Sylt. Die Gemeinde Sylt hat vorgelegt, weitere Urlaubsunterkünfte untersagt. Nun denken auch Politiker in Kampen oder List darüber nach.
Zu viele Ferienwohnungen, zu wenig Dauerwohnraum – es ist ein Ungleichgewicht, das die Bewohner der Nordseeinsel schon seit Langem beschäftigt. Nun ziehen die Insulaner Konsequenzen: Die Gemeinde Sylt hat kürzlich einem neuen Beherbungskonzept zugestimmt, das den Bau neuer Ferienunterkünfte verbietet. So soll das Inselleben wieder mehr in den Fokus rücken, mehr Wohnungen für Inselbewohner geschaffen werden.
Auch die anderen vier Gemeinden ziehen in Erwägung, einen solchen Baustopp zu veranlassen. Gerade in Kampen sprechen die Zahlen dafür: Die Gemeinde hat derzeit 520 Einwohner. Gleichzeitig sind dort 1100 Nebenwohnsitze und viele Hundert Ferienunterkünfte gemeldet, teilte Gemeinde-Mitarbeiterin Kati Syring Mitte März mit.
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Die Bürgermeisterin der Gemeinde Wenningstedt-Braderup äußerte sich am Montag nach einer Besprechungsrunde: „Aus unserer Sitzung heraus, darf ich von meiner Kollegin Steffi Böhm, von meinen Kollegen Rolf Speth und Ronald Benck und mir mitteilen, dass wir in unseren Gemeinden prüfen werden, inwieweit ein Beherbergungskonzept auf uns anwendbar ist. Dazu bedienen wir uns gerne der Unterstützung des Kreises." Sie spricht damit für die Gemeinden Kampen, List, Hörnum und Wenningstedt-Braderup und somit für alle weiteren Gemeinden
Der Baustopp bringt viele Veränderungen mit sich: Allein in der Gemeinde Sylt müssen durch das neue Konzept mehr als 120 Bebauungspläne angepasst werden.