Hamburg/Sylt. Vergangenes Jahr waren deutlich mehr Privatjets in Deutschland unterwegs. Zwei Strecken waren hochfrequentiert.
Flüge mit Privatjets sind im vergangenen Jahr in Deutschland auf ein Rekordniveau gestiegen. Betroffen ist davon unter anderem besonders die Strecke von Hamburg nach Sylt.
Der Rechercheverbund von NDR und „Süddeutscher Zeitung“ nannte am Donnerstag unter Berufung auf die Europäische Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol die Zahl von mehr als 94.000 Starts von Business-Flugzeugen in Deutschland – etwa 8000 mehr als im Vorjahr. Dem Bericht zufolge haben Privatjets europaweit im vergangenen Jahr Treibhausgas-Emissionen von etwa 10 Millionen Tonnen CO2 verursacht.
Sylt nach Hamburg häufige Strecke für Privatflüge
Fast drei Viertel der in Deutschland gestarteten Flüge seien kürzer als 500 Kilometer gewesen. Häufig geflogene Strecken waren demnach die zwischen Hamburg und der beliebten Nordseeinsel Sylt und die zwischen Berlin und München. Bei längeren Flügen war der mit Abstand häufigste Zielort Mallorca.
Ein prominenter Privatflug nach Sylt hat im vergangenen Jahr für Diskussionen gesorgt: CDU-Chef Friedrich Merz war mit seiner Frau Charlotte in einem Privatflugzeug auf die Insel zur Hochzeit von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Journalistin Franca Lehfeldt angereist. Merz erntete dafür reichlich Kritik.
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Der Klima-Forscher Stefan Gössling kritisierte in dem Beitrag die Flüge als meist überflüssig. „Wir können aus Klima-Perspektive nicht länger zuschauen, dass viele Reisen mit dem Flugzeug gemacht werden, gerade mit Privat-Flugzeugen, die auch genauso gut mit der Bahn absolvierbar wären oder meinetwegen mit dem Privatwagen“, sagte der Professor der schwedischen Linnaeus-Universität in Schweden.
Kleinere Betreiber von Privatjets sind vom europäischen Emissionshandel befreit, der eigentlich für Luftverkehrsunternehmen obligatorisch ist.