Die Zusammenarbeit mit Michael Sarach funktioniert gut. Darin ist sich die Politik einig. “Man kann ihn jederzeit erreichen.
Ahrensburg. Er kommt zu den wichtigen Sitzungen", sagt die SPD-Fraktionschefin Petra Wilmer. "Er triff keine einsamen Entscheidungen", sagt Jörg Hansen, Fraktionsvize der Grünen. "Er informiert uns rechtzeitig", sagt FDP-Fraktionschef Thomas Bellizzi. Ob aber das lange gestörte Vertrauen zwischen Politik und Verwaltung dauerhaft wieder hergestellt werden kann, daran gibt es Zweifel.
"Nur auf unser Drängen hin ist der Bau der Turnhalle für die Grundschule am Hagen beschlossen worden, gegen die Empfehlung Sarachs", sagt CDU-Fraktionschef Tobias Koch. Dabei sei das Geld bereits im Haushalt vorgesehen gewesen. Koch: "Ähnlich lief es bei der Cafeteria für die Stormarnschule. Da hat das Vertrauensverhältnis doch etwas gelitten." Das Fazit falle daher eher durchwachsen aus. Koch: "Große Erfolge sind bisher nicht erkennbar." Die erwartet die CDU jetzt im Hinblick auf die Sanierung der Schlossstiftung und einen Sparkurs im Rathaus.
Den fordert auch WAB-Fraktionschef Hinrich Schmick. "Sarach muss die Verwaltung reformieren. Sie muss effizient und sparsam arbeiten. Die Verschuldung der Stadt wird auf das Vierfache anwachsen." So sei es besonders ärgerlich, dass sich Sarach nicht genügend dafür eingesetzt habe, die Rechtmäßigkeit der Pensionsansprüche aus seinem vorherigen Arbeitsverhältnis prüfen zu lassen: Mecklenburg-Vorpommern fordert von Ahrensburg eine Ablöse von 450 000 Euro. Schmick: "Sarach hat Unterlagen nicht herausgegeben. Das hat ein Geschmäckle."
Aus der SPD kommt dagegen durchweg Zustimmung. Petra Wilmer: "Sarach setzt auf die Ansiedlung von Firmen. Das finden wir gut." Jetzt hofft die SPD, dass Sarach auch bezahlbaren Wohnraum schafft und zugleich auf eine harmonische Innenstadtentwicklung achtet. Wilmer: "Auch wenn Ahrensburg Geld braucht, wir müssen nicht gleich große Häuser auf den Lindenhof-Parkplatz bauen."
Lob kommt auch von FDP-Chef Thomas Bellizzi: "Sarach beschränkt sich auf die Rolle als Verwaltungschef und lässt die Politik entscheiden. Das ist gut. Aber hin und wieder könnte er ruhig mal ein Machtwort sprechen."
Auch die Grünen haben "ein gutes Gefühl". Hansen: "Der Bürgermeister hatte Vertreter aller Fraktionen in eine Kommission geholt. Wir durften über die Einstellung der neuen Bauamtsleiterin mitentscheiden. So etwas gab es noch nie."