Die Band Lärmbelästigung hat es mit „Der Moment“ in die nächste Runde des Musikwettbewerbs MusicStorm geschafft. Die Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn hat die vier Musiker bei einer Bandprobe besucht.
Großhansdorf. In einem kleinen Raum, verborgen in den Tiefen des Emil-von-Behring Gymnasiums in Großhansdorf, treffen sich vier junge Musiker einmal in der Woche, um ihrer Leidenschaft nachzugehen. Seit ein paar Jahren machen die Jungs der Band Lärmbelästigung gemeinsam Musik. „Dabei geht es uns in erster Linie um den Spaß“, sagt Bassist Dodo Kurschat. Mit ihrem Song „Der Moment“ bewarben sich die vier beim Nachwuchswettbewerb MusicStorm. Jetzt sind sie eine Runde weiter und drehen demnächst ein Musikvideo für das Online-Voting.
In ihrer Anfangszeit spielten Jan Wehner, Tobi Bergen und Niklas Jürs zusammen Songs anderer Bands nach. Das war vor zweieinhalb Jahren. „Wir haben uns immer bei Jan getroffen, weil dort das Schlagzeug stand“, sagt Sänger Niklas. Im Rahmen der Projektwoche schrieben sich die Jungs 2012 für ein Bandprojekt an ihrer Schule ein. „Und seit den Sommerferien treffen wir uns regelmäßig“, sagt Niklas. Auch der erste eigene Song „Singlebörsenaufrufzeit“ entstand zu dieser Zeit.
„Aber uns fehlte immer ein Bassist“, sagt Niklas. Und Tobi ergänzt, „eine Band braucht nun einmal einen Bassisten“. Die Drei waren sich einig, es sollte ein guter Freund sein, mit dem sie zusammenarbeiten wollten. Schnell fiel die Wahl auf Dominik, den alle nur Dodo nennen. „Dabei spiele ich nur laienhaft Bass“, sagt Dodo und lacht. Eigentlich hat er Gitarrespielen gelernt. Der 17-jährige Niklas ist nicht nur der Sänger von Lärmbelästigung, er spielt auch Gitarre und Klavier. Jan verschafft sich seit zweieinhalb Jahren als Drummer lautstark Gehör. Und Tobi hat schon als kleiner Junge mit dem Gitarrespielen angefangen. „Mein Opa hat mich dazu inspiriert“, sagt er.
Zusammen ergänzen sich die vier nicht nur auf der instrumentalen Ebene. „Unsere Songs sind immer Gemeinschaftsproduktionen“, sagt Niklas. Tobi wirft ein: „Da gibt jeder seinen Senf dazu und im Laufe der Zeit reift der Song.“ Wer eine Idee hat, stellt sie bei der Bandprobe vor. „Mal ist es nur eine Melodie, mal der Text zu einem neuen Lied“, sagt Niklas. Gitarrist Tobi nimmt sich seine Entwürfe in kreativen Phasen noch einmal vor und arbeitet dann daran weiter. Niklas hat zum Schreiben am liebsten den Kopf frei. „Wenn Ferien sind oder ich im Urlaub bin, schreibe ich oft neue Texte.“ Nicht alle ihre Songs seien ernst gemeint. Die ersten sind eher witzig und ironisch gewesen, sagt Tobi. „Der Moment“ wurde von Niklas und Tobi geschrieben. Die anderen brachten sich später mit ein.
Als es um den Namen der Band ging, waren sich die vier Musiker nicht von Anfang einig. Nur, dass es „etwas Witziges, Deutsches“ sein sollte, wussten sie. „Denn wir singen ja auch auf Deutsch“, sagt Gitarrist Tobi. Doch wie sind sie auf Lärmbelästigung gekommen? Dodo erklärt es: „Es hat viele verschiedene Vorschläge gegeben.“ Einige waren offensichtlich als Spaß gedacht. „Zum Glück heißen wir jetzt nicht Rosa Seife“, sagt der Bassist. Alle lachen. Auch Dachschaden habe damals zur Abstimmung gestanden.
Ihre musikalischen Vorbilder sind Die Ärzte und Green Day. „Wir haben oft Songs von denen gecovert“, erinnert sich Niklas. Und wie beschreibt Lärmbelästigung ihre eigene Musikrichtung? „Ich würde sagen, wir machen RoPoPunk“, versucht Tobi ihren Stil zu erläutern. „Das steht für Rock-Pop-Punk“, erklärt Jan.
Obwohl die Musiker mit ihren 17 und 18 Jahren noch relativ jung sind, haben sie schon einige Erfahrungen sammeln können. 2013 traten sie beim Musikwettbewerb Talented an. Sie traten beim Hagener Stadtteilfest auf und organisierten einen Bandabend an ihrer Schule. Ungefähr 200 Besucher waren dabei. Vor dem Auftritt sei Sänger Niklas total nervös gewesen. „Aber hinterher dachte ich: Schade, dass es schon vorbei ist.“ Im vergangenen Jahr bewarben sich die Musiker aus Großhansdorf und Ahrensburg zudem beim Online-Contest von MusicStorm.
Lärmbelästigung proben in ihrer Schule und treten auch bei Veranstaltungen dort auf, aber eines wollen die vier klarstellen. „Als Schulband sehen wir uns nicht“, sagt Niklas.
Als die E-Mail kam, dass sie mit ihrer Band eine Runde weiter sind, war die Freude groß. „Ja, wir sind genial“, dachte Dodo, als ihn die Nachricht erreichte. „Wir haben Spaß an der Musik und gute Texte“, fühlt sich der 17-Jährige bestätigt. Jan und Niklas sind sich einig: „Es ist toll zu sehen, dass nicht nur unsere Familien uns gut finden.“