Ahrensburg. Quartier an der Kurt-Fischer-Straße ist mehr als 40 Jahre alt und weist zahlreiche Mängel auf. Neubau für 4,2 Millionen Euro geplant.
Schulzentrum Am Heimgarten, Rathauserweiterung, Badlantic – die Liste der Bauvorhaben, die Ahrensburg für die kommenden Jahre plant, ist lang. Und nun kommt noch ein weiteres hinzu: Der Bauhof soll für rund 4,2 Millionen Euro ein neues Betriebsgebäude erhalten. Über das Projekt hat am Donnerstag der Werkausschuss beraten.
„Das Gebäude ist jetzt mehr als 40 Jahre alt und genügt nicht mehr den Anforderungen“, sagte Henning Wachholz, Werkleiter der Stadtbetriebe. Seit Juni 2020 ist bekannt, dass die Sanitäranlagen in dem Bau aus dem Jahr 1981 saniert werden müssen. Die Politiker stellten die Instandsetzung damals zunächst zurück und beauftragten ein Architekturbüro, die Immobilie auf weitere Defizite zu überprüfen.
Arbeitsschutz, Unfallprävention und Hygiene sind laut Experten nicht gewährleistet
Die Liste an Mängeln, die die Experten des Ahrensburger Büros Hage Felshart Griesenberg jetzt vorgelegt haben, ist lang: Arbeitsschutz, Unfallprävention und Hygiene seien nicht ausreichend gewährleistet, dem Pausenraum fehle es an einer Be- und Entlüftung und außerdem sei dieser zu klein, für Frauen gebe es nur provisorische Umkleidemöglichkeiten, der Bau sei nicht barrierefrei und auch technisch weise die Immobilie erhebliche Mängel auf.
Um Abhilfe zu schaffen, haben die Architekten drei Varianten geprüft: Den Abriss des Gebäudes an der Kurt-Fischer-Straße und einen Neubau an gleicher Stelle (Variante A), einen zweigeschossigen Neubau an einer anderen Stelle auf dem Bauhofgelände (Variante B) und schließlich die Sanierung des alten Baus und Errichtung eines eingeschossigen Sanitärtraktes nördlich davon (Variante C).
Aufstockung und Umzug nach Beimoor-Süd waren schnell vom Tisch
Variante A ist laut Wachholz die wirtschaftlichste, auch, wenn die Bauhofmitarbeiter während der Arbeiten in ein Containerprovisorium ziehen müssten. So könne etwa das Fundament des Altbaus für das neue Gebäude genutzt werden. Diskutiert worden seien auch eine Aufstockung der derzeitigen Bauhofzentrale, die aber aus statischen Gründen nicht möglich sei, und ein Umzug des gesamten Bauhofes an einen neuen Standort, etwa im Gewerbegebiet Beimoor-Süd. Diese Lösung sei jedoch mit erheblichem Aufwand und Mehrkosten verbunden.
Für das Vorhaben gab es fraktionsübergreifend Zustimmung. „Wir gönnen uns ganz schön was, aber wir erkennen die Notwendigkeit an“, sagte CDU-Vertreter Detlef Levenhagen. Lasse Thieme (Grüne) gab zu bedenken, dass Ahrensburg sich angesichts der geplanten Großvorhaben nicht übernehmen dürfe. „Das könnte eine böse Überraschung geben“, warnte er und fragte, ob sich das Projekt noch zwei bis drei Jahre zurückstellen lasse.
Die Stadt soll sich mit zwei Millionen Euro an den Kosten beteiligen
Dazu entgegnete Levenhagen: „Je länger wir warten, desto teurer werden die Baukosten.“ Auch der Ausschussvorsitzende Wolfgang Schäfer (FDP) mahnte an, das Vorhaben „jetzt zügig durchzuziehen“. Um die Kosten zu decken, soll die Stadt den Stadtbetrieben zwei Millionen Euro per Investitionskostenzuschuss zur Verfügung stellen. Den Rest soll sich der Bauhof aus den Rücklagen des Schwesterbetriebes, der Stadtentwässerung, leihen. Beschließen müssen das Vorhaben die Stadtverordneten am Montag, 26. September. Gibt es grünes Licht, sollen die Arbeiten Anfang 2024 starten.