Ahrensburg. Vorstand plant Gastspiele renommierter Tanzkompanien in der Schlossstadt. Welches berühmte Ensemble als Erstes kommen wird.

Ahrensburg hat ein abwechslungsreiches kulturelles Leben. Wer nach Veranstaltungen wie Konzerten, Kabarett, Vorträgen, Lesungen, Kunstausstellungen oder Kleinkunst sucht, wird allemal fündig. Doch nicht alle sind mit dem Angebot zufrieden, denn eine Kunstform kann das Publikum in der Schlossstadt nur ganz selten genießen: Es geht um den Tanz, insbesondere das Ballett. Der Verein Ballettfreunde Ahrensburg hat jetzt die Initiative ergriffen und will tänzerischen Darbietungen die Bühne bieten, die bislang fehlt.

Jasmin Knop leitet das Ballett Studio Holtz in Ahrensburg und ist Vorsitzende des 2022 gegründeten Vereins. Sie hat die Runde der neun Gründungsmitglieder zusammengeführt mit dem Ziel, eine Tanzsparte in Ahrensburg zu etablieren. Knop sagt: „Wir wollen mehr Tanz nach Ahrensburg und Umgebung bringen.“ Die Kunstform solle auch besser gefördert werden. Der Schwerpunkt liege zwar auf dem klassischen Tanz, „allerdings sind alle Mitglieder offen für innovative Ideen und Darbietungen“, so Knop.

Ballett soll in Ahrensburg eine eigene Bühne bekommen

Der Vorstand der Ballettfreunde Ahrensburg setzt sich zusammen aus Henrike Martenson (v. l.), Astrid Demand-Schnitzer, Jasmin Knop, Verena Benze und Christine Lorenz.
Der Vorstand der Ballettfreunde Ahrensburg setzt sich zusammen aus Henrike Martenson (v. l.), Astrid Demand-Schnitzer, Jasmin Knop, Verena Benze und Christine Lorenz. © Ballettfreunde Ahrensburg

Zum fünfköpfigen Vorstandsteam gehören außerdem Knops Stellvertreterin Astrid Demand-Schnitzer noch Schatzmeisterin Verena Benze, Christine Lorenz und Henrike Martenson. Die fünf Frauen verbindet die Leidenschaft für den Tanz seit vielen Jahren. „Jede von uns ist im Ballett zu Hause und fest mit Ahrensburg verbunden“, sagt die Vorsitzende.

Ihre Mitstreiterin Astrid Demand-Schnitzer meint: „Mir gefällt an unserem Verein, dass die Ideen für den Tanz in Ahrensburg nur so sprudeln. Bei unseren Treffen wird Kreativität mit praktischer Umsatzfreude wunderbar verbunden.“ Verena Benze ergänzt: „Dass wir dabei dem Tanz an dieser Stelle zu einer größeren Präsenz verhelfen können, ist mir ein Herzensanliegen.“ Und Christine Lorenz sagt: „Die erste Idee der Vereinsgründung weiterzuentwickeln, neue Pläne zu schmieden und umzusetzen – und das zusammen mit Menschen, die ich sehr schätze – macht mir große Freude.“

John Neumeiers Bundesjugendballett hat Kommen zugesagt

Offensichtlich sind alle fünf Frauen mit Feuereifer dabei, Pläne für künftige Projekte zu schmieden. Dabei soll nach Angaben Knops keine Konkurrenz zu Hamburg aufgebaut werden. „Vielmehr sollen die Kapazitäten, die wir in der Umgebung haben, zusammengeführt und ausgebaut werden“, erläutert die Initiatorin. Der Verein wolle die „hiesigen Ballettschulen unterstützen und unter anderem die Saalmieten für die Probewochen und Vorstellungstermine reduzieren“.

Und dann ist noch der ganz große Wurf geplant: Die Ballettfreunde wollen mindestens ein- oder zweimal pro Jahr renommierte Kompanien zu einem Auftritt in Stormarn bewegen. Wie beispielsweise das Bundesjugendballett, dessen Intendant John Neumeier ist. Die Kompanie hat bereits ihr Kommen zugesagt, Aufführungstermine sind auf den 15., 16. und 17. Dezember festgesetzt.

Das Bundesjugendballett setzt sich ausschließlich aus jungen Ausnahmetalenten zusammen, die höchste tänzerische Anforderungen erfüllen. Als Zugpferde sollen sie dafür sorgen, dass sich noch mehr Menschen für den künstlerischen Tanz begeistern und insbesondere Kinder und Jugendliche sich angesprochen fühlen und im besten Fall vielleicht sogar selbst den Wunsch verspüren, sich tänzerisch auszudrücken. Ganz abgesehen davon, dass die Ahrensburger für diese Aufführungen keine langen Anfahrtswege nach Hamburg auf sich nehmen müssen.

Choreografin entwickelt Programm mit den Teilnehmenden

Des Weiteren wollen die Ballettfreunde Infotage und Fahrten zu Aufführungen organisieren. Mit für jedermann offenen Mitmachprojekten wollen sie außerdem die Tanzfreude wecken. Vorkenntnisse und Tanzerfahrungen müssen die Mitwirkenden nicht mitbringen. Das Ergebnis des ersten Projekts wird beim Open-Stage-Abend am 15. Mai (19.30 Uhr) im Marstall Ahrensburg gezeigt. Open Stage ist ein Format, bei dem Kreative erste Erfahrungen vor Publikum sammeln können. Im Marstall steht dafür eine professionell ausgestattete Bühne, betreut von einem Licht- und Tontechniker, zur Verfügung, was für ein nahezu echtes Premierenfeeling bei den Bühnenneulingen sorgt.

Die aus Ahrensburg stammende Choreografin Marlen Nickel. Das Ergebnis ihres gemeinsam mit Tänzern erarbeiteten Bühnenprojekts wird im Marstall Ahrensburg vorgestellt.
Die aus Ahrensburg stammende Choreografin Marlen Nickel. Das Ergebnis ihres gemeinsam mit Tänzern erarbeiteten Bühnenprojekts wird im Marstall Ahrensburg vorgestellt. © Ballettfreunde Ahrensburg

Für die Projektarbeit mit den Teilnehmenden holte Jasmin Knop die aus Ahrensburg stammende Choreografin Marlen Nickel mit ins Boot. Nickel reist eigens aus Potsdam an, um mit den Mitwirkenden ein etwa zehnminütiges Programm für die Bühnenpräsentation zu entwickeln. Die Termine hierfür sind Mittwoch und Donnerstag, 12./13. April, jeweils ab 14 Uhr.

Anmeldungen zum Mittanzen sind bis 6. April möglich

Nickel hat ihre ersten Tanz- und Balletterfahrungen im Ballett Studio Holtz gesammelt. Während ihrer professionellen Tanzausbildung an der Contemporary Dance School in Hamburg wendete sie sich vermehrt eigenen Choreografien zu und trat in Verbindungen mit anderen zeitgenössischen Künstlern auf modernen Bühnen auf. Obwohl sie mittlerweile in Potsdam lebt, fühlt sich nach wie vor mit ihrer Heimatstadt verbunden. Knop sagt: „Marlen Nickel freut sich sehr über die Gelegenheit, die Tanznische in Ahrensburg aufzuwühlen und weiterzubringen.“

Anmeldungen für das erste Tanzprojekt sind noch bis Donnerstag, 6. April, per E-Mail an verein@ballettfreunde-ahrensburg.de und bei Jasmin Knop unter der Telefonnummer 0177/210 73 94 möglich. Eingeladen zum Mitmachen sind alle Tanzbegeisterten ab zwölf Jahre. Für diese und weitere Vorhaben ist der Verein auf Spenden und Sponsoren angewiesen. Die Ballettfreunde freuen sich außerdem über weitere Mitglieder und Interessierte, mit denen sie ihre Tanzleidenschaft teilen können.