Bürgermeister Michael Sarach, am Sonntag seit zwölf Monaten im Amt, zieht im Abendblatt-Interview Bilanz
Ahrensburg. An diesem Sonntag jährt sich der Amtsantritt des Ahrensburger Bürgermeisters Michael Sarach zum ersten Mal. Der Verwaltungschef macht unterdessen Urlaub auf Mallorca. Gemeinsam mit seiner Frau, den Kindern und einer befreundeten Familie bewohnt der 57-Jährige eine Finca in Son Servera im Osten der beliebten Baleareninsel. Von dort hat Michael Sarach der Regionalausgabe Stormarn des Hamburger Abendblattes telefonisch ein Interview gegeben.
Es ist eine ganz subjektive Momentaufnahme nach zwölf Monaten im Dienst, die deutlich macht: "Der Neue" ist Sarach längst nicht mehr, er blickt zufrieden auf erste - auch persönliche - Erfolge zurück. Eine der größten Herausforderungen der Zukunft sieht er darin, die Stadt Ahrensburg als attraktiven Wirtschaftsstandort neu zu positionieren und wieder mehr Unternehmen - insbesondere Dienstleister - in die Gewerbegebiete zu holen.
Hamburger Abendblatt:
Herr Sarach, Sie sind am 1. Mai seit einem Jahr Bürgermeister in Ahrensburg. Bereuen Sie, dass Sie diese Aufgabe übernommen haben?
Michael Sarach:
Nein, absolut nicht. Ganz im Gegenteil: Ich freue mich jeden Tag aufs Neue, dass ich die Entscheidung getroffen habe, anzutreten, dass ich die Wahl gewonnen habe, dass ich nun mitgestalten kann an der Entwicklung Ahrensburgs.
Woher rührt diese Freude?
Sarach:
Das kommt auch daher, dass eines der ersten Ziele, die ich mir gesteckt hatte, erreicht ist: Das Gesprächsklima zu verbessern. Der Diskussionsstil zwischen Politik, Verwaltung und Bürgern ist deutlich entspannter geworden. Bei allen mitunter sehr unterschiedlichen Auffassungen spricht man vernünftig miteinander, geht miteinander ordentlich um, diskutiert in der Sache, nimmt Abstand von persönlichen Angriffen, Anfeindungen und Diffamierungen.
Ist das ein Erfolg, den Sie auch ein Stück weit für sich ganz persönlich verbuchen möchten?
Sarach:
Es ist natürlich ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Aber ich glaube, dass es mir gelungen ist, den Menschen zu zeigen, dass ich wirklich ein offener, kommunikativer und kommunikationsfreudiger Mensch bin. Das trägt sicher dazu bei. Aber auch die Bereitschaft seitens der Politik, unter den Bürgerinnen und Bürgern und innerhalb der Verwaltung ist da und hat mir diese Chance eingeräumt.
An welches Ereignis denken Sie besonders gern zurück?
Sarach:
Ich denke gern zurück an den Neujahrsempfang mit dem Bürgervorsteher. Gemeinsam haben wir im Marstall einen Rückblick auf das vergangene Jahr und einen Ausblick auf die kommenden gegeben. Ich finde es natürlich auch sehr gut, dass wichtige politische Themen wie Nordtangente und Erlenhof vorangebracht worden sind. Und ich freue mich, dass die Mitarbeiter im Rathaus bereit sind, strukturelle Veränderungen mitzutragen. Die schiebe ich langsam an, damit die Verwaltung auch in Zukunft gut aufgestellt ist.
Zukunft ist das Stichwort. Was sind die großen Herausforderungen?
Sarach:
Wir sind mit den Themen Nordtangente und Erlenhof ja noch längst nicht am Ende. Diese Projekte müssen weiterentwickelt werden. Und: Die Fortsetzung dessen, was als Zukunftswerkstatt begonnen hat, ist eine der ganz großen Herausforderungen - nämlich die Frage, auf welcher konsensfähigen Basis sich die Stadt fortentwickeln sollte. Ahrensburg hat, wie ich meine, weiterhin sehr große Chancen. Aber wir müssen uns auch darüber im Klaren sein, dass wir in großer Konkurrenz zu anderen Kommunen stehen. Es muss uns gelingen, weitere Unternehmen für Ahrensburg zu gewinnen. Wir müssen den Standort für - ich will das mal so nennen - Premium-Dienstleistungsfirmen interessant zu machen.
Herr Sarach, wir danken Ihnen für das Gespräch.