Ahrensburg. Fraktionen wollen bis Ende 2023 125.000 Euro zusätzlich bereitstellen. Steigende Gaspreise sorgen für hohe Nachfrage nach Fotovoltaik.

Seit Juli 2020 soll ein städtisches Förderprogramm Hauseigentümer in Ahrensburg dazu animieren, auf ihren Grundstücken Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien zu errichten – und das offenbar mit Erfolg. Deshalb soll das Programm jetzt aufgestockt und verlängert werden. Einen entsprechenden Antrag haben alle sechs Fraktionen gemeinsam für den Umweltausschuss am kommenden Mittwoch, 14. September, gestellt.

Seit dem 1. Juli 2020 können Bürger bei der Verwaltung einen Förderantrag stellen. Fotovoltaikanlagen werden mit 250 Euro pro Kilowatt-Peak Leistung bezuschusst, maximal werden 3000 Euro ausgeschüttet. Solarthermieanlagen, die das Sonnenlicht nutzen und Häuser mit Warmwasser und Heizwärme versorgen, werden mit maximal 1000 Euro gefördert. Pro Quadratmeter Anlagenfläche gibt die Stadt 50 Euro dazu.

Über dreieinhalb Jahre stehen Fördermittel in Höhe von 275.000 Euro bereit

Stromgetriebene Wärmepumpen werden mit bis zu 2500 Euro gefördert. Für Windkraftanlagen gibt es 500 Euro pro Kilowatt Leistung, maximal können Bürger auch hier 2500 Euro pro Anlage erhalten. Besonders bezuschusst wird die Kombination von Wärmepumpe und Fotovoltaikanlage. Weil es ökologisch besonders sinnvoll ist, beides zusammen zu installieren, steigt der Förderbetrag in diesem Fall auf 400 Euro pro Kilowatt und maximal 4000 Euro pro Anlage.

Für das Programm hatten Ahrensburgs Politiker über einen Zeitraum von drei Jahren insgesamt 150.000 Euro bereitgestellt: 25.000 Euro für das zweite Halbjahr 2020, 2021 und 2022 jeweils 50.000 Euro und im ersten Halbjahr 2023 weitere 25.000 Euro. Nun soll es bis zum 31. Dezember 2023 verlängert werden. Die Mittel für dieses und das kommende Jahr sollen zudem auf 100.000 Euro erhöht werden, sodass während der gesamten Laufzeit 275.000 Euro zur Verfügung stehen.

Die Mittel für 2022 waren schon vor Ende des ersten Quartals ausgeschöpft

Grund für die Erweiterung ist die gestiegene Nachfrage nach den Fördermitteln. „In den vergangenen Jahren war die zur Verfügung stehende Summe stets ausreichend, aber in diesem Jahr waren die Mittel schon vor Ende des ersten Quartals ausgeschöpft“, sagt Rathaussprecherin Anna Plogt. Insgesamt lässt sich zurzeit eine steigende Nachfrage nach Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energie beobachten, wohl vor allem getrieben durch die rasant steigenden Gaspreise seit Beginn des Krieges in der Ukraine.

„Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist derzeit wichtiger denn je, um aus der Abhängigkeit von Gas und anderen fossilen Energieträgern auszusteigen“, begründen die Fraktionen den Antrag. Die Förderung schaffe für die Bürger einen wichtigen finanziellen Anreiz.

Umweltausschuss Mi 14.9., 19.30, Peter-Rantzau-Haus, Manfred-Samusch-Straße 9