Ahrensburg. Bürgervorsteher betont Motto „Gemeinsam für den Frieden“. Pastorin appelliert, dass jeder Einzelne seine Stimme erheben kann.

„Es ist schön, in Frieden zu ruhen, aber es ist besser, in Frieden zu leben“: Diesen Besuchereintrag an einer europäischen Kriegsgräberstätte zitiert der Ahrensburger Bürgervorsteher Roland Wilde (CDU) zum Volkstrauertag. „Wie kann es sein, dass nach wie vor im Namen verstiegener Ideologien Millionen von Menschen sinnlos ihr Leben lassen müssen?“, fragt er.

Am Sonntag legte der 72-Jährige Kränze an den Mahnmalen in den Ortsteilen Ahrensfelde und Wulfsdorf sowie an der Kastanienallee nieder – ohne öffentliche Treffen, aus Vorsorge gegen die Corona-Ausbreitung. „Frieden ist ein Menschenrecht“, sagt Wilde. Der Volkstrauertag sei kein Relikt aus vergangenen Zeiten, sondern bestürzend aktuell. Genauso wie der Gang des Erinnerns am 9. November für die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur sei es ein Tag des Innehaltens. Das werde auch im Volksbund-Motto „Gemeinsam für den Frieden“ deutlich.

Konfirmanden stecken weiße Rosen in einen Blumenbogen

Nach dem Bürgervorsteher kam Pastorin Angelika Doege-Baden-Rühlmann mit Konfirmanden aus dem Gottesdienst in der nahen Schlosskirche zum Mahnmal. „Aktuell gibt es 26 Kriegsherde weltweit“, sagte sie. Und Deutschland stehe an dritter Stelle bei den Kriegswaffenexporten. Deshalb sei es für jeden wichtig, bei Investitionen in Unternehmen ganz genau hinzuschauen, was diese machten.

Pastorin Angelika Doege-Baden-Rühlmann spricht nach dem Gottesdienst vor Konfirmanden.
Pastorin Angelika Doege-Baden-Rühlmann spricht nach dem Gottesdienst vor Konfirmanden. © Harald Klix | Harald Klix

„In anderen Ländern bekommen Kinder Waffen in die Hand gedrückt und müssen kämpfen“, sagte sie zu den Konfirmanden. Ihr Appell: „Wir alle können unsere Stimme erheben für Frieden in unseren eigenen Bereichen.“ Die Konfirmanden und weitere Gottesdienstbesucher steckten anschließend weiße Rosen in den Blumenbogen am Mahnmal.