Ahrensburg. 19 Verkehrszeichen am Wulfsdorfer Weg in Ahrensburg sorgen für Verwirrung. Dort soll für eine ARD-Serie gedreht werden.

Ein kurzfristig eingerichtetes Halteverbot am Wulfsdorfer Weg in Ahrensburg hat am Dienstag für Verwirrung gesorgt. Auf dem Straßenabschnitt zwischen den Einmündungen Am Haidschlag und Sahlmannsberg waren 19 entsprechende Verkehrszeichen aufgestellt worden, die für Mittwoch, 26. Januar, im Zeitraum von 6 bis 13 Uhr Dreharbeiten ankündigen.

In Ahrensburg wird für ARD-Serie „Die Kanzlei“ gedreht

Der Vorgang selbst ist nicht ungewöhnlich, es ist gängige Praxis, dass Straßenabschnitte auf Antrag für Filmaufnahmen gesperrt werden. Doch in diesem Fall hatte die Ahrensburger Verwaltung das Halteverbot überhaupt nicht genehmigt. „Die Verkehrsaufsicht hat keine entsprechende Anordnung erlassen“, sagt Rathaussprecher Fabian Dorow. Erst durch die Anfrage unserer Redaktion habe die Behörde Kenntnis von den Verkehrszeichen erlangt.

Filmagentur richtet ohne Genehmigung Halteverbot ein

Wie sich herausstellte, hatte eine Filmagentur aus Hamburg die Schilder am Wulfsdorfer Weg eigenmächtig dort aufgestellt. Die Produktionsfirma möchte an dem Straßenabschnitt Szenen für die ARD-Serie „Die Kanzlei“ filmen. In der Reihe spielen Sabine Postel und Herbert Knaup die Anwälte Isabel von Brede und Markus Gellert, die ihren Mandanten häufig auf unkonventionelle Weise zur Seite stehen.

Eine Filmagentur aus Hamburg hat am Wulfsdorfer Weg in Ahrensburg ohne Genehmigung ein Halteverbot eingerichtet.
Eine Filmagentur aus Hamburg hat am Wulfsdorfer Weg in Ahrensburg ohne Genehmigung ein Halteverbot eingerichtet. © HA | Filip Schwen

Noch bis Mitte Februar laufen die Dreharbeiten für die 13 Folgen umfassende fünfte Staffel, die voraussichtlich im Spätsommer ausgestrahlt werden soll. „Die Kanzlei“ läuft seit 2005 und wird von dem Unternehmen Letterbox Filmproduktion im Auftrag der ARD-Gemeinschaftsredaktion Serien im Hauptabendprogramm produziert.

ARD-Serie: Herbert Knaup und Esther Schweins vor der Kamera

Die Aufnahmen in Ahrensburg werden von Regisseur Dirk Pietka inszeniert. „In der Folge bekommt Gellert die Aufgabe, die Unschuld eines Mordverdächtigen zu beweisen, während Brede einen Psychiater verteidigt, dem die Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht vorgeworfen wird“, sagt Sprecher Helmut Monkenbusch. Am Wulfsdorfer Weg steht neben Herbert Knaup als Gellert Esther Schweins als Staatsanwältin Barbara Geldermann vor der Kamera. „Die Szene spielt in einem Wald, in dem die beiden nach Beweisen suchen“, sagt Monkenbusch. Mehr möchte er noch nicht verraten, um die Spannung nicht zu verderben.

Die widerrechtlich aufgestellten Schilder werden indes laut Rathaussprecher Fabian Dorow ausnahmsweise keine Konsequenzen haben. „Die Stadt Ahrensburg wird pragmatisch und lebensnah mit dem Sachverhalt umgehen“, sagt er. Die Verwaltung habe am Dienstag kurzfristig nachträglich eine entsprechende Verkehrsanordnung erteilt.

Filmteams benötigen auch eine Drehgenehmigung

Vorgesehen ist eine Vollsperrung des Abschnitts für die Dauer der Dreharbeiten. „Die formale Anordnung ist notwendig, denn andernfalls haben die Verkehrszeichen keine rechtliche Gültigkeit“, betont Dorow. Neben erforderlichen Verkehrsanordnungen sei zusätzlich eine Sondernutzungsgenehmigung für die öffentliche Fläche selbst und gegebenenfalls eine Drehgenehmigung erforderlich. „Alles kann im Rathaus beantragt werden“, so Dorow.