Westerland. Jörg Otto braucht nach seiner Trennung eine neue Bleibe. Politisch will er bei den Kommunalwahlen durchstarten.
Jörg Otto sucht eine Bleibe auf Sylt. Der 46-Jährige hatte im Sommer 2022 das Protestcamp auf der Nordseeinsel, das bundesweit für Schlagzeilen sorgte, mitorganisiert. Und er vertrat es als Sprecher nach außen. Mitte September 2022 war Schluss mit dem Protestsommer auf Sylt, das Punk-Camp wurde geräumt. Doch Jörg Otto hatte auf Sylt eine Lebensgefährtin gefunden und blieb.
Nach der Trennung von ihr braucht er nun ein neues Zuhause auf der Insel, denn er will weiterhin bleiben: „Sylt ist hart schön“, sagt er im Gespräch mit dem Abendblatt. Aber vor allem sei auf Sylt politisch viel zu tun, so Otto, der bei der Kommunalwahl in Schleswig-Holstein für die Partei Die Linke kandidiert. Er ist zudem im Vorstand der Linken in Nordfriesland.
Sylt: Jörg Otto sucht jetzt einen Job auf der Insel
Als er im Juni mit dem 9-Euro-Ticket nach Sylt gekommen war, hatte er nur ein Wochenende bleiben wollen, sagte der Punk damals. Doch Sylt wurde und bleibt sein neuer Lebensmittelpunkt. „Ich habe hier richtig viel Unterstützung auf der Insel“, versichert Jörg Otto mit dem markanten Irokesen. Neben seiner ehrenamtlichen politischen Arbeit sucht der Wahlsylter, der nach eigenen Angaben von Sozialleistungen lebt, einen Job, gibt sich dabei aber bescheiden: „Ich habe keine abgeschlossene Berufsausbildung und muss klein anfangen. Helfer oder Spüler in der Gastro, oder in der Pflege.
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Bei der Wohnungssuche war er bislang nicht erfolgreich. „Es gibt Wohnungen, aber die sind begehrt. Ich habe mich auf dem Immobilienmarkt umgeguckt.“ Es gebe viel Mobbing auf der Insel.
Sylt: Noch sei kein neues Protestcamp geplant, sagt Otto
Zu den bundesweit geplanten Warnstreiks Anfang der kommenden Woche sagt der gebürtige Ahrensburger: „ Die Leute, die auf die Straße gehen, geben unseren Anliegen recht.“ Ob es im Sommer erneut ein Protestcamp auf Sylt geben wird, sei noch unklar. „ Ich habe mich angeboten und würde die Szene befrieden, aber ich habe nicht dazu eingeladen. Ob ein Protestsommer zustande kommt, weiß ich nicht.“