Kiel. 42 Hoteliers und Gastronomen aus Schleswig-Holstein kämpfen für saubere Meere. Auch ein Spezialschiff ist im Einsatz.

Hoteliers und Restaurants im Norden machen sich stark für den Schutzder Ostsee und der Nordsee. Mit der Aktion „Gemeinsam MEER schaffen“ sammeln sie in Schleswig-Holstein Spenden für die Arbeit des Vereins One Earth – One Ocean e.V., der Müll aus der Ostsee fischt. Schirmherr der Aktion, die nun startete, ist Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU).

Ostsee: 42 Hotels und Gastrobetriebe sammeln Geld für Meeresschutz

In 42 Hotels und gastronomischen Einrichtungen in Schleswig-Holstein ist ab sofort eine Spendenbox zu finden – die Gelder sollen helfen, Müll an den Stränden an Nord- und Ostsee zu verringern.

Mit dabei sind unter anderem das Kieler Hotel Birke und die Naturkosmetik-Marke Oceanwell (Initiatoren des Projektes), das Strandkind in Neustadt, das Maritim Strandhotel Travemünde, das Husumer Kaffeekontor und das Lindner Hotel Sylt. Auch der Gaststättenverband Dehoga Schleswig-Holstein unterstützt die Initiative.

Die Spendenaktion ist Teil des Umweltschutz-Engagements des Hotel Birke, das sich grundsätzlich mit Müllsammelaktionen an der Kieler Förde und der kostenlosen Ausgabe von Müllgreifern für Kieler und Hausgäste für eine saubere Umwelt einsetzt.

Müllsammelschiff „SeeKuh“ fischt Geisternetze aus der Ostsee

Mit den Spenden wird die Arbeit von One Earth – One Ocean e.V. in Nord- und Ostsee unterstützt. „In der Ostsee arbeiten wir mit dem Müllsammelschiff ,SeeKuh’, um Geisternetze zu bergen“, sagt Rüdiger Stöhr, Mikrobiologe und Projektmanager bei One Earth – One Ocean e.V.

„Die verloren gegangenen Fischernetze werden immer wieder zur Todesfalle für Fische, Meeressäuger, Seevögel und Weichtiere.“ Arbeit hat der Verein genug: Allein in der Ostsee verlieren Fischer jährlich bis zu 10.000 Netze.

Mit Spendengeldern soll gegen Meeresverschmutzung vorgegangen werden – finanziert wird auch das Spezialschiff „SeeKuh“ (im Hintergrund), das Geisternetze aus dem Meer fischt. 
Mit Spendengeldern soll gegen Meeresverschmutzung vorgegangen werden – finanziert wird auch das Spezialschiff „SeeKuh“ (im Hintergrund), das Geisternetze aus dem Meer fischt.  © Oke Jens | Oke Jens

Ostsee – Fischernetze aus Plastik zersetzen sich im Meer

Ein weiteres Problem ist das Material. „Fischernetze werden aus Plastik gefertigt und zersetzen sich im Meer. Dadurch entsteht langfristig Mikroplastik, das in die Nahrungskette gelangt und Mensch und Natur nachhaltig schadet“, so Stöhr.

Ostsee: Mehr Plastik im Wasser als Plankton

Die Küsten von Nord- und Ostsee in Schleswig-Holstein zählen zu den beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands. Doch die Meere sind durch Umweltverschmutzung stark bedroht: Wie in anderen Gewässern schwimmt auch hier mehr Mikroplastik im Wasser als Plankton, der Fischbestand geht drastisch zurück und „Todeszonen“ breiten sich aus.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther unterstützt die Aktion als Schirmherr: „Müll im Meer ist ein drängendes Umweltproblem. Jedes Jahr gelangen Millionen Tonnen Plastikabfall in Ozeane und Küstenmeere und bedrohen die Lebewesen im Wasser – auch in Nord- und Ostsee“, sagt er.