Ahrensburg. Auf Programm der Musiker aus Ahrensburg stehen Werke des zeitgenössischen Komponisten Adamopoulos, von Schumann und Beethoven.

Am Sonnabend, 11. Juni (19 Uhr), gibt das Jugend-Sinfonieorchester Ahrensburg sein zweites Konzert in der Laeiszhalle in diesem Jahr. Seit Februar proben die Musiker für diesen Auftritt. Dass Orchestermitglied und Cellist Jacob Turnbull sich bestens vorbereitet fühlt, liegt nicht allein am wöchentlichen Turnus der Proben, sondern auch an einem intensiven Probenwochenende in Plön. Er sagt: „Da haben wir dem Ganzen den letzten Schliff verpasst.“

Dirigent Sönke Grohmann hat im September 2018 die musikalische Leitung des Orchesters übernommen. Er sagt: „Das junge Orchester wächst nicht nur musikalisch, sondern auch zwischenmenschlich immer weiter zusammen. Dies hat sich beim Probenwochenende gezeigt, bei dem neben den Proben auch viel Beachvolleyball gespielt wurde.“ Also ein Zusammenspiel auf vielen Ebenen gleichzeitig. Wie gut das funktioniert, davon kann sich das Publikum ein eigenes Bild bei dem Konzert machen.

Schumanns Werk endet mit grandiosen Finale

Dirigent Sönke Grohmann ist Leiter des Jugend-Sinfonieorchesters Ahrensburg
Dirigent Sönke Grohmann ist Leiter des Jugend-Sinfonieorchesters Ahrensburg © Privat

Das Jugend-Sinfonieorchester eröffnet es mit „Ouvertüre, Scherzo und Finale“ von Robert Schumann. Grohmann sagt: „Die Besonderheit des Stückes ist die Zwitterstellung zwischen den Gattungen Orchestersuite und Sinfonie.“ Denn für die Form einer Suite spreche das Fehlen eines langsamen Satzes und für die Form der Sinfonie die motivischen und rhythmischen Bezüge zwischen den Sätzen. „Unabhängig von der Gattungszuordnung handelt es sich um ein leichtes und fröhliches Werk, das mit einem grandiosen Finale endet“, erläutert der Dirigent.

Dass das Ahrensburger Ensemble in diesem Jahr ein weiteres Mal in der Laeiszhalle zu hören ist, hängt mit einer Umstellung des bislang gewohnten Januar-Termins auf ein späteres Datum zusammen. Um dem Publikum eine dadurch entstehende längere Pause zu ersparen, hat sich das Orchester für ein zweites Konzert entschieden. Eine gute Entscheidung, denn sie bietet all denen, die aufgrund des Pandemiegeschehens Anfang dieses Jahres noch öffentliche Veranstaltungen gemieden haben, eine zweite Chance, die Ahrensburger Musiker in der Akustik und dem ansprechenden Ambiente der Laeiszhalle zu erleben.

Jugend-Sinfonieorchester hat exzellenten Ruf

In jüngster Zeit ist das Orchester gewachsen, neue Mitglieder sind hinzugekommen. Genau 50 Musizierende spielen bei dem Konzert am Sonnabend mit. Jacob Turnbull sagt: „Dass wir keine Nachwuchssorgen haben, liegt unter anderem an unseren attraktiven Projekten wie den Konzerten und Reisen.“ Nicht zu vergessen der exzellente Ruf des Orchesters, das dank seiner Aktivitäten auch international sehr gut vernetzt ist.

Auf Schumann folgt das Werk „Klathreptsima“ des zeitgenössischen Komponisten Antonis Adamopoulos. Sein kompositorisches Werk umfasst Stücke verschiedener Besetzungen (solo, Singstimme, Streichquartett, kleines und großes Ensemble, Orchester und Musiktheater). Seine Kompositionen werden von vielen namhaften Ensembles und Orchestern aufgeführt. „Klathreptsima“ wurde 2013 mit dem Preis der Deutschen Orchester-Stiftung ausgezeichnet. Sein ruhiger und subtiler Charakter zeigt sich in sphärischen Klängen, in welche die Zuhörer sich hineinhören, hineinfallen lassen können.

Zeitgenössisches Stück war Herausforderung

Sönke Grohmann sagt: „Das Stück besteht zu einem großen Teil aus langen Akkorden, die menschlichen Atemzügen nachempfunden wurden. Zentral für das Tonmaterial des Werkes sind die drei Töne e, g und a, die immer wieder als Spitzentöne der Akkorde zu hören sind und dadurch einen gewissen Wiedererkennungseffekt hervorrufen.“ Im Verlauf kämen weitere Klangfarben hinzu. Im zweiten Teil erklinge unter anderem ein Vibrafon- und im vierten ein Harfen-Thema. „Die Herausforderung für die jungen Musikerinnen und Musiker bestand nicht darin, virtuose Passagen zu spielen, sondern vielmehr, einzelne Klänge sich atmosphärisch entwickeln zu lassen“, erläutert Sönke Grohmann.

Nach der Pause steht die Sinfonie Nr. 2 von Ludwig van Beethoven auf dem Programm. In der Rezeption häufig als heiter wahrgenommen, handelt es sich jedoch laut Grohmann vielmehr um ein musikalisches Drama, „dessen Idylle bereits in der langsamen Einleitung durch Schreckenssignale in d-Moll durchzogen wird“. Noch viel deutlicher werde die Veränderung des Charakters im geheimnisvollen Mittelteil des langsamen Satzes. Das Finale bildet zugleich den Schlusspunkt des Konzerts.

Konzert Sa 11.6., 19.00, Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal, Johannes-Brahms-Platz, Karte zu 14,– bis 18,– (erm. 8,– bis 12,–) online unter jsoa.de/laeiszhalle, im Sekretariat des Jugend-Sinfonieorchesters unter Tel. 04102/88 03 16, in der Ahrensburger Buchhandlung Stojan (Hagener Allee 3a) und an der Abendkasse