Tinnum. Wieder gibt ein beliebter Gastrobetrieb auf der Insel auf. Die Betreiber verabschieden sich via Facebook von ihren Gästen.

Im Hofcafé Klein’er Kuhstall auf Sylt geht niemand mehr ans Telefon. Auf dem Anrufbeantworter gibt es folgende Ansage: „Liebe Gäste. Wir machen eine Betriebspause bis voraussichtlich April ’23. Bis dahin wünschen wir Ihnen alles Gute. Ihr Kuhstall-Team.“ Doch die Pause ist leider dauerhaft, denn auf Facebook verabschiedeten sich die Betreiber des Cafés an den Tinnumer Wiesen nun endgültig von ihren Kunden. „Das Jahr 2022 hat den Platz geboten, über die Zukunft des Hofcafés nachzudenken und sehr, sehr schweren Herzens müssen wir mitteilen, dass es kein Wiedersehen bei Kaffee und Kuchen im Hofcafé geben wird. Die Tore bleiben endgültig geschlossen.“

Die Betreiberfamilie Klein bedankt sich „bei all den lieben und wunderbaren Gästen, die den Weg in unseren Garten oder in unseren Kuhstall gefunden haben, und die, so hoffen wir doch, eine paar schöne Stunden bei uns verbringen konnten.“ Das Kuhstall-Team schreibt auch noch, dass Gäste für noch vorhandene Gutscheine für die Jahre 2018-2021 entschädigt werden. Sie könnten diese unter Angabe der Bankverbindung zurücksenden (Klein’er Kuhstall Südhörn 7c, 25980 Sylt) und bekämen dann das Geld überwiesen.

Viele Gäste haben rührende Abschiedsworte geschrieben

Schon 2022 hatte sich das Team des Hofcafés, das 2012 eröffnet wurde, in einer Facebook-Nachricht an die Gäste gewandt und erklärt, man habe sich „mit sehr, sehr, schwerem Herzen dazu entschieden, das ganze Jahr 2022 die Tore geschlossen zu halten“. Damals hieß es aber noch, „es soll aber kein Abschied für immer sein. Wir werden uns Ideen und Konzepte überlegen, wie wir im Jahr 2023 mit Energie und Freude euch alle wieder im Kuhstall begrüßen können. Auf ein baldiges Wiedersehen!“ Damit wird es nun nichts mehr.

Viele Gäste fanden rührende Abschiedsworte. Angelika beispielsweise schreibt: „Oh, wie schade! Aber manchmal führen die Wege einen eben woanders hin. PS Sehr kulant, die Gutscheine zu vergüten – ich habe noch 2 Stück , die behalte ich als Erinnerung und Wegweiser, Dinge , die einem Freude bereiten , die man machen möchte, nicht aufzuschieben. Denn manchmal gibt es keine 2. Chance.“

Und Jay schreibt: Und wieder geht ein wunderbarer Ort der Begegnung verloren. Ich war quasi ein Stamm-Kaffee-Kuchen-Besucher. Habe öfter im Oktober meinen Geburtstag bei Euch zelebriert. Ich bin traurig. Auch weil die Umgebung so unheimlich sanft und ruhig war. Die Räume, die Ausstattung, das Ambiente sind unvergesslich!“ Und von Katja gibt es den Eintrag: „Das ist sehr traurig. Der Kuhstall war jedes Jahr ein Muss-Ziel auf unseren Radtouren und wir haben Euch letztes Jahr sehr vermisst. Die Stunden dort werden in ewiger Erinnerungen bleiben. Viel Glück auf den neuen Wegen.“

Auf Abendblatt-Anfrage sagte Birgit Klein: "Es hat aber überhaupt keine Gründe wegen Personalmangel, sondern ganz allein persönliche Gründe. Alles hat seine Zeit und das von dem wunderbaren Hofcafé ist nun vorbei."