St. Peter-Ording. Mitarbeiter der Tourismuszentrale verfolgt das Tier am Nordseestrand. Landwirte sind in Sorge. Wie sich Touristen verhalten sollen.
- Am Strand von St. Peter Ording hat ein Mitarbeiter der Tourismuszentrale einen Wolf gesichtet.
- Das Tier soll durch den Priel in Richtung der Badestelle gelaufen sein
- Strandbesucher und Spaziergänger werden gewarnt, Abstand zu dem Tier zu nehmen
Das hinterlässt schon ein mulmiges Gefühl: Am Strand von St. Peter-Ording an der Nordsee wurde am Freitag ein Wolf gesichtet. Ein Mitarbeiter der Tourismuszentrale hat das Tier gesehen. In den sozialen Medien wird außerdem gewarnt.
Der Wolf war am Freitagmorgen am Böhler Strand gesichtet worden. Ein Gast hat ihn gesehen und das an die Tourismuszentrale weitergeleitet. Mitarbeiter der Tourismuszentrale haben das Tier dann mit Fahrzeugen verfolgt.
St. Peter Ording: Wolf wurde von Sicherheitskameras entdeckt
Woher sie wussten, wo der Wolf ist? „Am Strand sind hochauflösende Sicherheitskameras installiert“, erklärt Nils Stauch von der Tourismuszentrale St. Peter-Ording. Er hat das Tier auch gesehen. „Es lief durch den Priel in Richtung Badestelle und weiter Richtung Norden.“
Nils Stauch und seinem Kollegen sei es dann gelungen, den Wolf umzulenken. „Er ist dann am Südstrand Richtung Wald gelaufen.“
Tourismuszentrale warnt vor Wolf am Strand von St. Peter-Ording
Die Tourismuszentrale appelliert an Strandbesucher und Spaziergänger, sich bei einer möglichen Begegnung mit dem Wolf von dem Tier fernzuhalten. „Wichtig: Solltet Ihr dem Wolf über den Weg laufen, haltet Abstand!“ Hunde sollten außerdem angeleint werden.
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Wolf am Nordseestrand? Experte ist informiert
Der Wolf war gegen 10 Uhr gesichtet worden. Der Landesbeauftragte für Wolfsichtungen ist mittlerweile informiert. Laut Umweltministerium steht der Koordinator für Wolfsbetreuung in Schleswig-Holstein mit den Akteuren vor Ort im engen Austausch. Später habe der Wolf den Strandbereich wieder verlassen.
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In 20 Jahren hat Stauch noch nie einen Wolf in St. Peter-Ording gesehen. Der Wolfsexperte von Schleswig-Holstein geht davon aus, dass es tatsächlich ein Wolf war. Auf der Halbinsel Eiderstedt, so sagt Landwirt Volker Hinrichs, sei seit Tagen ein Wolf unterwegs. „Vertreiben hat nicht funktioniert. Wir sind sehr in Sorge hier.“
Wölfe wandern in einer Nacht 70 bis 80 Kilometer
Zum Hintergrund: Wölfe wandern in einer Nacht 70 bis 80 Kilometer, und es gibt in Schleswig-Holstein bereits Wölfe – wenn auch nur einzelne und keine Rudel. Im Spätwinter/Frühjahr verlassen viele Jungwölfe ihre Rudel und wandern dann auf der Suche nach eigenen Revieren oft über große Strecken. Vielfach wandern sie auch durch Schleswig-Holstein, ohne lange zu bleiben oder resident zu werden.
Was der Wolf am Strand suchte? Jeder Wolf ist auf Erkundungstour und sucht nach neuen Lebensräumen. Das kann auch an der Nordsee sein.