Ahrensburg. Ab 1. September zahlen Kunden deutlich mehr pro Kilowattstunde. Auch Strom soll teurer werden. Das kommt auf Verbraucher zu.
Kunden der Stadtwerke Ahrensburg müssen ab dem 1. September deutlich mehr für Gas bezahlen. Das Unternehmen sei gezwungen, die infolge des Krieges in der Ukraine und der reduzierten Liefermenge aus Russland drastisch gestiegenen Beschaffungskosten an den Märkten auszugleichen, sagt Geschäftsführerin Julia Schäper.
„Die Stadtwerke Ahrensburg profitieren zwar bislang noch von der vorausschauenden, langfristigen Energiebeschaffung mit zum Teil sehr günstigen Einkaufspreisen, aber damit kann nur ein geringer Teil der immensen Energiekostensteigerungen abgefangen werden“, sagt sie. Der Beschaffungspreis habe sich seit Beginn des Jahres nahezu verzehnfacht.
Monatlicher Abschlag für Durchschnittshaushalt steigt um 120 Euro
Sieben Cent pro Kilowattstunde zahlt ein Durchschnittshaushalt im Grundversorgungstarif laut dem Unternehmen ab dem Monatswechsel mehr. Noch nicht eingerechnet ist die von der Bundesregierung beschlossene Umlage von 3,6 Cent pro Kilowattstunde, die ab Oktober gelten soll. Diese zieht der kommunale Versorger zwar ein, muss sie aber an die Gasbeschaffer weiterreichen.
Parallel zur Preiserhöhung werden ab September die Abschläge angepasst. So sollen hohe Nachzahlungen in der Jahresabrechnung der Kunden vermieden werden. Verbraucher müssen demnach mit einem 120 Euro höheren monatlichen Abschlag rechnen. „Dies entspricht einer Erhöhung von etwa 87 Prozent und dient der Abfederung der bereits bestehenden und zur Vorbereitung der bevorstehenden Krise mit entsprechenden Unsicherheiten und Risiken“, so das Unternehmen.
Strom kostet ab dem 1. Oktober 19,5 Cent pro Kilowattstunde mehr
Auch der Strompreis wird laut Stadtwerke-Sprecherin Annika Volbers angepasst. Ab 1. Oktober müssen Kunden demnach im Schnitt 19,5 Cent pro Kilowattstunde brutto mehr bezahlen. „Unsere Kunden werden derzeit per Post über die Preisanpassung informiert“, sagt sie. Der Aufschlag falle, verglichen mit der Situation am Markt, „moderat“ aus. „Wir haben früh beschafft, deshalb steht uns jetzt ein Puffer zur Verfügung, um den Preissprung teilweise abzufedern“, sagt Volbers.
Bei der Entlastung der Verbraucher sehen die Stadtwerke die Bundesregierung in der Pflicht. Diese müsse die Bürger durch Subventionen unterstützen, beispielsweise durch eine Aufstockung des Energiegeldes. Seinen Kunden rät das Unternehmen, vor Beginn der Heizperiode die eigene Heizungsanlage auf Effizienz überprüfen zu lassen und den Verbrauch durch weitere Energiesparmaßnahmen zu reduzieren.
Auch andere Versorger in Stormarn passen ihre Preise an
Alle Informationen und Beratungsangebote zum Thema Gas haben die Stadtwerke im Internet unter www.stadtwerke-ahrensburg.de/faq zusammengestellt. Fragen beantwortet das Unternehmen zudem per Telefon unter 04102/997 40, per E-Mail an info@stadtwerke-ahrensburg.de und persönlich im Kundenzentrum (Lohe 1).
Kunden der Stadtwerke Ahrensburg stehen mit den Preiserhöhungen indes nicht allein da. Auch die beiden anderen kommunalen Versorger in Stormarn reagieren auf gestiegene Beschaffungskosten. Das E-Werk Sachsenwald hat für Anfang 2023 Preissteigerungen auf das Drei- bis Vierfache des bisherigen Kilowattpreises angekündigt (wir berichteten). Kunden der Vereinigten Stadtwerke zahlen schon seit dem 1. Juli etwa 25 Prozent mehr für eine Kilowattstunde Gas.