Tinnum. Alle 38 Luxus-Räume wurden von Grund auf saniert. Bis 2024 soll das Hotel auf der Insel klimaneutral sein. Was sich nun verändert.

Nachhaltig und luxuriös – genau so möchte Holger Bodendorf das Landhaus Stricker auf Sylt gestalten. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, wird das Fünf-Sterne-Hotel in Tinnum seit Anfang des Jahres von Grund auf umgebaut. Unmittelbar vor Ostern, am 5. April, soll die Luxus-Herberge wieder eröffnen.

Die insgesamt 38 Zimmer dürften dann nicht mehr wiederzuerkennen sein. „Es ist sozusagen ein kompletter Neubau in einer 20 Jahre alten Hülle“, sagt Hotelier Holger Bodendorf.

Sylter Luxus-Hotel öffnet nach Umbau wieder

Die zwischen 24 und rund 90 Quadratmeter großen Räume sollen nach einem ganz neuen Konzept eingerichtet werden. Bodendorf und sein Team setzen auf helles Eichenholz und bunte Farbakzente. Anstatt mit Teppich wird der Boden nun mit Parkett ausgelegt sein. Die Möbel seien etwas „frech“, wie Bodendorf es nennt: „Wir setzen unter anderem auf Farben wie Rosa, Curry und helles Grün.“

Ein Highlight dürfte die Deko in den Zimmern sein: Bis zu drei Meter lange, beleuchtete Glasplatten mit Bildern maritimer Landschaften sollen die Wände schmücken. „Unseren norddeutschen Charakter wollen wir behalten“, erklärt Bodendorf

Von der Einrichtung könnten die Zimmer so aussehen – die Farbgestaltung ist jedoch anders, als auf dem Bild.
Von der Einrichtung könnten die Zimmer so aussehen – die Farbgestaltung ist jedoch anders, als auf dem Bild. © Landhaus Stricker

Jedes Zimmer erhält Föhn einer Nobelmarke

Auch die Badezimmer werden komplett neu gestaltet. Der Hotel-Chef achtet hier auf jedes Detail: Zur Grundausstattung gehören ein Föhn der Marke "Dyson" sowie ein besonderes Seefenchel-Duschgel. „Das sind kleine Dinge, die ein Fünf-Sterne-Hotel aber nunmal ausmachen“, sagt Holger Bodendorf. „Wir haben uns wirklich über alles Gedanken gemacht.“

So könnten die Badezimmer in dem Luxushotel ab April aussehen.
So könnten die Badezimmer in dem Luxushotel ab April aussehen. © Landhaus Stricker

Zwischen 250 und 950 Euro kostet eine Nacht im Landhaus Stricker. Der im Herbst eingeführte Energieaufschlag von zehn Euro pro Nacht wird erst einmal bleiben. „Wir haben nach wie vor etwa 15 bis 20 Prozent mehr Energiekosten“, so der Sternekoch. Den Aufschlag könne er, im Gegensatz zu erhöhten Zimmerpreisen, aber leicht wieder zurücknehmen.

Energie, das ist für den Sylter ein wichtiges Stichwort. Ab 2024 möchte Holger Bodendorf das Landhaus Stricker klimaneutral betreiben. Auch dafür ist der Umbau ein wichtiger Schritt.

Bis 2024 soll das Luxushotel klimaneutral sein

„Wir haben wassersparende Regenduschen und Toilettenspülungen in allen Zimmern eingebaut.“ Bei einem Mal Spülen werde dadurch nur noch ein Viertel so viel Wasser verbraucht, wie zuvor. Zudem seien die Matratzen, Teppiche und Vorhänge teilweise aus recyceltem Material.

Holger Bodendorf ist Sternekoch und Pächter des Landhauses Stricker.
Holger Bodendorf ist Sternekoch und Pächter des Landhauses Stricker. © Landhaus Stricker

Neu sind auch digitale Zimmerschlüssel auf dem Smartphone anstatt der gängigen Plastikkarten. Als Alternative gebe dazu gebe es noch kompostierbare Karten.

Für die kommenden Monate hat Bodendorf weitere Pläne: „Wir möchten komplett plastikfrei werden, außerdem Luftwärmepumpen und Solaranlagen einbauen.“ Auch Mülltrennung auf den Zimmern sei ein wichtiger Bestandteil. „Nachhaltigkeit steht auf meiner Agenda und das müssen wir dann auch in allen Aspekten umsetzen.“

Kosten belaufen sich auf mehr als fünf Millionen Euro

Zusätzlich zu den Zimmern wurde auch das „1784“, eins der vier Restaurants im Landhaus Stricker, umgebaut. Mehr als fünf Millionen Euro sollen die Baumaßnahmen am Ende insgesamt kosten. Bodendorf überrascht das nicht.

Gerade in einem Luxushotel sei das zu erwarten gewesen. Hinzu kämen die wegen der Energiekrise hohen Materialkosten. Erst vor vier Jahren hatte der Sylter Hotelier den Spa-Bereich des Hotels renovieren lassen.

In den kommenden Wochen gibt es nun noch einiges zu tun. Umso mehr freut Bodendorf sich, wenn der Umbau geschafft ist – und hat für den Neustart gleich positive Aussichten: „Für Ostern sind wir bereits ausgebucht.“