Kiel. Oberbürgermeister ist „unglaublich stolz“. Auch Boris Herrmann ist 2025 beim Rennen dabei – und macht nun Werbung für Hamburg.
Die Stadt Kiel wird der Starthafen für das Ocean Race Europe im kommenden Jahr. Das hat der Oberbürgermeister der Stadt, Ulf Kämpfer, gemeinsam mit dem Geschäftsführer vom The Ocean Race, Richard Brisius, am Mittwoch bekannt gegeben.
„Dass wir Starthafen des The Ocean Race Europe 2025 werden, macht mich unglaublich stolz“, sagte Kämpfer auf einer Pressekonferenz, an der auch Deutschlands bekanntester Hochseesegler – Boris Herrmann – teilnahm. Er war im vergangenen Jahr mit seinem Team beim The Ocean Race, einem Rennen einmal um die Welt, mitgesegelt und hatte den dritten Platz erkämpft.
Kiel: Ocean Race Europe startet Ende August 2025
Das Ocean Race Europe wird Ende August 2025 in Kiel gestartet. Von dort wird es weiter in die Nordsee und den Atlantik gehen, bevor die Schiffe ins Mittelmeer fahren. Fünf bis sechs Stopps sind auf dem Weg eingeplant. Bisher sind die einzelnen Zwischenstopps auf dem Weg ins Mittelmeer allerdings noch nicht bekannt.
Kiel hatte bereits seit längerer Zeit Interesse daran bekundet, im Rahmen des Ocean Race eine Rolle zu spielen. Im Sommer 2023 war die Landeshauptstadt Austragungsort für ein sogenanntes Fly-by beim Ocean Race. Damals fuhren die teilnehmenden Imoca-Yachten in die Förde ein, umrundeten eine Tonne und segelten dann wieder hinaus. Mehr als 120.000 Zuschauer kamen, um die Rennyachten zu beobachten und den Teams zuzujubeln.
Ocean Race Europe: Kiel will Event mit dem Thema Meeresschutz verbinden
„Die Begeisterung für das Segeln zeigt sich in Kiel Jahr für Jahr bei vielen Regatten und natürlich bei der Kieler Woche“, sagte Oberbürgermeister Kämpfer. „Im vergangenen Jahr durften wir das Ocean Race ja bereits zum Fly-by bei uns begrüßen – ein fulminanter Erfolg mit rund 120.000 Zuschauern entlang der Förde. Damit haben wir wieder einmal bewiesen: Diese Stadt lebt und liebt den Segelsport.“
Kiel werde als Meeresschutzstadt versuchen, dieses Event mit dem Thema Meeresschutz zu verbinden, so Kämpfer. „Wir freuen uns sehr auf die Spitzensegler aus aller Welt und wollen einmal mehr unter Beweis stellen, dass Kiel.Sailing.City die Welthauptstadt des Segelns ist.“
Boris Herrmann: „Dass Kiel der Starthafen wird, freut mich ganz besonders“
Der Geschäftsführer des Ocean Race zeigte sich ebenfalls erfreut, Kiel als Starthafen bekannt geben zu können. „Ich habe keinen Zweifel, dass die hochmodernen, foilenden Imoca-Yachten mit ihren unglaublichen Männern und Frauen an Bord ein außergewöhnliches Rennen auf dem Wasser und ein unglaubliches Erlebnis für alle Fans in Kiel bieten werden“, sagte er. Nicht umsonst sei Kiel bereits zweimal Austragungsort der Olympischen Spiele gewesen – und die Kieler Woche sei weltweit bekannt als größtes Segelevent in Europa.
Auch Boris Herrmann zeigte sich erfreut über die Entscheidung. „Die Begeisterung bei dem Fly-by im vergangenen Sommer hat die Entscheider beim Ocean Race überzeugt, dass Deutschland eine wichtige Rolle spielen sollte“, sagte er dem Abendblatt. „Dass Kiel nun der Starthafen wird, freut mich ganz besonders.“
Boris Herrmann strebt an, dass auch Hamburg Rolle beim Ocean Race spielt
Herrmann geht sogar noch weiter. Er macht Werbung dafür, dass auch seine Heimatstadt Hamburg bei einem der nächsten Rennen zu einem der Zwischenstopps wird. „Das wäre wirklich aufregend“, sagte der Extremsegler.
Start und Ziel müsse dann mit Sicherheit vor Cuxhaven liegen. „Aber die Schiffe können auch die Elbe herunterfahren und hier mit kleinen Rennen wie den Inport-Races oder den Pro-Am Races mit Gästen an Bord direkt vor der Stadt für Aufsehen sorgen.“ Ähnliche Formate habe es bereits in den 90er-Jahren in der Hansestadt gegeben.
Herrmann startet beim Ocean Race Europe – Crew-Zusammenstellung noch unklar
Der Hamburger wird mit seinem Team definitiv am Ocean Race Europe 2025 teilnehmen. „Das steht schon fest, nur noch nicht, mit welcher Crew“, so Herrmann. An der Zusammenstellung werde noch gearbeitet. „Das wird sich mit Sicherheit erst kurzfristiger entscheiden.“
Ein wichtiges Crewmitglied aus dem Ocean Race im vergangenen Jahr hat Herrmann bereits verloren. Die Niederländerin Rosalin Kuiper wird als Skipperin die Yacht „Holcim PRB“ während des Ocean Race Europe segeln. Eine Entscheidung, die er sehr unterstütze, sagte Herrmann.
Boris Herrmann startet 2024 zum zweiten Mal bei der Vendée Globe
Und auch die Teilnahme seines langjährigen Co-Skippers Will Harris wackelt. „Will möchte gern an der Vendée Globe 2028 teilnehmen. Das ist schon lange bekannt – und wir freuen uns alle, wenn er diesen Traum verwirklichen kann. Auf dem Weg dorthin wäre es denkbar, dass er beim Ocean Race Europe mit einer eigenen Crew antritt.“ Traurig für Herrmann, „aber absolut verständlich“.
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Erst einmal will sich Boris Herrmann jetzt aber selbst auf das Jahr 2024 und die wichtigen Rennen konzentrieren. Noch im Frühjahr stehen zwei wichtige Transatlantikregatten an, an denen der Hamburger mit seiner „Malizia – Seaexplorer“ teilnehmen wird.
Im November wird er dann zum zweiten Mal bei der Vendée Globe startet, dem härtesten Segelrennen der Welt. Nonstop werden die rund 40 Teilnehmer dann allein einmal um die Welt segeln, Start und Ziel ist das französische Les Sables d‘Olonne.