Ahrensburg. Ausbau-Gegner in Ahrensburg bemängeln Konzept der Stadtverwaltung für Dialogveranstaltung am 27. Oktober. Das ist der Grund.

Das Konzept für die Dialogveranstaltung zur neuen S-Bahnlinie 4 und zur Hinterlandanbindung der Fehmarnbelt-Querung stößt bei der Bürgerinitiative „Ahrensburg gegen Gütertrasse“ auf Kritik. Die Gruppe bemängelt zum einen die Gästeliste und das Format des Infoabends, der für Donnerstag, 27. Oktober, ab 18 Uhr im Schulzentrum Am Heimgarten (Reesenbüttler Redder 4–10) geplant ist.

Darüber hinaus fordert die Initiative, dass die Veranstaltung auch im Livestream im Internet übertragen werden müsse. „Die Deutsche Bahn ist oft genug befragt worden und hat in der Regel mit ausweichenden Erklärungen geantwortet“ sagt Michael Kukulenz von der Bürgerinitiative. Auf Alternativvorschläge zur derzeitigen Planung sei das Unternehmen hingegen nicht eingegangen.

Bürgerinitiative kritisiert geplante Dialogveranstaltung zu S 4 und Gütertrasse

Die Gruppe, der Anwohner und Naturschützer angehören, kritisiert die Pläne der Bahn, wonach für die neue S 4 nach Bad Oldesloe zwei neue Gleise zwischen Hamburg-Hasselbrook und Ahrensburg verlegt werden sollen. Dafür müsste auch im Naturschutzgebiet Tunneltal gebaut werden, das eine bedeutende Ausgrabungsstätte für steinzeitliche Waffen und Werkzeuge ist. Zudem lehnt das Bündnis den Bau von bis zu sechs Meter hohen Lärmschutzwänden an der Trasse ab.

Im Mittelpunkt der Dialogveranstaltung müsse die Frage stehen, wie eine alternative Planung unter Berücksichtigung der Kosten und minimalen Eingriffen in die Natur aussehen könne, so Kukulenz. Die Ahrensburger Verwaltung möchte ab 19 Uhr Expertenrunden mit wechselnder Besetzung zu einzelnen Themen diskutieren lassen. Insgesamt sind 18 Teilnehmer von Bahn, Behörden und Umweltschutzverbänden eingeladen. Das hält die Bürgerinitiative für nicht zielführend.

Die Gruppe plädiert für ein kompakteres Format und Übertragung per Livestream

„Viele verschiedene Themen in kurzer Zeit mit wechselnden Zusammensetzungen auf dem Podium und zu vielen Menschen, die sich darstellen wollen, verwässert die Situation und ist in keiner Weise hilfreich“, kritisiert Kukulenz. Die Gruppe schlägt stattdessen vor, das Format auf drei kurze Impulsreferate zu den Themen Alternativtrassen, Naturschutz und Archäologie sowie einen Vortrag der Bahn zu begrenzen, um anschließend mit dem Publikum zu diskutieren.

Der Livestream samt Aufzeichnung sei notwendig, um allen Bürgern eine politische Willensbildung auch im Nachhinein zu ermöglichen. Dazu sagt Rathaussprecher Fabian Dorow: „Eine Übertragung wurde von Beginn an diskutiert, es wurde aber noch nicht final darüber entschieden.“ Bürgermeister Eckart Boege lege großen Wert auf Transparenz.