Sylt. Auf dem Grundstück in Westerland hatten sich tagelang Personen illegal aufgehalten. Am Wochenende räumte die Polizei die Örtlichkeit.
Nachdem die Demonstration der dem linken Spektrum zuzuordnenden Personen am vergangenen Sonnabend auf Sylt friedlich vonstatten gegangen ist, räumten Polizeibeamte ebenfalls am Wochenende zudem ein bislang unbekanntes Camp in Westerland. Auf einem Privatgrundstück in der Süderstraße hatten sich rund ein Dutzend Personen, die mit dem genehmigten Protestcamp im Stadtpark vor dem Rathaus Westerland assoziert sind, aufgehalten. Die Räumung des Lagers erfolgte, nachdem die Grundstückseigentümerin die Kampierenden entdeckt und der Polizei gemeldet hatte.
Wie ein Sprecher der Polizeidirektion Flensburg berichtet, seien die Personen von den Beamten "von der Örtlichkeit geleitet" worden. Sie hätten sich "widerrechtlich auf dem Grundstück aufgehalten. Es habe sechs Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs gegeben." Wie lange die Gruppe das Privatgrundstück bewohnt hat, könne er nicht mit Gewissheit sagen: "Ein paar Tage vielleicht."
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Seit Wochen hält eine Gruppe Punks Westerland in Schach. Während lokale Unternehmer über Umsatzeinbußen klagen, zeigen sich Touristen den Kampierenden gegenüber interessiert bis abgeschreckt. Die Gruppierung selbst begreift ihren Aufenthalt auf der Insel als symbolischen Akt gegen den Kapitalismus.
Punks wollten selbst Strafanzeige stellen
Bella und Liam sind zwei der Personen, die das illegale Lager für circa eine Woche, wie sie sagen, bewohnt haben. Gegen beide liegen nun Strafanzeigen vor. "Mein Briefkasten ist in Hannover", sagt Bella. "Wenn ich nicht von der Insel heruntergehe, habe ich also keine Probleme." "Den Ort hat einer von uns gefunden, als er durch Sylt spaziert ist", erzählt er. Er bezeichnet das Grundstück als "Schrottplatz". Voller Baumüll sei es gewesen. Die dort illegal Kampierenden wollten sogar eine Strafanzeige gegen die Eigentümerin stellen, berichten sie. "Das ist illegale Müllentsorgung", begründet Liam.
Er habe die Grasnarbe angehoben und überall Styrodur-Stückchen gesehen. Dabei sei das Gebiet schützenswert, hätte die Gruppe dort doch brütende Wachteln beobachten können. "Wenn wir den Schrottplatz nicht entdeckt hätten, hätte das Grundstück jahrelang weiter gammeln können", sagt Bella. Ob nun von anderer Stelle etwas gegen die beschriebenen Umstände getan wird, ist unklar.
Bereits am Donnerstag sei den beiden und ihren Mitbewohnern von Polizeibeamten angekündigt worden, dass sie die Örtlichkeit zu verlassen hätten. Am Sonnabend dann erfolgte die Räumung, die ruhig verlaufen sei: "Das waren wirklich kooperative Beamte – und wir wollten auch keine Gewalt", so Bella. Derzeit halten sich die beiden wieder auf der Grünfläche vor dem Rathaus Westerland auf.