Ahrensburg. Denkmalgeschütztes Gebäude hinter dem Marstall liegt seit Jahren brach. Auch ein Nutzungskonzept fehlt. Bündnis möchte das ändern.

Mehr als sechs Jahre ist es her, dass die Stadt Ahrensburg den Alten Speicher hinter dem Marstall vom Eigentümer des benachbarten Park Hotels erworben hat. Die geplante Sanierung des maroden Backsteinbaus aus dem Jahr 1895, der zum historischen Gutshofensemble gehört, wurde seitdem immer wieder verschoben. Und auch darüber, wie das Gebäude anschließend genutzt werden soll, herrscht weiterhin Unklarheit.

Eine Gruppe Ahrensburger möchte das ändern und das Projekt voranbringen. Sie haben jetzt den Verein „Zukunftsspeicher“ gegründet. „Die Debatte darüber, was mit dem Speicher geschieht, ist zuletzt eingeschlafen“, sagt der Vorsitzende des neuen Vereins, Peter Bollhardt. Der Ahrensburger hat sich in der Vergangenheit in der Wählergemeinschaft WAB engagiert. Der Verein sei aber überparteilich, betont er.

Dem Verein gehören Stadtverordnete, Kulturschaffende und Bürger an

Ihm gehören neben Vertretern aus den politischen Fraktionen auch Kulturschaffende und interessierte Bürger an. Den Vorstand bildet Bollhardt mit der Ethnologin Claudia Kalka als stellvertretende Vorsitzende und der Vorsitzenden des Vereins Kulturzentrum Marstall, Hella Eickenscheidt, als Schatzmeisterin. Unter den Gründungsmitgliedern sind die Stadtverordneten Rolf Griesenberg (SPD), Matthias Stern (CDU) und Detlef Steuer (WAB) sowie Marstall-Programmchef Armin Diedrichsen.

Als ihre zentrale Aufgabe sehen sie es, die Entscheidung über die Zukunft des Speichers in den politischen Gremien voranzutreiben. „Wir wollen verhindern, dass das Gebäude weiter verfällt und zeigen, dass es Ahrensburger gibt, die Interesse am Speicher haben“, sagt Bollhardt.

Die Mitglieder haben schon eine ganze Reihe an Nutzungsideen für das Gebäude

Der Verein habe eine ganze Reihe an Nutzungsideen, die er der Politik vorschlagen wolle. „Unter den Konzepten der Studenten aus Hannover war viel Gutes dabei“, sagt der Vorsitzende. Im Januar 2020 hatten Innenarchitektur-Studenten der dortigen Hochschule Ideen für das 1600 Quadratmeter große Gebäude präsentiert, die von einer Nutzung als Restaurant über ein Hostel bis zu einem Museum oder einem Atelier für Künstler reichten.

Seitdem war es jedoch still um den Speicher geworden, für den Ahrensburg 600.000 Euro zahlte, wobei zwei Drittel vom Land zurückerstattet wurden. Aufgrund der Dringlichkeit anderer Projekte hatte Bauamtsleiter Peter Kania einen Beginn der Sanierung nicht vor 2026 in Aussicht gestellt.