Die Ahrensburger CDU verschiebt den Strukturplan für das Neubaugebiet. Die Fraktion will bei einer Sondersitzung eine Einigung finden.
Ahrensburg. Werner Bandick (CDU), Bürgervorsteher in Ahrensburg, ist enttäuscht. Schuld daran sind einige Kollegen aus seiner Fraktion. Während der Herbstferien hatte sich Bandick umfassend mit dem Strukturplan für das Neubaugebiet Erlenhof beschäftigt. Er arbeitete einige Änderungsanträge aus, über die nun der Bauausschuss abstimmen sollte. Doch dazu kam es nicht. "Die CDU-Fraktion ist sich über einige Punkte bisher nicht einig geworden", sagte Bandick während der Ausschusssitzung und stellte seine Anträge zurück - ein weiteres Kapitel in der seit Jahren laufenden Erlenhof-Debatte.
"Ich bin schon enttäuscht von einigen Kollegen", sagt der Bürgervorsteher auf Nachfrage. Es sei hoch hergegangen auf der Fraktionssitzung am vergangenen Dienstag. Bandick habe appelliert, ihm als Mitglied des Bauausschusses zu vertrauen. "Doch einige fühlten sich nicht ausreichend informiert", sagt er. Und weiter: "Ich habe das unter meinem Namen eingebracht, weil der Fraktionsvorsitzende Tobias Koch nicht anwesend war. Das war einigen wohl nicht genehm." Dabei brächten seine Vorschläge keine tiefgreifenden Änderungen. Bandick: "Über die Drittelung der Wohntypen und die Höhe der Häuser herrscht Einigkeit." Auch seine Überlegungen, Senioren- und Studentenwohnungen zu integrieren, sei gut angenommen worden. "Irgendwie biegen wir das schon hin", sagt Bandick. Eine Einigung soll nun am Sonnabend, 12. November, erreicht werden. Dann treffen sich die Mitglieder der Ahrensburger CDU zu einer Sondersitzung zum Thema Erlenhof.
"Bis dahin hat nun jeder die Möglichkeit, sich zu informieren", sagt Ernst Hoffmann (CDU). Werner Bandick habe seine Vorschläge in der Sitzung am Dienstag kurz vorgestellt. "Wir haben gemerkt, dass ein Abend nicht reicht, um das Thema angemessen zu erörtern", so Hoffmann. Er will sich nun mit einem befreundeten Architekten zusammensetzen, der ihm die Vorschläge Bandicks erläutern solle. "So sagt mir etwa der Begriff Raumkanten nichts. Da muss ich mich erst mal kundig machen", sagt Hoffmann. "Ich muss die Verwaltung kritisieren, die uns keine ordentlichen Pläne zur Verfügung stellt."
Uneinig sei man sich bei der Fraktionssitzung jedoch nicht gewesen. "Es war richtig von Herrn Bandick, die Anträge einzubringen, damit sich die Gremien mit seinen Ideen auseinandersetzen können", so Hoffmann weiter.
Ganz so viel Geduld hat Thomas Bellizzi, FDP-Vertreter im Bauausschuss, nicht. "Das ist schon ärgerlich, weil es wieder Zeit kostet", sagt er, "im Haushaltsentwurf sind bereits Verkaufserlöse eingeplant. Es müssen jetzt Beschlüsse her." Doch dazu kann es nun erst auf der Bauausschusssitzung am 16. November kommen.
"Die CDU scheint bei dem Thema ja einige Probleme zu haben", sagt Rolf Griesenberg (SPD). In der nächsten Sitzung müsse dann aber der Strukturplan endlich beschlossen werden, so Griesenberg weiter. Die SPD werde in der nächsten Sitzung einen Antrag einbringen, durch den eine sogenannte Sonderfläche ausgewiesen werden soll. "Auf rund 5000 Quadratmetern wollen wir so bezahlbaren Wohnungsbau durch eine städtische Förderung ermöglichen", erläutert Griesenberg.
"Wir verfolgen die Entwicklung des Erlenhofes mit Nachdruck", sagt Constanze Göttsche, Projektleiterin der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), die die Grundstücke verkaufen wird. "Wir rechnen damit, dass im ersten Halbjahr 2012 Baurecht geschaffen ist", so Göttsche.
Obwohl sich der Ausschuss nicht mit den Anträgen von Werner Bandick beschäftigte, stellte die Landschaftsarchitektin Maria Julius den Strukturplan erneut kurz vor. "Unser Ziel ist es, ein Wohngebiet zu entwickeln, das sich von anderen unterscheidet", sagte Julius. "Wir haben auf dem Gelände durch die unterschiedlichen Höhen die Grünflächen in das Grün der Niederungen und das Grün der Höhen unterteilt." Von Nord nach Süd soll nach dem Plan eine grüne Schneise durch das Wohngebiet gezogen werden. "Dieses grüne Mitte ist sinnvoll, um Lücken zu lassen und anderen Flächen zu entlasten", so die Architektin.
Von Westen her sind zwei grüne Arme geplant, die in das Wohngebiet hineinragen. "So wollen wir die Charakteristik der Umgebung übernehmen", sagt Julius. Nach den Plänen soll es drei Grünzonen geben: eine wenig pflegeintensive "Pufferzone" mit einer Fläche von 13 Hektar im Außenbereich, eine 4,6 Hektar große Fäche direkt an der Siedlung, die einmal im Jahr zu pflegen ist, und die grüne Mitte mit 1,3 Hektar, die regelmäßiger Pflege bedarf.