5000 Euro Erlös für den Abendblatt-Verein: Lions Club Hamburg-Uhlenhorst organisierte Boogie-Woogie-Event mit Axel Zwingenberger.
Die Aula des Johanneums ist mit 330 Plätzen restlos ausverkauft, als Axel Zwingenberger sich an den Flügel setzt und das Benefiz-Konzert zugunsten des Vereins „Hamburger Abendblatt hilft“ mit einer Eigenkomposition startet. Schon nach den ersten Akkorden reißt es die Zuhörer förmlich von den Stühlen, so sehr heizt der Pianist dem Publikum mit seinen Blues- und Boogie-Woogie-Klängen ein. Er präsentiert eigene Arrangements von Evergreens wie dem „St. Louis Blues“ über den „Honky Tonk Train Blues“ bis zu „modernen“ eigenen Stücken wie dem
„E-Mail-Special“.
Für Zwingenberger, der am Johanneum 1974 Abitur machte, ist das Konzert eine Rückkehr in seine Jugend. „Blues und Boogie-Woogie im Johanneum“ – so der Titel des Abends – „konnte ich mir vor 50 Jahren nicht vorstellen“, witzelt der Musiker. „So voll ist der Raum damals nur bei den Andachten gewesen.“
Abendblatt-Verein unterstützt Jugendreisen mit der Spende
Auf die Verbundenheit zu seiner alten Schule hat auch der Lions Club Hamburg-Uhlenhorst e. V. gesetzt, der den Abend organisierte. „Wir sind sehr dankbar, dass wir die Künstler für ein wirklich günstiges Honorar engagieren konnten, sodass wir viel Geld für den guten Zweck übrig haben“, sagt Annett Hauke, Activity-Beauftrage des Clubs. 5000 Euro konnten als Erlös an „Hamburger Abendblatt hilft e. V.“ übergeben werden. Der Abendblatt-Verein unterstützt mit der Spende Kinder- und Jugendfreizeiten – ein Anliegen, das Christoph Huckfeldt-Weber, Präsident der Uhlenhorster Lions, sehr am Herzen liegt: „Es rührt mich zu sehen, dass die Kinder auf solchen Reisen dieses Familiäre erleben, was sie leider von zu Hause aus nicht haben, und dass es trotzdem Wege gibt, das zu schaffen. Dazu können wir beitragen.“
Für sein achtes Spenden-Konzert hat der Lions Club sich etwas Besonderes ausgedacht und bringt Axel Zwingenberger mit seinem alten Musiker-Freund und Boogie-Woogie-Kollegen Jo Bohnsack zusammen. Zweimal kommt dieser mit auf die Bühne, singt zu den Stücken oder improvisiert gemeinsam mit Zwingenberger.
In Höchstform dreihändig auf dem Klavier
Dann laufen die beiden zur Höchstform auf, „kitzeln“ dreihändig die Klaviatur so, dass es immer wieder Zwischenapplaus und begeisterte Rufe aus dem Publikum gibt. Zwischen den Titeln erläutert Zwingenberger charmant und witzig die Historie einzelner Stücke und den Jazzstil.
Die rhythmisch ratternden Dampfzüge von Anfang des 20. Jahrhunderts, die den rollenden Beat des Boogie-Woogie inspiriert haben, rauschen bei den nächsten Titeln dann auch förmlich durch den Raum. Auch Bohnsack erheitert die Gemüter, wenn er rechts außen an der Klaviatur weiterzuspielen versucht, wo der Flügel schon gar keine Tasten mehr hat.
Nach zweieinhalb Stunden Musik und Entertainment verabschieden sich die beiden Pianisten vom bestens unterhaltenen Publikum. „Es hat unheimlich Spaß gemacht, mal wieder hier zu spielen“, resümiert Zwingenberger, „vor allem, wenn man die Erinnerungen ans Lernen hat, aber keinerlei Notendruck.“