Bad Oldesloe. Neuer Teilnahmerekord: 19 Städte und Gemeinden im Kreis sind dabei. Los geht es am 29. Mai. So können Interessierte mitmachen.
Zugegeben: Neu erfunden wird das Rad durch das Stadtradeln nicht. Doch darum geht es bei der bewährten Aktion auch gar nicht. „Wir wollen die Stormarner daran erinnern, wie wichtig und schön es ist, das Fahrrad so oft es geht gegen das Auto zu tauschen“, so Landrat Henning Görtz. Ab Montag, 29. Mai, heißt es deshalb wieder: gemeinsam für das Klima in die Pedale treten.
Nach dem Startschuss für das diesjährige Stadtradeln sollen die Bürgerinnen und Bürger drei Wochen lang, bis zum 18. Juni, so viel Fahrrad fahren wie möglich und damit Kilometer für ihre Kommune sammeln. Es kann allein oder im Team mitgemacht werden. Die Besten werden nach Abschluss der Aktion ausgezeichnet.
Das Stadtradeln in Stormarn startet am Montag, 29. Mai
„Angefangen hat alles 2011 in Bad Oldesloe“, so Görtz. „Seitdem ist das mittlerweile zur Tradition gewordene Stadtradeln stetig gewachsen.“ In diesem Jahr sei sogar ein Teilnahmerekord unter den Kommunen zu verzeichnen gewesen: 19 Städte und Gemeinden im Kreis sind dabei, die Gemeinde Jersbek zum ersten Mal. Außerdem nehmen Ahrensburg, Ammersbek, Bad Oldesloe, Bargteheide, Barsbüttel, Braak, Delingsdorf, Elmenhorst, Glinde, Großhansdorf, Lütjensee, Oststeinbek, Reinbek, Reinfeld, Tangstedt, Trittau, Westerau und Witzhave teil.
Mitmachen können alle Menschen, die in Stormarn leben, arbeiten, zur Schule gehen oder in einem Verein aktiv sind. Wenn die eigene Kommune nicht dabei ist, kann man sich für den Kreis Stormarn registrieren. Die Kreiskoordinatorinnen richten bei Bedarf Teams für weitere Städte und Gemeinden ein. Wer mitradeln möchte, kann sich im Internet unter stadtradeln.de/kreis-stormarn registrieren und dann einem Team beitreten oder ein eigenes gründen.
Jeder Kilometer zählt: Ob zur Schule, zum Bäcker oder zur Arbeit
Danach kann losgeradelt werden: Ob zum Bäcker, zur Schule oder bei einer Fahrradtour – jeder Kilometer zählt. Die kostenfreie App dazu ist unter stadtradeln.de/app zu finden. Wer keinen Internetzugang hat, kann trotzdem dabei sein. Dafür rufen Interessierte beim Koordinator ihrer Gemeinde oder beim Kreis an, werden registriert und können die Radkilometer wochenweise durchgeben.
Das Ziel des Landrates lautet: „Wir wollen die Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr toppen.“ Ein ambitioniertes Vorhaben, können sich doch auch die Zahlen aus 2022 sehen lassen: Seinerzeit nahmen 18 Städte und Gemeinden im Kreis teil, 5567 Radlerinnen und Radler fuhren 680.362 Kilometer mit dem Fahrrad. „Das entspricht einer Strecke von 20 mal um die Erde“, so Görtz. Die Aussichten für dieses Jahr sind immerhin vielversprechend: Bis Dienstag, 9. Mai, hatten sich bereits 932 Radelnde in 168 Teams registriert.
Es werden wieder Stadtradel-Stars gesucht, die komplett aufs Auto verzichten
Wer ganz vorne mit dabei sein möchte, kann sogenannter Stadtradel-Star werden. Die verzichten 21 Tage lang komplett auf ihr Auto und nutzen ausschließlich Fahrrad, Bus und Bahn. Wer das schafft, ist eingeladen von seinen Erfahrungen zu berichten und andere Menschen zu inspirieren. Dass ein Verzicht aufs Auto möglich ist, haben in de vergangenen Jahren bereits viele bewiesen – zuletzt zum Beispiel Anke Tieken aus Witzhave, der ein Verzicht aufs Auto mit zwei Kindern und einer Arbeit im Nachbarort gelang. „Von den Stadtradeln-Stars der vergangenen Jahre wollten einige ihr Auto nach dem Test sogar komplett abschaffen“, so Henning Görtz. Wer Stadtradel-Star werden möchte, kann sich bei den Koordinatoren seiner Kommune melden.
Egal, wie das Ergebnis ausfällt: Gründe, mitzumachen, gibt es viele, so Görtz: „Mittlerweile kommt ein Großteil der klimaschädlichen Kohlenstoffdioxidemissionen aus dem Verkehr.“ Davon gehe ein großer Anteil auf das Konto des Innerortsverkehrs. Doch gerade in den Stormarner Kommunen seien die Wege oft kurz. Ein Umstieg vom Fahrrad auf das Auto könne einen großen Unterschied machen.
Kommunen bemühen sich, fahrradfreundlicher zu werden
Gleichwohl räumten einige Bürgermeister der Städte und Gemeinden auch ein, dass es in Sachen Fahrradfreundlichkeit noch Verbesserungspotenzial gibt. Auch, wer im Kreis außerhalb seiner Kommune von A nach B kommen will, ist häufig aufs Auto angewiesen. Doch vielerorts tut sich etwas. „Zwischen Bad Oldesloe und der Gemeinde Pölitz soll ein Radweg gebaut werden“, so Oldesloes Bürgermeister Jörg Lembke. „Bargteheide wird das Fuß- und Radwegekonzept noch vor der Sommerpause vorstellen. Ziel muss es sein, Radschnellwege innerhalb des Stadtgebiets und darüber hinaus zu schaffen“, so Bargteheides Bürgermeisterin Gabriele Hettwer. Oststeinbek wünsche sich einen Anschluss an die Velorouten nach Hamburg, Elmenhorst kämpft für einen Radweg nach Sülfeld.
Doch der Umweltschutz ist nicht der einzige Grund, um aufs Fahrrad zu steigen, sind sich die Bürgermeister einig. „Man tut nicht nur der Umwelt, sondern auch sich selbst etwas Gutes“, so Ahrensburgs Bürgermeister Eckart Boege. Denn wer sich an der frischen Luft bewegt, fördert die eigene Gesundheit. Und: „Es macht Spaß“, so Trittaus Bürgermeister Oliver Mesch. „Radfahren setzt Endorphine frei und der Wettbewerbscharakter des Stadtradelns motiviert zusätzlich.“ Viele Kommunen bieten Aktionen wie Radtouren mit dem Bürgermeister an.
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Wie gehabt findet die Aktion in Kooperation mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) Stormarn statt. Auch in diesem Jahr bieten die Verantwortlichen wieder eine Sternradtour an. Sie findet am Sonnabend, 3. Juni, statt und führt zum Jersbeker Park. Folgende Startorte gibt es: 10.30 Uhr Reinfeld (Paul-von-Schoenaich-Straße 3), 11.15 Uhr Bad Oldesloe (Käthe-Kollwitz-Straße 8), 10.30 Uhr Ahrensburg (Bahnhofstraße 13), 10.30 Uhr Bargteheide (Marktplatz), 10.55 Uhr Ammersbek Rehagen (Weg zu den Tannen 1), 11.15 Uhr Delingsdorf (Dorfstraße Ecke Schulstraße), 11.40 Uhr Hammoor (Ecke Alte Dorfstraße Gerkenfelder Weg), 11.55 Uhr Tremsbüttel (Lasbeker Straße 1), 12.10 Uhr Fischbek (Am Dorfplatz), 12.30 Uhr Elmenhorst (Eichenweg 33), 9.30 Uhr Reinbek (Am Ladezentrum 6) und 10 Uhr Glinde (Markt 2).