Westerland. In einem mit Löschschaum gefüllten VW findet die Polizei eine Leiche. Nun haben Ermittler neue Erkenntnisse – und bitten um Mithilfe.
Der Tote unterm Löschschaum gibt den Ermittlern auf Sylt weiter Rätsel auf. Seit fast fünf Wochen arbeiten sie fieberhaft an der Aufklärung des Leichenfunds an einem Feldweg auf der Rückbank eines schwarzen VW-Passats, doch einen Verdächtigen gibt es bislang nicht. Mit einem neuen Zeugenaufruf bitten Staatsanwaltschaft und Mordkommission der Polizei Flensburg abermals um Mithilfe.
Sylt: Neuer Zeugenaufruf zur Leiche unterm Löschschaum
Gesucht werden das Mobiltelefon des Toten und die Fahrzeugschlüssel des Wagens. Gefunden hat die Polizei dagegen einen fast 40 Jahre alten Feuerlöscher. „Es handelt sich um einen 12-kg-Feuerlöscher der Marke ‚Gloria‘“, sagt Christian Kartheus, Sprecher der Polizeidirektion Flensburg. Das Modell sei bereits älter und zuletzt im Jahr 1986 geprüft worden.
Wer Angaben zu dem Feuerlöscher machen kann und ihn eventuell sogar vermisse, solle sich unbedingt bei der Polizei auf Sylt unter der Rufnummer 04651 70470 melden. Auch Hinweise zu dem vermissten Autoschlüssel und dem Mobiltelefon, einem dunklen Gerät von Samsung, seien hilfreich.
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Das Handy könnte die Mordkommission nämlich auf die Spur eines möglichen Verdächtigen führen, der etwas mit dem Tod des Mannes zu tun haben könnte. Wo war das Telefon zuletzt eingeloggt? Noch auf der Insel oder schon auf dem Festland? Mittels Funkzellenabfrage können auch die letzten Verbindungen rund um den Campingplatz am Rande von Westerland ausgewertet werden.
Leiche lag auf Sylt in einem mit Löschschaum gefüllten VW Passat
Dort war ein Spaziergänger am 16. März an einem Feldweg auf das augenscheinlich zurückgelassene Auto gestoßen und stutzig geworden. Die Fahrerkabine war voll mit Löschschaum. Erst die hinzugerufene Polizei entdeckte auf der Rückbank den Leichnam. Es handelte sich um Grzegorz S. (38), einen polnischen Handwerker, der zur Arbeit auf Sylt gelebt hatte und in Polen zwei kleine Kinder hinterließ. Der Kombi gehörte ihm.
Inzwischen wissen die Ermittler, dass der Wagen bereits zwei Tage vor dem Fund, also am 14. März, zwischen 19 und 21 Uhr an dem Feldweg zwischen Süderstraße und Lorens-de-Hahn-Straße abgestellt worden sein muss. Lag da schon der Tote auf der Rückbank?
Zur Todesursache gibt es von der Staatsanwaltschaft weiterhin keine offiziellen Angaben. Die Leiche des 38-Jährigen war unmittelbar nach dem Auffinden zur Obduktion in die Kieler Rechtsmedizin gebracht worden. Demnach hatte er Verletzungen am Kopf und an einem Bein.
Hinweise an die Sylter Polizei unter 04651 70470.