Westerland/ Sylt. Freunde des Mitte März tot in einem Auto aufgefundenen Grzegorz S. legen auf einem Feldweg Blumen nieder. Spurensuche am Tatort.

Es ist einer der mysteriösesten Todesfälle der vergangenen Jahre auf Sylt: Auf einem Feldweg am Rande von Westerland, nicht weit entfernt von einem Campingplatz, stößt ein Spaziergänger Mitte März auf einen schwarzen VW Passat und wird stutzig: Die Fahrerkabine ist voll mit Löschschaum. Der Passant alarmiert die Polizei, die auf der Rückbank einen männlichen Leichnam entdeckt. In dem Fall ermittelt die Mordkommission.

Mysteriöser Todesfall auf Sylt: Schweigeminute am Fundort

Zwei Wochen nach dem rätselhaften Tod des 38-Jährigen – es handelt sich um Grzegorz S., einen polnischen Handwerker, der auf Sylt gelebt hatte – haben sich am Sonnabend am Fundort gut ein Dutzend Freunde und Bekannte des Mannes zu einer Schweigeminute versammelt. Auf dem Feldweg legten sie unter anderem Kerzen und Blumen nieder. Sie sind noch immer fassungslos.

Doch weiterhin gibt es keine offiziellen Angaben zur Todesursache. Die Leiche des 38-Jährigen war unmittelbar nach dem Auffinden zur Obduktion in die Kieler Rechtsmedizin gebracht worden. Ein Insulaner, der gute Kontakte zur polnischen Gemeinde auf Sylt unterhält, sagte dem Abendblatt, es werde vermutet, dass der Mann Schulden im Milieu hatte.

Polizisten durchkämmen nähere Umgebung – Taucher mit Metalldetektoren im Einsatz

Von einem Suizid geht die Flensburger Staatsanwaltschaft jedenfalls nicht aus, man ermittele „in alle Richtungen“, hieß es. Am vergangenen Dienstag durchkämmten Polizeibeamte die nähere Umgebung des (mutmaßlichen) Tatorts und ein Waldstück. Auch Polizeitaucher mit Metalldetektoren kamen dabei in einem Wassergraben zum Einsatz. Warum die spezifische Durchmusterung des Tatorts erst zwei Wochen nach dem Leichenfund veranlasst wurde, ist nicht bekannt.