Team aus Hamburg dreht für Stadt und Stadtwerke einen Film über die Schlossstadt. Er soll erstmals im Frühjahr 2015 gezeigt werden. Das Abendblatt hat sie bei den Dreharbeiten besucht.
Ahrensburg. Erdbeeren passen vorzüglich zum Ahrensburger Rathaus. Optisch, versteht sich. Das findet zumindest Filmemacher Christof Rupprecht und hat sich aus diesem Grund mit Team und Kamera am Stand von Marktbeschicker Thomas Groth aufgebaut. Denn der hat viele Schälchen gefüllt mit den roten Früchten in seiner Auslage aufgereiht. Viel besser noch: Groth ist alles andere als kamerascheu. In schönster Mundart „kricht die Dorme das Wechselgeld turüch“. Auch sonst meinen es die Schlossstadt und ihre Bewohner gut mit den Filmemachern aus Hamburg. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel, und die Ahrensburgerinnen huschen im Hintergrund in Sommerkleidchen durchs Bild. Es ist der dritte Drehtag in Ahrensburg, und es gilt das Treiben auf dem Wochenmarkt am Fuße des denkmalgeschützten Rathauses zu dokumentieren.
Bis zum Frühherbst will das Filmteam noch drehen
Im vergangenen Jahr war Rupprecht, Chef von Triangel-Film, an die Stadt herangetreten. Sein Vorschlag: einen Imagefilm in und über Ahrensburg zu drehen. Die Verwaltung befand die Idee als gut und willigte ein. Rathaussprecher Andreas Zimmermann: „Der letzte Film ist von 2006 und somit nicht mehr zeitgemäß.“ Mit dem Film, dessen Kosten sich Stadt und Stadtwerke teilen, sollen gleich mehrere Zielgruppen erreicht werden. Rupprecht zählt sie auf: „Natürlich die Ahrensburger, denen wir ein filmisches Porträt ihrer Stadt zeigen wollen.“ Aber auch Menschen oder Unternehmen, die nach Ahrensburg ziehen wollen beziehungsweise sich vorstellen können, einen Firmensitz in der Schlossstadt zu errichten, sollen sich mit dem Film ein Bild von Ahrensburg machen können. Wie teuer der Film wird, dazu will sich die Verwaltung noch nicht äußern.
Anders steht Protagonist Groth zu Kostentransparenz. „Maaacht fünf Euro“, sagt er, nimmt den weißen Spargel von der Gemüsewaage, wickelt ihn in eine Tüte und reicht beides Rupprechts Auszubildendem Jeffrey Hernandez. Der dreht sich daraufhin zur Kamera und marschiert mit Spargel links an der Linse vorbei. Im Hintergrund steht das Rathaus, im Vordergrund leuchten die Erdbeeren. Rupprecht ist zufrieden: „Das ist eine der gestellten Szenen, die wir für den Film drehen.“ Danach ist erst mal Schluss mit dem Filmen. Es ist Mittag und laut Rupprecht das Licht nun, wo die Sonne am Zenit steht, für weitere Aufnahmen zu hell.
Ist aber auch kein Problem. Das Team hat noch genug Zeit, um alle Szenen in den Kasten zu bekommen. „Wir wollen die Dreharbeiten im Frühherbst abschließen.“ Anschließend geht es an die Postproduktion, bei der das Material zu einem zehnminütigen Imagefilm zusammengeschnitten, mit Musik und Erklärungen aus dem Off unterlegt wird. Im Frühjahr 2015 soll der Film fertiggestellt und erstmals gezeigt werden. Geschätzt 350 Arbeitsstunden stecken dann in dem Film – und ganz viele Bilder aus Ahrensburg, wie Rupprecht versichert. „Wir werden den Film voraussichtlich auch auf DVD veröffentlichen“, sagt Zimmermann. Details zum Vertrieb des Ahrensburg-Streifens stehen allerdings noch nicht fest. Ganz im Gegensatz zu den Details des Drehbuches. „Wir haben mit der Stadt abgesprochen, was in dem Film aufgegriffen werden soll“, sagt Rupprecht.
Auch die U-Bahnhöfe werden gefilmt
Dabei geht es darum, möglichst viele Facetten der Stadt zu zeigen: das kulturelle und soziale Leben, die Schulen, die Wirtschaft und die Orte in Ahrensburg, an denen Freizeit viel Spaß macht. Etwa der Golfplatz Hamburg-Ahrensburg, den die drei Filmemacher nach den Dreharbeiten am Vormittag besucht haben. Rupprecht: „Wir wollten mögliche Drehs und Einstellungen abstimmen.“ Zuvor hatten Rupprecht, Hernandez und PR-Mann Klaus Hagedorn die Bahnhöfe der Stadt im Fokus. „Ahrensburg ist ausgezeichnet an Hamburg angebunden“, sagt Hagedorn, „diesen Standortvorteil muss der Film thematisieren.“ Und zudem, das findet Christof Rupprecht wichtig zu sagen, würden die beiden rund 100 Jahre alten U-Bahnhöfe einfach gut aussehen.
Das trifft auch auf viele der übrigen Motive zu. Ein Beispiel: „Wir drehen natürlich noch am Schloss“, sagt Rupprecht. Im Marstall war das Team bereits. „Es geht im Film auch um die Geschichte der Stadt“, sagt Rupprecht. Aus dem Grund war er bei der Eröffnung der Ausstellung zur 700 Jahrfeier mit Kamera dabei. Gefilmt hat Rupprecht auch schon bei der Musiknacht am vergangenen Wochenende. „Das zeigt, dass in Ahrensburg einiges los ist“, sagt der Hamburger. Auch im Umland wird das Team noch Aufnahmen machen – sogar aus der Luft. „Wir haben eine Drohne, die mit einer Kamera versehen aus der Vogelperspektive filmen soll“, sagt Rupprecht, der beispielsweise bereits Wedel, Elmshorn, Plön und Eckernförde porträtiert hat.
Über Ahrensburg haben die Stadtporträtisten mit der Kamera sich schon ein Urteil gebildet, obwohl sie noch am Anfang ihrer Dreharbeiten stehen. „Ahrensburg hat schöne, historische Bauten“, sagt Rupprecht. Und das Umland habe eine faszinierende Naturlandschaft – insbesondere die sogenannte Stormarner Schweiz mit ihren Hügeln, Wäldern und den Seen. Und: „Die Stadt hat trotz der Nähe zu Hamburg ein ganz eigenes Flair“, meint Azubi Jeffrey Hernandez.
Der Titel steht übrigens auch schon fest: Ahrensburg tut gut, so soll der Film heißen. Und mit einer knackigen Pointe enden. Wie das Porträt der Stadt Ahrensburg ausklingt, das wollen die Filmemacher noch nicht verraten.