Ahrensburg. Architekten sollen Entwürfe für das neue Hallenbad entwickeln. Doch der politische Beschluss ist wegen der Corona-Pause nicht möglich.
Die coronabedingte Absage der für November geplanten Ausschusssitzungen in Ahrensburg wirkt sich auf den Zeitplan für den Badlantic-Neubau aus. „Wir kommen dadurch zwei bis drei Monate in Verzug“, sagt Bauamtsleiter Peter Kania auf Anfrage dieser Redaktion. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass die Politiker in diesem Monat über den Text für die Auslobung des Architektenwettbewerbs beraten und beschließen. Direkt danach sollte er veröffentlicht und der Wettbewerb für das neue Hallenbad gestartet werden. Es soll das sanierungsbedürftige und überdimensionierte Badlantic ersetzen.
Nachträgliche Änderungen treiben Kosten in die Höhe
„Nun wird die Beratung voraussichtlich erst im Januar erfolgen“, sagt Kania. Sofern es die Corona-Lage dann zulasse. Der Auslobungstext für den Wettbewerb sei enorm wichtig, weil er sämtliche Details für das Projekt festlege. „Diese Planung ist ganz entscheidend, damit hinterher keine Nacharbeiten nötig sind, die leicht die Kosten in die Höhe treiben“, sagt Kania. Er verweist als Beispiel auf den Hauptstadtflughafen BER, bei dem nachträgliche Änderungen für zahlreiche Probleme sorgten.
Für den Auslobungstext ist federführend der Hauptausschuss zuständig, das Thema wird aber auch im Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss sowie im Bau- und Planungsausschuss beraten. „Der Badlantic-Neubau ist ein wichtiges Projekt für die Stadt“, sagt Kania. Er rechnet deshalb mit einer ausführlichen Diskussion in den politischen Gremien. Es werde bestimmt noch die ein oder andere zusätzliche Idee zum Entwurf der Verwaltung geben. „Wir sollten möglichst von vornherein alles berücksichtigen“, sagt der Bauamtschef. Heraus komme oft eine dicke Broschüre mit 30 bis 50 Seiten, in der sämtliche Details zum späteren Aussehen des neuen Schwimmbads festgelegt werden. Kania: „Das geht bis zur Festsetzung der Quadratmeterzahlen einzelner Bereiche.“
Schlichtes Sportbad mit acht 25-Meter-Bahnen geplant
Die bisherigen Pläne sehen auf dem Areal am Reeshoop ein schlichtes Sportbad mit acht 25-Meter-Bahnen, Lehrschwimm-, Kursus- und Kinderplanschbecken sowie Sprunganlage mit Ein- und Dreimeter-Brett vor. Die genauen Kosten sind noch unklar, die letzte Schätzung aus dem Jahr 2019 ging von rund 20 Millionen Euro aus. Der Zeitplan für das Projekt hat sich bereits mehrfach verzögert. Zunächst war eine Fertigstellung Ende 2021 vorgesehen, dann wurde als Termin Mitte 2023 anvisiert. Im Sommer korrigierte die Verwaltung noch einmal nach. Seitdem wird mit einer Eröffnung frühestens Mitte 2025 gerechnet. Ob dieser Termin angesichts der neuen Verzögerungen eingehalten werden kann, ist unklar. Kania sagt: „Die Auswirkungen auf den Baubeginn und die Fertigstellung sind derzeit nicht abzuschätzen.“ Es handele sich um einen „sehr ausgedehnten Projektzeitraum“, sodass sich der Verzug möglicherweise auch noch aufholen lasse. Auch die Entwicklung der Corona-Pandemie könne noch weiteren Einfluss haben.
Bei dem Architektenwettbewerb handelt es sich um ein zweistufiges Verfahren. Anders als zum Beispiel beim Stormarnplatz müssen die Bewerber im ersten Teil noch keinen Entwurf vorlegen. Entscheidend für das Weiterkommen sind die Referenzen. Dafür wird noch ein Bewertungskatalog entwickelt. „Das ist in dem Fall sinnvoll, weil es nicht so viele Schwimmbadarchitekten gibt“, so Kania. Experten wählen mindestens acht bis maximal zwölf Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten für die nächste Runde aus. Dort wird von den Teilnehmern „sowohl ein Gesamtkonzept als auch ein umsetzungsfähiger Entwurf für das neue Bad erwartet“, heißt es von der Verwaltung. Eine Jury wählt den Sieger aus, der sich auch über ein Preisgeld freuen kann. Die Höhe steht noch nicht fest.
Die Wettbewerbsjury besteht aus neun Personen
Ursprünglich sollte das Ergebnis des Wettbewerbs im August 2021 verkündet werden, nun rechnet Peter Kania als Termin mit November oder Dezember 2021. Anschließend muss die Verwaltung mit dem ausgewählten Architekten über den Auftrag verhandeln, erst dann beginnt die konkrete Bauplanung. Das alte Badlantic wird erst nach der Fertigstellung des neuen Hallenbads auf der Freibadwiese abgerissen.
In seiner letzten Sitzung vor der coronabedingten Pause hat der Hauptausschuss die Zusammensetzung der Wettbewerbsjury beschlossen. Dem neunköpfigen Gremium werden als Fachpreisrichter Bauamtsleiter Peter Kania, Landschaftsarchitekt Martin Kessler sowie die Architekten Gregor Sunder-Plassmann, Rolf Mattmüller und Nicole Stölken angehören. Als Sachpreisrichter sind Bürgermeister Michael Sarach und die Ausschussvorsitzenden Matthias Stern (CDU), Markus Kubczigk (SPD) und Christian Schubbert (Grüne) dabei.