht nur. Der 16-Jährige ist sich sicher: „Mit Liedern, die das Publikum kennt, bleibt man eher in den Köpfen als mit eigenen neuen Songs.“ Dennoch ist er stolz auf ihre selbstgeschriebenen Stücke.
Im Herbst 2013 fingen Great Lantern an, eigene Songs zu entwickeln. „Vieles ist halbfertig“, gibt Finn zu. Das könnte daran liegen, dass die Vier alles daran setzen, „die Songs bis zur Perfektion zu proben“, versucht Marius zu erklären. Mehrere Texte des 17-jährigen Sängers lägen noch in Schublade und warteten darauf, musikalisch umgesetzt zu werden. Auch wenn einer die Idee für einen Songtext habe, am Ende sei es immer ein Gemeinschaftsprojekt, sagt Finn. Ihre Musik beschreiben die Schüler als eine Mischung aus modernem und klassischem Rock. „Zwischendurch spielen wir auch gern mal etwas Ruhigeres“, sagt der 18-jährige Dorian.
Mittlerweile haben die Musiker schon einige Erfahrungen bei größeren und kleineren Auftritten sammeln können, beispielsweise beim Bandfestival in Bargfeld-Stegen. 2012 gewannen Great Lantern den Nachwuchspreis des Musikwettbewerbs Talented. „Das war bis dahin unser größter Auftritt“, sagt Marius. 2013 bewarben sich die jungen Musiker auch beim Online-Contest von MusicStorm. Und in diesem Jahr spielten Great Lantern bereits bei einem Konzert im Hamburger Musikclub Uebel&Gefährlich. „Zwölf Bands traten an dem Abend auf“, sagt Finn. „Vor dem Auftritt bin ich schon sehr aufgeregt gewesen“, erinnert sich Marius. Doch als das Konzert dann angefangen habe, sei die Aufregung schnell wieder vergessen gewesen.
Die Musiker selbst seien, wie ihre Familien, von der Band überzeugt. „Aber man fragt sich schon, was das Publikum dazu sagt“, so Sänger Marius. Die Frage ist auch im Hinblick auf das Musikvideo für den Nachwuchswettbewerb MusicStorm noch offen. „Die Konkurrenz ist stark und vielfältig", sagt der 18-jährige Felix, der sich die anderen Teilnehmer angesehen hat. Die Bargteheider wollen dennoch gelassen an den Wettbewerb herangehen.