Ahrensburg. Testphase für E-Shuttles wird verlängert. Sie sollen jetzt Busse auf wenig befahrenen Strecken ersetzen. Diese Linien sind betroffen.
Zum Fahrplanwechsel am Sonntag, 12. Dezember, nimmt Ahrensburg Änderungen am Busliniennetz vor. Grund ist die Fortführung des Shuttle-on-Demand-Services Ioki. Ende September hatten die Stadtverordnetenbeschlossen, die Testphase mit dem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn um zwei Jahre bis Ende 2023 zu verlängern. Die Verwaltung hatte den Politikern zuvor die Fortführung empfohlen, weil sie die Elektro-Shuttles als klimaschonende Ergänzung des öffentlichen Nahverkehrs betrachtet.
Ioki-Shuttle: Kosten für weiteren Betrieb trägt die Stadt
Die Kosten für den Weiterbetrieb in Höhe von rund 1,26 Millionen Euro werden laut dem Beschluss von der Stadt übernommen. Allerdings rechnet die Verwaltung mit eine Förderung durch das Bundesverkehrsministerium von jährlich rund 300.000 Euro.
Im Gegenzug sollen durch eine „Anpassung im Bestand“ beim städtischen Busverkehr rund 170.000 Euro eingespart werden. Konkret bedeutet das, dass Ioki die Busse auf wenig frequentierten Streckenabschnitten ersetzen soll. Betroffen sind der nördliche Teil der Siedlung Steinkamp und der südliche Teil der Siedlung Am Hagen. Beide Gebiete werden künftig keinen direkten Anschluss an das Busnetz mehr haben.
- Ioki bleibt mindestens bis Ende 2022 im Kreis Stormarn
- Was bringen Moia & Co. für die Mobilitätswende?
- Der Kreis Stormarn wird ÖPNV-Modellregion
Süden der Siedlung Am Hagen wird nicht mehr angefahren
„Wir haben uns das Fahrgastaufkommen in diesen Bereichen gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) genau angeschaut und festgestellt, dass die Nachfrage einfach nicht da ist“, sagt Finn Blunck, der im Rathaus für das Ioki-Projektmanagement zuständig ist. Die Linie 476, die bislang den Stadtteil Erlenhof mit der Innenstadt verbindet, und die Linie 576, die die Steinkamp-Siedlung und Wulfsdorf an das Zentrum anbindet, werden deshalb zur neuen Linie 469 zusammengelegt. Die Busse fahren werktags stündlich, teilweise auch halbstündlich, vom Auestieg über Rondeel, Bahnhof Ahrensburg bis zum U-Bahnhof Ahrensburg West. Montags bis freitags in der Zeit von sieben bis 20 Uhr geht es weiter bis Wulfsdorf und Allmende und anschließend wieder zurück. Die Stationen Otto-Schumann-Straße und Gustav-Delle-Straße werden nicht mehr bedient.
Die Linie 269 wird im Süden um die Haltepunkte Am Kratt und Brombeerweg gekürzt und endet am Dänenweg. Dafür kommt die neue Station Meisenweg hinzu. An diesem Punkt teilt sich die Linie fortan in zwei Zweige in Richtung Dänenweg einerseits und Ahrensburger Kamp andererseits.
Anwohner können sich Komfortzuschlag erstatten lassen
Die 269er-Busse bedienen künftig auch die südliche Stormarnstraße. Die Linie 869 wird nicht mehr die Station Ahrensburger Redder anfahren, sie wird über die 269 weiter angebunden. Auf der Ostseite der Steinkamp-Siedlung, am Badlantic und Reeshoop, steht stündlich, auch sonntags, die Buslinie 474 zur Verfügung. Derzeit ist die Verbindung allerdings wegen der Sanierung der Bünningstedter Straße ausgesetzt.
Die 569er-Busse fahren fortan bereits um 22.44 statt um 23.14 Uhr am Bahnhof Ahrensburg in Richtung Schulzentrum Am Heimgarten ab. Die Rückfahrt um 23.29 Uhr entfällt.
Als Ausgleich für die wegfallende Anbindung an das Busnetz werden Anwohner der Steinkamp-Siedlung und des südlichen Stadtteils Am Hagen laut Blunck ab Januar die Möglichkeit erhalten, sich den Komfortzuschlag, der bei der Nutzung des Ioki-Shuttles zusätzlich zum Kauf eines normalen HVV-Tickets fällig wird, von der Stadt erstatten zu lassen. „Betroffene müssen dafür die monatliche Übersicht, die die Ioki-Hamburg-App automatisch generiert, per E-Mail an finn.blunck@ahrensburg.de schicken“, sagt er. Zudem müsse eine Bankverbindung angegeben werden. Die Auszahlung ist auf zwölf Euro pro Person und Monat begrenzt.