Westerland. Urlauber wollen hilflose Person in der Nordsee gesehen haben und wählen den Notruf. Notarzt und das DRK sind im Einsatz.

Aufregung in Westerland: Ein Notarzt und mehrere Rettungswagen der DRK-Wasserwacht eilten am Mittwochabend zum Strand an der Himmelsleiter auf Sylt. Passanten hatten offenbar eine hilflose Person im Wasser entdeckt und die Retter um 18.23 Uhr wegen eines möglichen Badeunfalls alarmiert, wie ein Sprecher der Einsatzleitstelle Nord sagte. Die Nordsee war 6 Grad kalt.

Sylt: Urlauber fürchten Badeunfall in Westerland und wählen Notruf

Sylt: Ein Notarztwagen fährt am Strand von Westerland wieder vom Einsatzort weg.
Sylt: Ein Notarztwagen fährt am Strand von Westerland wieder vom Einsatzort weg. © HA | Louisa Rascher

Während viele Urlauber das Geschehen aus der Entfernung gebannt verfolgten, löste sich die Situation vor Ort schnell wieder auf. Offenbar war eine Frau am Abend allein in die Nordsee gesprungen und geschwommen. Am Strand hatte sie wenig später eine Bekannte entdeckt und ihr auffällig zugewinkt.

Angesichts der starken Strömung, die an diesem Tag herrschte, fürchteten einige Beobachter jedoch eine Gefahrensituation und wählten den Notruf. Letztlich kam der Jetski der Wasserwacht nicht zum Einsatz und auch der Notarzt konnte wieder abfahren.

Das DRK Sylt fährt wieder ab. Der Jetski musste nicht zum Einsatz kommen.
Das DRK Sylt fährt wieder ab. Der Jetski musste nicht zum Einsatz kommen. © HA | Louisa Rascher

Noch am Donnerstag wurde in den sozialen Netzwerken über den Vorfall diskutiert. Einige fühlten sich schmerzlich an den schrecklichen Badeunfall im August 2021 erinnert, als eine Frau trotz Badeverbots bei starkem Wellengang in Wenningstedt ins Wasser ging und schnell in Not geriet.

Sylt: Erinnerungen an Badeunfall in Wenningstedt

Bei dem Versuch, die 63 Jahre alte Urlauberin aus der Nordsee zu retten, ertrank der Rettungsschwimmer Mike N. Auch die Frau konnte sich nicht erholen und starb später im Krankenhaus.

In der Folge kritisierten Vertreter der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Uneinsichtigkeit und Leichtsinn einiger Badegäste und warnten eindringlich davor, das Meer zu unterschätzen. Im Handumdrehen könnten neue Witterungsbedingungen im Zusammenwirken mit den Gezeiten ein Gewässer verändern.