Sylt . Nach der Schließung des Bistros Wonnemeyer eröffnen die neuen Betreiber in Wenningstedt „Onkel Johnny’s Strandwirtschaft“.

Dass ein Strandkiosk eines Tages seinen Namen tragen würde, damit hätte der Sylter Kapitän Johnny Andresen zu Lebzeiten sicher nicht gerechnet. „Onkel Johnny’s Strandwirtschaft“ haben seine Großneffen Oliver und Andreas Behrens ihren Strandkiosk genannt, der Ostersonnabend eröffnet. Es ist der Nachfolger des Strandbistros Wonnemeyer, das in den vergangenen Wochen bis auf das Ponton abgerissen worden war.

Die gebürtigen Sylter Oliver und Andreas Behrens überzeugten den Tourismus Service Wenningstedt-Braderup GmbH & Co. KG (TSWB) im Bewerbungsverfahren mit ihrem Konzept für die Strandversorgung am Wenningstedter FKK-Strand – zunächst befristet bis zum 31. Oktober.

„Wir werden uns auch um den langfristigen Pachtvertrag bewerben“, sagen die Brüder. Ein entsprechendes Bewerbungsverfahren ist beim TSWB in Arbeit. Andreas und Oliver Behrens sind in der Sylter Gastronomie-Szene verwurzelt: Alles begannt vor fast 20 Jahren mit der „Cohibar“ in Westerland. Es folgte das inzwischen wieder geschlossene Restaurant „Isola“. Bis heute führen die Brüder mit dem „Amici“ und der „Butcherei“ zwei Restaurants in Keitum.

Großonkel ist Namensgeber des Strandkiosks

Doch das Herz des Behrens-Duos schlägt für den Strand. „Mit unserem eigenen Strandkiosk geht für uns ein Traum in Erfüllung“, sagt der Gastronom und Surfer Andreas Behrens. Gemeinsam mit seinem Bruder will er „Onkel Johnny“ zu einem Ort machen, den es nach eigener Aussage „so auf Sylt und darüber hinaus noch nicht gibt“.

Doch wer war der Namensgeber eigentlich? „Der Bruder unserer Großmutter hat als Kapitän 40 Jahre lang die Weltmeere bereist. Wenn wir ihn besuchten, hockte ein sprechender Papagei auf seiner Schulter und er rauchte Zigarre“, erinnert sich Oliver Behrens. Der Großonkel prägte die Brüder. So sehr, dass sie ihren Strandkiosk nach dem inzwischen verstorbenen Kapitän benannten.

Richtig los geht es ab dem 1. Mai

Nach der Zusage des TSWB blieben den Brüdern nur wenige Tage, um „Onkel Johnny“ fit für den Stapellauf am Sonnabend zu machen. Unterstützt werden die beiden von Wibke Speth, die zehn Jahre Stranderfahrung aus dem ehemaligen „La Grande Plage“ mitbringt. „Im Tagesgeschäft ist Wibke künftig unsere 1. Offizierin an Bord“, sagt Oliver Behrens . Ab Sonnabend wird für hungrige Strandpiraten zunächst improvisiert: Es gibt Pommes, Burger, Currywurst, Chili con Carne, Kuchen.

„Ab dem 1. Mai soll Onkel Johnny dann auf große Fahrt gehen“, sagt Oliver Behrens. Dann sind auch gesunde Snacks wie „Friesenstullen“ mit Avocado am Start, Tapas und frischer Fisch, annonciert als „Onkel Johnny’s Käptn’s-Dinner“. Kinder dürfen sich auf Fußballturniere vor der Weltmeisterschaft freuen und „Onkel Johnny“, der ihnen Abenteuer von der Seefahrt erzählt.

Auch Sport- und Spieleabende sowie zur Location passende musikalische Acts soll es geben. „Eine Party-Location wird das hier aber nicht“, sagt Andreas Behrens. Dennoch dürfte es viele Urlauber und Insulaner freuen, dass die Brüder die früher von „Bambus-Klaus“ bekannten Vollmond-Partys wieder beleben wollen. „Der Ort hier bietet so viel. Wir wollen, dass unsere Gäste das alles genauso genießen wie wir“, so Andreas Behrens. Onkel Johnny hätte sicher seine Freude an dem neuen Strandkiosk gehabt.