Trittau. Schulverband sagt Vandalismus den Kampf an. Verletzungsgefahr für Schüler durch herumliegende Scherben.
Der Schulverband Trittau sagt dem Vandalismus auf dem Gelände des Schulzentrums den Kampf an. Was sich nächtens vor allem im Bereich zwischen Gymnasium und Grundschule abspielt, lässt sich an dem Unrat ablesen, den die Hausmeister am nächsten Morgen dort vorfinden. Um dem nächtlichen Treiben ein Ende zu bereiten, hat die Schulverbandsversammlung in ihrer jüngsten Sitzung den Einsatz von Videokameras zur Überwachung bestimmter Außenbereiche beschlossen. 15 Mitglieder stimmten dafür, es gab vier Gegenstimmen und eine Enthaltung.
Damit folgte die Versammlung einer Empfehlung des Arbeitsausschusses, der die Sitzungen des Schulverbands vorbereitet und das Thema zuvor diskutiert hatte. Die Vorsitzende der Schulverbandsversammlung, Ulrike Lorenzen (CDU), sagt: „In dem Bereich zwischen dem Schulhof der Grundschule und dem Gymnasium befinden sich eine kleine Baumgruppe und Sitzgelegenheiten. Dort finden häufig solche Treffen statt.“
Polizei hat keine Kapazitäten zu engmaschiger Kontrolle
Das Schulgelände sei auch außerhalb der Schulzeiten frei zugänglich. „Der Weg wird auch als Verbindungsweg genutzt und wir wollen das gern so beibehalten.“ Die stellvertretende Schulleiterin der Grundschule habe sich in der Sitzung zu Wort gemeldet und habe die Beobachtungen der Hausmeister bestätigt, dass nach den Treffen morgens Müll zurückgelassen werde. Vor allem die Glasscherben seien bedrohlich für Grundschüler, weil sie eine hohe Verletzungsgefahr bergen.
Stephan Burmester (CDU) ist Vorsitzender des Arbeitsausschusses. Er sagt: „Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, weil wir keine andere Möglichkeit sehen. Wir fänden es auch besser, wenn die Polizei dort präsenter wäre.“ Doch vonseiten der Polizei habe es geheißen., dass sie eine intensivere Überwachung aufgrund mangelnder Kapazitäten nicht leisten könne.
Wo genau Kameras installiert werden, ist noch unklar
Das Gelände werde für Partys abends und am Wochenende missbraucht. „Nur im Bereich der Hahnheideschule ist nichts.“ Trotz der Vorkommnisse ist auch Burmester kein Freund davon, das Gelände nachts abzuschotten. Der Weg gehöre zwar zum Schulgelände, werde aber von vielen als Durchgang benutzt. „Ihn abzuschließen wäre bürgerunfreundlich“, meint Burmester.
Die Kameras sollen erst abends scharfgeschaltet werden, wenn kein Schulbetrieb mehr herrscht. Wo genau sie installiert werden, steht noch ebenso wenig fest wie der Starttermin der Überwachung.
Hinweis auf Überwachung könnte bereits abschrecken
Klar ist jedenfalls, dass sie so positioniert werden müssen, dass sie nur das Schulgelände erfassen. Und Schilder müssen auf die Überwachung hinweisen. Im günstigsten Fall hat schon der Hinweis einen abschreckenden Effekt. Sollte es weiterhin zu Vandalismus kommen, drohen den Tätern Anzeigen, und sie könnten dank Aufnahmen leichter zur Verantwortung gezogen werden.
Vorgesehen sei, die Aufzeichnungen in Endlosschleife laufen zu lassen, so Burmester. Verwaltungsmitarbeiter Enrico Miehlke-Hansen vom Fachdienst Schule ergänzt: „Die Daten werden auf einen Server übertragen, gespeichert und nach einer gewissen Zeit wieder gelöscht.“ Der Server stehe in einem abgesicherten Raum. „Die Aufnahmen werden nur von jemandem angesehen, der mit dem Datenschutz vertraut ist“, versichert Burmester.
An Hahnheide-Schule gibt es solche Probleme nicht
Überwacht werden sollen drei Stellen, die von außen schlecht einsehbar sind. „Alle liegen auf diesem Schulhofgelände, nur im Bereich der Hahnheide-Schule ist nichts.“ Für die Finanzierung der hochauflösenden Kameras ist der Schulverband zuständig. Zur Vorgehensweise sagt Ulrike Lorenzen: „Jetzt gehen wir erst mal in die Ausschreibung.“ Die Kosten werden auf rund 5000 Euro geschätzt.
Im Vergleich zu dem, was außerdem noch an Zahlungen auf den Schulverband zukommen könnte, ist das allerdings eine eher bescheidene Summe. Der Austausch von Brandschutzklappen am Gymnasium könnte mit 230.000 bis 250.000 Euro zu Buche schlagen. Bei der turnusgemäßen Wartung der Brandschutzanlage im März des vergangenen Jahres war den Prüfingenieuren aufgefallen, dass die Lüftungsklappen aus einer Baureihe stammen, in der noch teilweise Asbest zum Einsatz kam. Laut dem Prüfbericht sollen sie daher komplett ausgetauscht werden.
Bei einem Brand könnte Asbest freigesetzt werden
Zwar konnte bei darauf erfolgten Raumluftmessungen keine Asbestbelastung der Raumluft festgestellt werden. Doch Thies Grothe, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Trittau, ärgert sich über die Zeit, die seit Bekanntwerden des Fundes ungenutzt verstrichen ist. Er sagt: „Die Frist zur Behebung ist längst gerissen worden. Hätte man das im April beauftragt zu sanieren, wäre es sicher ein Drittel günstiger geworden.“
Verwunderlich ist in diesem Zusammenhang, dass sowohl der Arbeitsausschuss als auch die Mitglieder des Schulverbands erst vor Kurzem über den Sachverhalt informiert wurden. Ausschussmitglied Sabine Paap (Grüne) sagt: „Ich habe im letzten Arbeitsausschuss das erste Mal von den Brandschutzklappen gehört, zuvor habe ich nie eine Info darüber bekommen.“ Wenn Asbest darin enthalten sei, werde das nur im Falle einer Beschädigung oder eines Feuers freigesetzt. Bleibt zu hoffen, dass sich so ein Fall bis zu einem Austausch der Klappen nicht ereignet.