Arnis. Die Pachtverträge für Fähre und Gasthaus wurden gekündigt. Nun muss die Gemeinde eine Lösung finden. Doch das ist kompliziert.
Die Fähre von Arnis steht still. Seit dem vergangenen Herbst setzt kein Fährmann mehr Besucher oder Touristen über die Schlei. Der Grund ist ein Konflikt zwischen dem ehemaligen Betreiber und der Stadt Arnis. „Leider hat uns der Betreiber die Verträge gekündigt und den Dienst mit sofortiger Wirkung eingestellt“, sagt der Bürgermeister der Stadt, Jens Matthiesen.
Das Problem: Die Kündigung des Pachtvertrages für die Fähre bedeutet auch das Aus für die angeschlossene Gaststätte, das Fährhaus in Arnis. Fähre und Restaurant gehören zusammen. Dazu kommt: „Hier auf dem Grundstück liegt eine Erbpacht vor. Das heißt, uns gehört das Grundstück, das Haus aber nicht.“ Dieses komplizierte Konstrukt müsse jetzt erst einmal aufgelöst werden
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Dazu müsse die Gemeinde das Gebäude vom Pächter kaufen, um Fähre und Gaststätte wieder weiter an einen neuen Betreiber verpachten zu können. Der Gutachterausschuss des Kreises soll nun einen Preis festlegen, den Arnis dann an den ehemaligen Pächter bezahlen muss. „Eine erste Begehung des Gebäudes war bereits, eine zweite folgt bald. Ich hoffe, dass wir dann im Juni endlich den Preis kennen und einen Verkauf schnell angehen können“, so Matthiesen.
Doch mit dem Kauf ist nur das eine Problem der Stadt gelöst. Das andere ist die alte Fähre. „Leider ist die in keinem guten Zustand“, sagt der Bürgermeister. Eine Prüfung in diesem Frühjahr habe ergeben, dass rund 250.000 Euro in die Sanierung des Schiffes gesteckt werden müsste. „Geld, das unsere Gemeinde schlicht nicht hat.“
Der Bürgermeister will einen Zweckverband gründen, um die Fähre instand zu setzen
Matthiesen hat nun ein Treffen mit den umliegenden Gemeinden und den Tourismusverbänden angeregt. „Ich möchte vorschlagen, dass wir einen Zweckverband gründen, der sich dann an den Kosten beteiligt.“ Schließlich, so der Bürgermeister, seien auch die umliegenden Gemeinden von dem Aus der Fähre betroffen. „Die Fähre ist ein Tourismusmagnet, es muss in aller Interesse sein, dass sie bald wieder fährt.“
Doch bis das so weit ist, wird es noch eine Weile dauern. „Selbst wenn wir uns jetzt schnell einig werden, die Reparatur wird eine Weile dauern“, so Matthiesen. Deshalb sei es nicht realistisch, dass sie Fähre noch in diesem Jahr wieder Passagiere über die Schlei setze. „Es ist traurig, aber ich glaube, vor dem kommenden Frühjahr wird das nicht funktionieren.“
Es gibt bereits Interessenten, die Fähre und Gaststätte pachten wollen
Matthiesen hofft, bald eine Lösung für die beiden Probleme – die Fähre und das Fährhaus – zu finden. Er berichtet, dass er bereits mehrere Interessenten habe, die Fähre und Fährhaus pachten wollen. „Ich glaube, dass wir schnell einen guten Betreiber finden werden, wenn wir die Voraussetzungen dafür geschaffen haben.“
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Und das sei wichtig für den Tourismusstandort Arnis. „Die Menschen kommen nach Arnis mit dem Rad, wir sind ein wichtiger Bestandteil eines Rundweges entlang der Schlei“, sagt er. Nur wenn die Fährverbindung wiederhergestellt sei, würde dieser Rundweg auch wieder funktionieren. „Wir müssen nun alle gemeinsam daran arbeiten, dass die Fähre endlich wieder fährt und das Gasthaus wieder öffnet.“