“Mit ganzer Kraft und ganzem Herzen werde ich mich für das Wohl der Stadt Ahrensburg einsetzen.“
Dieses Versprechen hat Michael Sarach zu Beginn seiner Amtszeit vor einem Jahr abgegeben. 53 Prozent aller Wahlberechtigten hatten ihn zum neuen Bürgermeister gewählt. Ihm mit ihrer Stimme das Vertrauen ausgesprochen. Weil er zum Beispiel zugesichert hatte, die Nordtangente auf den Weg zu bringen. Oder die Schaffung bezahlbaren Wohnraums voranzutreiben. Mehr Frauen in Führungspositionen ins Rathaus zu holen. Sich um die Schuldenlast der Stadt ebenso zu kümmern wie um das Schloss, das vernachlässigte Wahrzeichen. Und er hat Hoffnungen geweckt, die Wirtschaftskraft der Stadt durch neue Gewerbeansiedlungen zu stärken. An diesen Versprechen wird der ehemalige Ministerialrat aus Schwerin nun gemessen.
Michael Sarach ist zielstrebig ans Werk gegangen, hat sich wegen seiner Klarheit und seines Beharrungsvermögens Respekt verdient. In seinem Amtssitz an der Manfred-Samusch-Straße ebenso wie draußen bei vielen Bürgerinnen und Bürgern. Er hat durch Augenmaß im Streit mit dem Eisenbahnbundesamt maßgeblich dazu beigetragen, dass der Bahnhof Gartenholz nach langer Irrfahrt durch einen Dschungel von EU-Richtlinien schlussendlich doch noch zum Zug kam. Er ist Wegbereiter eines vernünftigen Konzeptes zur Rettung der Schlossstiftung. Und er hat mit Angela Andres eine Frau an die Spitze des Bauamtes gesetzt.
Weniger positiv fällt die Bilanz bei der Erlenhof-Planung aus. Die Mietpreise steigen, doch bezahlbarer Wohnraum für junge Familien ist im Norden der Stadt nicht in Sicht. Von einer Nordtangente fehlt bislang jede Spur. Ebenso von einer Lösung der Verkehrsprobleme im Süden Ahrensburgs oder in der City. Im Rathaus wird munter über einen Masterplan Verkehr diskutiert, der diesen Namen nicht wirklich verdient. Dabei steuert die Stadt weiter auf den sicheren Verkehrsinfarkt zu. Und: Wann endlich beginnt der Schlussakt im Trauerspiel Rathausplatz?
Verantwortlich für diese schlechten Noten ist aber nicht allein der Bürgermeister. Schließlich setzt er die Vorgaben der Stadtverordneten um. Sarach braucht klare Entscheidungen, um klare Verhältnisse schaffen zu können. Wenn Ahrensburg vorankommen will, muss die Kommunikation stimmen zwischen der Verwaltung und der Politik. Und genau hier hat Michael Sarach in den vergangenen zwölf Monaten ganz sicher am meisten gepunktet.