Föhr. Zuerst hatte die Schleiregion bekannt gegeben, pro Buchung einen Euro zu spenden. Warum die Idee nun Nachahmer finden könnte.

Nachdem an der Schlei der Buchungs-Euro für den Klimaschutz eingeführt wurde, gibt es auch in anderen Urlaubsregionen Überlegungen zu einem solchen Schritt. „Auch auf Föhr gibt es erste Überlegungen zur eventuellen Einführung eines Beitrags für Nachhaltigkeitsprojekte“, sagt Anna-Katharina Preißler, Sprecherin der Föhr Tourismus GmbH.

„In der ganzjährig laufenden Gästebefragung sprechen wir das Thema bereits an und wissen, dass ein großer Teil der befragten Gäste die Einführung eines solchen Beitrags unterstützen würde.“ Noch würden sich die Planungen allerdings in den Anfängen befinden.

Nordsee: Auch auf Föhr wird eine Umweltabgabe geplant

Die Ostseefjord Schlei GmbH, die Tourismusorganisation der Region, hatte vor Kurzem bekannt gegeben, bei jeder Buchung eine besondere Abgabe für den Klimaschutz zu leisten. Der sogenannte Buchungs-Euro geht direkt in Umweltschutzprojekte an der Schlei. „Uns war es wichtig, hier vor Ort etwas für den Klimaschutz zu tun, denn streng genommen wird ja auch hier die Umwelt durch den Tourismus belastet“, sagt die Nachhaltigkeitsbeauftragte der Ostseefjord Schlei GmbH, Imke Gessinger, dem Abendblatt.

„Wir haben uns überlegt, was wir für den aktiven Klimaschutz tun können, und sind dann auf die Idee gekommen, pro Buchung etwas zu spenden“, sagt Imke Gessinger über die Idee. Das sei unabhängig davon, ob die Kunden einen Tag oder einen Monat in der Region verbringen würden. „Entscheidend ist ein Buchungsvorgang über unser Portal.“

An der Schlei wird der Buchungs-Euro nicht den Kunden berechnet

Dabei wird nicht den Kunden der Euro berechnet, sondern die Tourismusorganisation ermittelt am Ende einer Saison, wie viele Buchungen insgesamt stattgefunden haben. Im Jahr 2022 waren es beispielsweise 3842. Genau diese Summer werde nun auch gespendet. Mithilfe dieser 3842 Euro wurden bereits erste Bäume gepflanzt.

Auch auf Föhr, so betont Anna-Katharina Preißler, engagiere sich die Tourismusorganisation bereits für den Umweltschutz. „Im Jahr 2021 haben wir beispielsweise mit der Schutzgebühr unseres Urlaubsmagazins, dem freiwilligen Beitrag zu den Druckkosten, den Besuch des Kunststoff-Recycling-Mobils auf Föhr mitfinanziert“, sagt sie. Hierbei würden Kinder für einen nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen sensibilisiert. „Wir wollen auch weitere solche Aktionen umsetzen, sobald die Stelle der Nachhaltigkeitsbeauftragten wieder besetzt ist.“

Nordsee: Nachhaltigkeitsinitiative auf Föhr gerade ausgezeichnet

Zudem, berichtet die Sprecherin, gebe es bereits seit Jahren die Nachhaltigkeitsinitiative FÖHRgreen. „Das Netzwerk nachhaltig agierender und wirtschaftender Betriebe und Veranstalter wächst stetig.“ Sogar ausgezeichnet worden sei die Initiative bereits. „Kürzlich haben wir im österreichischen Kufstein den 3. Platz des DSTNCMP-Preises belegt, einem Wettbewerb im Rahmen einer internationalen Tourismus-Branchenveranstaltung.“

An der Schlei wurde mit dem Geld jetzt gemeinsam mit dem Naturpark Schlei ein Aufforstungsprojekt gestartet. In Brodersby-Goltoft werden auf einer knapp einem Hektar großen Fläche verschiedene Bäume gepflanzt.

An der Schlei werden die Gäste aufgefordert, eine Spende zu leisten

Imke Gessinger von der Ostseefjord Schlei GmbH ist es wichtig zu betonen: „Unsere Gäste werden in keiner Weise extra belastet.“ Allerdings würden sie am Ende eines Buchungsvorgangs darüber informiert, dass sie sich mit einer Spende auch selbst am Aufforstungsprojekt beteiligen könnten.