Trittau. Neue Pächter hat Traditionsrestaurant Moonshiner übernommen. In der Region hat er sich zuvor als Gastronom bereits einen Namen gemacht.

Die amerikanische Flagge weht noch am Traditionslokal Moonshiner am Mönchteich in Trittau. Wer nicht regelmäßig hier vorbeikommt, der wird vielleicht gar nicht bemerkt haben, dass das amerikanische Restaurant ab November 2022 für rund ein halbes Jahr geschlossen hatte. Jetzt ist es wieder geöffnet.

Aus gesundheitlichen Gründen hatte der einstige Betreiber Andreas Herbst das Restaurant in idyllischer Lage aufgegeben. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich zunächst schwierig. Monatelang hatte sich kein passender Interessent gefunden. Doch Anfang des Jahres durften Fans amerikanischer Küche aufatmen: Peter Kleiber übernahm das Lokal. Der 55-Jährige wohnt in Kollow im Nachbarkreis Herzogtum-Lauenburg und hat bereits gastronomische Vorerfahrung.

Neuer Wirt betrieb in der Vergangenheit ein Café namens Stullenland

In der Vergangenheit hatte Kleiber ein Café namens Stullenland in Gülzow betrieben. Doch weil in den Räumen eine Abluftanlage fehlte, untersagte die Lebensmittelkontrolle des Kreises den weiteren Betrieb. Kleiber suchte nach einer Alternative – und wurde in Trittau fündig. Einst unter dem Namen Mönchsquelle bekannt, hieß das Restaurant zwischenzeitlich Edelweiss.

Ende 2020 eröffneten Andreas Herbst und seine Lebensgefährtin Sandra Nienhuysen das Lokal als amerikanisches Restaurant unter dem heutigen Namen. Während der Corona-Pandemie boten sie einen Lieferservice an. Der gute Ruf, den sich die Betreiber mit ihrem Lokal erarbeitet hätten, habe Kleiber ein gutes Gefühl gegeben.

Ein halbes Jahr war das Restaurant Moonshiner am Mönchteich in Trittau geschlossen.
Ein halbes Jahr war das Restaurant Moonshiner am Mönchteich in Trittau geschlossen. © Stormarn | Juliane Minow

Das Konzept führt Peter Kleiber in ähnlicher Form weiter

Das Konzept führt er im Wesentlichen weiter wie bisher. Einen Lieferservice bietet er aber im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht mehr an. „Eigentlich wollte ich renovieren, aber am Ende habe ich fast alles doch so gelassen, weil es mir so gut gefallen hat“, so der Gastronom. Auch die Speisekarte hat er bis auf kleinere Änderungen fortgeführt. „Es gibt weiterhin verschiedene Burger, Spareribs und Salate“, so Kleiber.

Buritos und Nachos hat der Gastronom gestrichen. Dafür gibt es jetzt Chili con Carne und Mac and Cheese. Eines der beliebtesten und am häufigsten bestellen Gerichte ist indes so gar nicht typisch amerikanisch: „Currywurst mit Pommes gehen immer“, sagt Peter Kleiber. An den Werktagen stemmt der Wirt den Betrieb allein, am Wochenende bekommt er Unterstützung von einem Koch und einer Servicekraft. „Am Anfang hatte ich mit Personalmangel zu kämpfen“, so der Wirt. „Aber mittlerweile sind wir gut aufgestellt.“ Er sei momentan nicht auf der Suche nach weiterer Verstärkung.

Ab November wird es eine Saisonkarte mit Gulasch und Grünkohl geben

Kleiber: „Ich koche auch privat sehr gerne und möchte das Angebot abseits der bestehenden Karte im Restaurant ausbauen.“ Ab November wird es deshalb eine Saisonkarte geben. „Da werden Gerichte wie Gulasch oder Grünkohl draufstehen“, so der Wirt. Für den 4. November ist ein Liederabend geplant. „Bei einem Drei-Gänge-Menü wird der Musiker Mick J. Pash Rock ‚n‘ Roll und Blues zum Besten geben“, so Kleiber. Reservierungen sind unter Tel. 0171/197 96 16 möglich.

Das Konzept des Gastronomen scheint aufzugehen. „Der Start ist bestens gelaufen“, sagt er. „Das Lokal lief vorher schon gut, davon habe ich profitiert und gute Resonanz bekommen.“ Die Leute seien ihm quasi die Türen eingerannt. Das Publikum sei unterschiedlich. Klassische Laufkundschaft wie in einer Innenstadt gibt es nicht. „Unter der Woche und auch am Wochenende kommen viele Leute, die gezielt essen gehen möchten“, so Kleiber. Aber gerade am Wochenende seien es auch Spaziergänger und Touristen, die spontan in seinem Lokal einkehren.

Der neue Pächter führt das amerikanische Restaurant im gleichen Stil wie die früheren Betreiber weiter. 
Der neue Pächter führt das amerikanische Restaurant im gleichen Stil wie die früheren Betreiber weiter.  © Juliane Minow | Juliane Minow

Der Gastronom ist Herrchen von fünf Katzen und zwei Hunden

Mittwoch, Donnerstag und Freitag hat das Moonshiner von 17 bis 21 Uhr geöffnet, Sonnabend und Sonntag von 12 bis 21 Uhr. Montag und Dienstag sind Ruhetage. Langweilig wird ihm in der Freizeit aber nicht. „Ich habe ein Haus mit Garten, zwei Hunde und fünf Katzen, da ist immer etwas los“, sagt Kleiber. Außerdem betreibt er neben dem Trittauer Lokal eine Kantine in Lauenburg.

Doch auch, wenn es mal stressiger wird, ist das für den Wirt kein Grund seine Gelassenheit aufzugeben. Auch die Befürchtung, dass es im Winter in seinem Lokal ruhiger werden könnte, bereitet ihm keine schlaflosen Nächte. Kleiber: „Ich weiß, dass ich mit dem Restaurant kein Millionär werde und möchte das auch gar nicht.“ Für ihn sei wichtig, dass er Spaß an der Arbeit habe.

Peter Kleiber ist gelernter Reiseverkehrskaufmann

Von Haus aus ist Kleiber gar kein Gastronom. Der gelernte Reiseverkehrskaufmann betrieb mehrere Jahre ein Reisebüro, wurde dann Travelmanager bei der Bergedorfer Körber-Gruppe. Seinen Entschluss in die Gastronomie zu wechseln, habe er nie bereut – ganz im Gegenteil: „Ich frage mich fast, warum ich diesen Schritt nicht früher gegangen bin“, sagt er.

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Er genieße er es nicht nur, sein eigener Chef zu sein. „Es macht mir auch wahnsinnig viel Freude, meine Gäste glücklich zu machen. Alle kann man natürlich nie zufriedenstellen. Aber ich tue, was ich kann.“ Auch privat sei er gerne Gastgeber und versorge Freunde und Familie gerne mit leckeren Speisen und Getränken. Kleiber: „Wenn die Leute mir sagen, dass es ihnen geschmeckt hat, bin ich auch zufrieden. Das ist mein Antrieb.“