Ahrensburg. Der Bürgervorsteher war am 28. Mai nach schwerer Krankheit gestorben. Pastorin würdigt bei Trauerfeier sein Wirken für die Stadt.

Blumen in Blau, Rot und Weiß, den Farben des Landes Schleswig-Holstein, schmücken den Saal der Kapelle auf dem Neuen Friedhof in Ahrensburg. Sie deuten an, dass einer gegangen ist, der tief mit der Region verbunden war. Und das war Roland Wilde zweifelsohne: 30 Jahre Stadtverordneter, zehn Jahre Bürgervorsteher, engagiert im Schützenverein und als Ortsvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Zahlreiche Ahrensburger waren am Freitagnachmittag gekommen, um dem Urgestein der Kommunalpolitik die letzte Ehre zu erweisen. Auch zahlreiche Amtsträger aus Stadt und Kreis, darunter Ahrensburgs Bürgermeister Eckart Boege, dessen Vorgänger Michael Sarach, Kreispräsident Hans-Werner Harmuth, Gemeindewehrführer Niels Pirck, Janhinnerk Voß und Mathias Schwenck, Bürgermeister und Bürgervorsteher der Nachbargemeinde Großhansdorf, sowie Dutzende Stadtverordnete waren unter den Trauergästen. Ganz vorn saßen Wildes Witwe, sein Sohn und seine Tochter.

Von 2012 bis zu seinem Tod war Roland Wilde Bürgervorsteher

Wilde war am 28. Mai nach schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren gestorben. Von Anfang 2012 bis zu seinem Tod war er als Bürgervorsteher höchster Repräsentant der Stadt und leitete die Sitzungen der Stadtverordneten. Seit 1990 engagierte sich Roland Wilde ehrenamtlich für die CDU in seiner Heimatstadt Ahrensburg, in die seine Familie 1962 aus Hamburg gezogen war.

Seit 1992 war der gelernte Metalldrucker und Diplom-Wirtschaftsingenieur Stadtverordneter. Durch die Trauerfeier führte die ehemalige Ahrensburger Pastorin Angelika Weißmann, selbst eine langjährige Weggefährtin des Bürgervorstehers. „Oft haben wir gemeinsam bei Veranstaltungen zum Volkstrauertag die Hoffnung auf künftigen Frieden geäußert“, erinnerte sie.

Pastorin würdigt Wilde als herausragende Persönlichkeit der Stadtgeschichte

Weißmann würdigte Wilde als herausragende Persönlichkeit der Ahrensburger Stadtgeschichte. „Roland Wilde gehörte so selbstverständlich zu unserer Stadt, dass es nur schwer vorstellbar ist, dass er nun nicht mehr da ist“, sagte die Pastorin. Er habe sich „mit Leib, Seele und Herz für die Belange Ahrensburgs“ eingesetzt. Bis zum Schluss sei er immer präsent und hilfsbereit gewesen, habe sich in seiner Sprechstunde der Probleme und Sorgen der Bürger angenommen. 2016 wurde dem Bürgervorsteher für sein Engagement die Freiherr-vom-Stein-Medaille durch das Land verliehen.

„Auch, wenn die letzten Jahre seines Lebens bereits von der Krankheit überschattet waren, ließ Roland Wilde nur seine Familie daran Anteil haben und füllte sein Amt weiter aus“, so Weißmann. Noch Ende April hatte Wilde Ahrensburgs neuen Bürgermeister Eckart Boege vereidigt und den scheidenden Verwaltungschef Michael Sarach verabschiedet. Es war die letzte Amtshandlung des Bürgervorstehers.

Der Bürgervorsteher war für sein Repertoire an Zitaten bekannt

Bekannt war Wilde als ausgezeichneter Redner, der stets ein passendes Zitat parat hatte. In Anspielung darauf sagte Weißmann: „Von allen, die ich kenne, ist Roland Wilde die Person, die den größten Schatz an Zitaten ihr Eigen nennt.“

Insgesamt stand die Trauerfeier ganz im Zeichen des kommunalpolitischen Wirkens Wildes. Musikalisch untermalt wurde sie etwa durch das AllegroConTrio. Das Ahrensburger Streicherensemble aus Nachwuchsmusikern hatte Wilde mehrfach auf Reisen in verschiedene Partnerstädte Ahrensburgs begleitet. Im Anschluss an die Trauerfeier wurde der Bürgervorsteher auf dem Neuen Friedhof im Beisein seiner Familie beigesetzt.