Westerland. Immer mehr Ordnungswidrigkeiten durch 9-Euro-Ticket-Gäste. Gemeinde kündigt auf Facebook härteres Vorgehen an.

Müllberge, illegale Feuer, Wildcamper: Durch die zahlreichen 9-Euro-Ticket-Gäste verzeichnet die Gemeinde Sylt immer mehr Ordnungswidrigkeiten und Verstöße rund um den Strand und die Promenade in Westerland. Nun wollen die Verantwortlichen stärker durchgreifen.

"Vom kommenden Mittwoch an wird ein gemeinsames Team vom Sylt Tourismus Service (ISTS), dem Ordnungsamt und der Polizei Kontrollen an der Westerländer Strandpromenade, am Strand und an weiteren Orten durchführen", kündigte die Gemeinde am Dienstag via Facebook an.

Sylt greift durch: "Spielregeln müssen respektiert werden"

Erst am Sonnabendnachmittag, dem Tag der Lindner-Hochzeit, hatte es in der Innenstadt von Westerland einen Polizeieinsatz gegeben. Eine Gruppe hatte am Wilhelminenbrunnen nach Angaben der Polizeidirektion Flensburg Rauchtöpfe gezündet.

"Alle haben das gleiche Recht hierher zu kommen", sagt Peter Douven, Geschäftsführer der ISTS. Damit gingen jedoch auch gleiche Pflichten einher. "Unsere Verantwortung ist, dafür Sorge zu tragen, dass die Spielregeln respektiert werden. Und das tun wir."

Sylt: Am Wochenende Demo – "Klassenfahrt zu den Reichen"

Kein Müll, keine Feuer, keine Übernachtungen am Strand – diese Vorschriften gelten wie auf vielen anderen Nordseeinseln auch auf Sylt, macht die Gemeinde in ihrem Facebook-Post deutlich. Ebenso gelte die Pflicht zur Kurabgabe und die Achtung des Hausrechts. Da diese Vorschriften unterschiedliche Zuständigkeiten berühren, komme es zu den gemeinsamen Kontrollen von ISTS, Ordnungsamt und Polizei.

Der Vorstoß könnte auch als Vorbereitung auf das Wochenende gewertet werden. Für Sonnabend hat die Initiative "Wer hat der gibt" bundesweit Sympathisanten für eine Demonstration von Westerland nach Kampen mobilisiert. Das Motto: "Sylt entern – Klassenfahrt zu den Reichen!" Auch die Klimaschutzaktivisten von Fridays for Future rufen dazu auf, "den Reichen die Ferien zu versauen".