Lübeck . Museum in der Lübecker Mengstraße 4 soll erweitert werden – 20 Millionen Euro hat das Land zugesichert. Doch nun gibt's Widerstand.

Es ist einer der Touristenmagnete in Lübeck: Das Buddenbrookhaus in der Mengstraße 4. Dort lebten einst die Großeltern des großen Schriftstellers Thomas Mann (1875-1955) und seines fast genauso berühmten Bruders Heinrich (1871-1950). Dort ließ Thomas Mann seinen mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Roman „Buddenbrooks. Verfall einer Familie" (1901) spielen. Dort ist seit 1991, nach dem Kauf des Hauses durch die Stadt Lübeck, ein Museum beherbergt, das die Geschichte der berühmten Schriftsteller-Familie erzählt. Und neuerdings ist es auch ein Ort, dessen Zukunft die Lübecker entzweit.

Der Grund: Die Hansestadt will die Museumsfläche des Hauses erweitern. Dafür ist allerdings ein Durchbruch in das benachbarte Haus notwendig – in eines der unter Denkmalschutz stehenden Kellergewölbe. Und obwohl die Planungen seit 2015 laufen, formiert sich nun Widerstand.

Der Speisesaal im Buddenbrookhaus, derzeit ist das Museum geschlossen.
Der Speisesaal im Buddenbrookhaus, derzeit ist das Museum geschlossen. © Daniel Bockwoldt | picture alliance/dpa

Buddenbrookhaus: Bürgerschaft soll über Baupläne abstimmen

Am Donnerstag soll die Zusammenlegung der beiden Gebäude erneut Thema in der Lübecker Bürgerschaft sein. Sogar ein Stopp des Umbaus steht zur Debatte. Das verlangen zumindest die Fraktionen der CDU, der Grünen und der Unabhängigen.

Nun sollen die Abgeordneten darüber abstimmen, ob die Planungen zum Umbau des historischen Gewölbekellers des Hauses geändert werden sollen, um das Kellergewölbe zu schützen. Dagegen läuft wiederum die Gegenseite, unter anderem die SPD, Sturm. „Weitere Verzögerungen kosten Millionen und gefährden das gesamte Projekt", heißt es aus der Fraktion.

Buddenbrookhaus: Land zahlt 20 Millionen für Umbau

33,5 Millionen Euro sollte der bisher geplante Umbau insgesamt kosten, mit 20 Millionen fördert das Land Schleswig-Holstein das Projekt. „Die Familien Mann und Buddenbrook sind ein Teil der Geschichte Schleswig-Holsteins. Daher begrüße ich die Erweiterung des Buddenbrookhauses, um diese Geschichte noch erlebbarer zu machen“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) damals zu der Förderung. Die Wiedereröffnung des derzeit wegen des Umbaus geschlossenen Museums war bisher für 2027 geplant.

Die Sitzung der Lübecker Bürgerschaft beginnt am Donnerstag (23. Februar) um 16 Uhr. Die Ausstellung des Buddenbrookhauses ist derzeit im Museum Behnhaus (Königstraße 9 -11) zu sehen.