Timmendorfer Strand. Die extravagante Strandbar an der Lübecker Bucht muss schließen. Doch der Betreiber hat große Pläne für die Zukunft.
- Rechnungen in der Buddelbar von rund 100.00 Euro keine Seltenheit
- Probleme wegen Baugenehmigung in Timmendorfer Strand
- Wie es mit der Buddelbar weitergehen soll
Es ging schon ein wenig extravagant zu in der Buddelbar in Timmendorfer Strand an der Lübecker Bucht – Schickimicki für die einen, ein Ort an der Ostsee, um in Ruhe Champagner trinken zu können für die anderen, und wo eine Rechnung von 100.000 Euro nicht alltäglich, aber auch nicht ungewöhnlich ist.
Nun ist es vorerst vorbei damit. Denn der Strandbar fehlten notwendige Genehmigungen.
Ostsee: Buddelbar in Timmendorfer Strand ist geschlossen
„Es gab Schwierigkeiten mit der Baugenehmigung“, sagt Christopher Röhrl dem Abendblatt. Der ehemalige Geschäftsführer der Buddelbar ist aber überzeugt: „Es geht auf jeden Fall weiter.“
Doch momentan ist die Bar geschlossen, der Geschäftsbetrieb eingestellt. Die Buddelbar in der bisherigen Form wird es nicht mehr geben, dafür hat Christopher Röhrl aber bereits neue Pläne.
Nachdem die Buddelbar während der Sturmflutsaison seit September ohnehin geschlossen war, hat sie im April dieses Jahres gar nicht mehr geöffnet. Genau wie die Buddelbar müssen auch die übrigen Strandbars an der Ostsee nach Saisonende im Oktober wieder abgebaut, bevor sie im April wieder aufgebaut werden dürfen.
Lübecker Bucht: Beachbar war nicht konform mit dem Bebauungsplan
Anlass für das Aus der beliebten Strandbar war laut dem zuständigen Kreis Ostholstein der nicht baurechtskonforme Betrieb im vergangenen Jahr. „Maßgeblich für den Betrieb ist der für diesen Bereich erlassene Bebauungsplan der Gemeinde Timmendorfer Strand, nach dessen Vorgaben sich ein noch erforderlicher Bauantrag und der Betrieb der Bar richten müssen“, so Kreissprecher Thomas Jeck.
Der Betreiber der Buddelbar aber habe sich nicht an die zu Beginn des vergangenen Jahres erfolgten Absprachen zur Einhaltung der Vorgaben gehalten.
„Ich hatte unter anderem meine Möbel zu weit am unteren Strandbereich stehen, das war nicht erlaubt“, sagt Röhrl. Obwohl lange Zeit geduldet, räumte er die Möbel weg. Nicht erlaubt war außerdem eine Speisewirtschaft am Strand. Dass es lange Zeit von behördlicher Stelle dennoch geduldet wurde, ändert nichts daran.
Timmendorfer Strand: Alternative Strandbar in der Trinkkurhalle möglich
Die Gemeinde Timmendorfer Strand hat mit den zuständigen Behörden des Kreises über einen Alternativstandort und mögliche Übergangslösungen gesprochen. Möglich sei etwa ein neuer Standort in der Trinkkurhalle. Aber dafür braucht es den politischen Willen, in dem denkmalgeschützten Gebäude eine gastronomische Nutzung zu erlauben – denn diese hatte die Gemeindevertretung erst im vergangenen Jahr ausgeschlossen.
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Sollte eine gastronomische Nutzung erlaubt sein, stünde Christopher Röhrl bereit. Er hat sich bereits beworben und würde gern in der Trinkkurhalle unter dem Namen Bondi Beach eine neue Strandbar eröffnen, die dann auch ganzjährig betrieben werden könnte – anders als die frühere Buddelbar, die wegen der Sturmflutsaison den Strand zum Herbst hin immer komplett räumen musste.
Ehemaliger Buddelbar-Chef hat Pläne für neue Strandbar an der Ostsee
Am 11. Juli wird der Tourismusausschuss darüber diskutieren, ob eine gastronomische Nutzung doch wieder erlaubt sein darf. Sollte es dafür das Okay geben, könnte Röhrl zum Spätsommer hin dort seinen Bondi Beach eröffnen. Noch aber ist alles in der Schwebe.
Der Bondi Beach in der Trinkkurhalle wäre lediglich für die kommenden drei Jahre gedacht. Denn Röhrl hat noch viel Größeres vor.
Ostsee: Neue Beachbar auf ehemaligem Spielplatz geplant
Er möchte auf dem derzeitigen Spielplatz beim Sea Life in Timmendorfer Strand einen völlig neuen Beachclub bauen – architektonisch nach südfranzösischem Vorbild. Ein entsprechender Bauantrag ist gestellt.
Angedacht ist ein fester Bau mit Vollgastronomie. „Die Planungen dazu laufen“, so der 30-Jährige. „Das wäre ein echtes Leuchtturmprojekt für Timmendorfer Strand.“