Ahrensburg/Großhansdorf. In Großhansdorfer Kirche erlebt Publikum vier exzellente Solisten, Sinfonieorchester und Kammerchor. Welche Werke zu hören sind.
Gerade mal einen Monat ist das gemeinsame Benefizkonzert der Lions Clubs aus Ahrensburg, Bargteheide, Großhansdorf, Hahnheide, Herzogtum Lauenburg und Stormarn im Ratzeburger Dom her, da steht schon die nächste Charity-Aktion des Serviceclubs an. Diesmal ist es der Förderverein des Ahrensburger Lions Clubs, der sein 15. Benefizkonzert in der Auferstehungskirche Großhansdorf-Schmalenbeck plant. Am Dienstag, 15. November, können die Zuhörer an einem Abend vier exzellente Gesangssolisten, das Jugend-Sinfonieorchester Ahrensburg (JSOA) und den Ahrensburger Kammerchor erleben.
Dirigent Sönke Grohmann leitet das Konzert, auf dessen Programm zwei große Werke von Wolfgang Amadeus Mozart stehen: Die Vesperae solennes de Confessore (KV 339) und das Requiem KV 626. Die Vesper komponierte Mozart kurz nach dem Tod seiner Mutter. Es liegt die Vermutung nahe, dass er darin auch seine Trauer verarbeitet hat. Als Vesper (aus dem lateinischen vespera für Abend) wird das liturgische Abendgebet vor dem Sonntag oder Feiertag bezeichnet. In ihrem Aufbau mit den fünf Psalmen und dem abschließenden Magnificat aus dem Lukasevangelium folgen die Vesperae solennes de Confessore einer strengen liturgischen Ordnung.
Programm stellt der Leiter des Sinfonieorchesters zusammen
Sönke Grohmann hat die Werke ausgewählt. Er sagt: „Das Programm ist eine Kombination aus einem bekannterem und einem eher unbekannterem Werk, in dem sich die verschiedensten Gefühle widerspiegeln.“ Die Vesper verbreite eine feierliche Stimmung. Im Requiem zeige sich großes Mitgefühl, an einigen Stellen dominiere sogar ein sehr schmerzliches Empfinden. Mozart starb, bevor er es vollenden konnte. Sein Schüler Franz Xaver Süßmayr stellte es fertig, aber nahm auch Veränderungen an den bereits bestehenden Teilen vor.
Bei dem Benefizkonzert erklingt das Werk daher in der Fassung von Franz Beyer aus dem Jahr 2005. Diese unterscheidet sich von der traditionellen Fassung darin, dass Süßmayrs Änderungen revidiert und satztechnische Fehler und Ungeschicklichkeiten, die innerhalb der ihm zugeschriebenen Teile aufgefallen waren, beseitigt wurden. Außerdem wurde die Instrumentation dem Mozart’schen Klangbild angepasst und die Osanna-Fugen in Sanctus und Benedictus sind um je vier Takte verlängert. Die Kombination von Vesper und Requiem eröffnet Grohmann zufolge eine große Spannbreite an musikalischer Vielfalt, die für Abwechslung sorgt.
Werke werden in verschiedenen Kombinationen aufgeführt
Für den Musiker ist es bereits das vierte Mal, dass er an dem Projekt des Ahrensburger Lions Clubs mitwirkt. 2018 sei er kurzfristig als Vertretung für Edzard Burchards eingesprungen, berichtet er. Seitdem ist er für die musikalische Planung und Leitung der Benefizveranstaltung verantwortlich.
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Die Proben mit dem Jugend-Sinfonieorchester, dessen Leiter Grohmann ebenfalls seit 2018 ist, haben im September begonnen. „Mit dem Kammerchor habe ich vor kurzem das erste Mal geprobt.“ Denn die Chormitglieder sind bereits mit dem Requiem vertraut, weil sie dabei schon im vergangenen Jahr mitgewirkt haben. „Daher braucht der Chor nicht so viel Vorbereitungszeit. Eine Probe ohne mich und zwei mit mir, das reicht“, erläutert der Dirigent. Dass das Requiem in zwei Jahren hintereinander aufgeführt wird, hat laut Grohmann einen wesentlichen Vorteil: „Solch ein thematisches Doppeljahr hält die Arbeit so entspannt wie möglich für alle Beteiligten.“ Durch die Zusammenstellung mit jeweils anderen Werken gleiche trotz Wiederholung kein Konzert dem anderen.
Zwei Solisten sind zum ersten Mal beim Benefizkonzert dabei
Im Gegensatz zu Sönke Grohmann ist der aus Südkorea stammende Tenor Keunhyung Lee zum ersten Mal in der Großhansdorfer Kirche dabei. Nach einem Studium in Seoul absolvierte er seinen Masterabschluss in Operngesang in Hamburg. Noch während des Studiums bot ihm das NDR Vokalensemble eine feste Stelle an. Seither begeistert er mit seinem stimmlichen Können das Publikum bei Solo-Auftritten, in Opern und im oratorischen Fach. Lee übernimmt den Part von Tenor Daniel Schliewa, der ursprünglich vorgesehen war.
Grohmann sagt: „Ich musste in relativ kurzer Zeit die Solisten zusammenstellen. Daniel Schliewa hatte mit Vorbehalt zugesagt, dann jedoch für das Benefizkonzert keine Freistellung von seinem Opernhaus bekommen.“ Schliewa war ebenso wie Bass-Bariton Sönke Tams Freier und die amerikanische Koloratursopranistin Caroline Bruker unter den Mitwirkenden des Konzerts 2019. Freier und Bruker sind wieder dabei, für die jüngste Solistin, die Mezzosopranistin Anna Heinecke, ist es hingegen eine Premiere.
Ahrensburger Lions Club hofft für 15. Auflage auf viele Besucher
„Dass wir solche super Sänger nach Großhansdorf bekommen, ist schon eine Besonderheit“, betont Grohmann. „Und die JSOA-Kids brennen für dieses Konzert“, so Grohmann. Er habe den Eindruck, dass die jungen Orchestermitglieder Mozart wirklich verstanden hätten. Das Konzert in Großhansdorf sei das einzige geistliche und neben dem in der Laeiszhalle eines der zentralen Konzerte des Jugend-Sinfonieorchesters.
Die Ahrensburger Lions hoffen indes, dass viele Spenden für lokale Hilfsorganisationen zusammenkommen. Wie beim Konzert im Ratzeburger Dom, nach dem 9000 Euro zu gleichen Teilen an den Hamburger Verein Hände für Kinder, das Oldesloer Hospiz Lebensweg und die Ratzeburger Dommusiken verteilt werden konnten.
Benefizkonzert Di 15.11., 20.00, Auferstehungskirche Großhansdorf-Schmalenbeck, Alte Landstraße 20, Karte 25,–, Vvk. in Ahrensburg: Buchhandlung Heymann, Hamburger Str. 6–8, Herrenhaus Ahrensburg, Hagener Allee 15