Kiel. Wo die Deutschen am liebsten Urlaub machen und wovon sie sich bei der Wahl ihrer Reiseziele beeinflussen lassen. Die Suchtrends.
Lieber häufiger und kürzer statt einmal lang: Die Deutschen verreisen in diesem Frühjahr und Sommer lieber mehrmals im Jahr für einen Kurztrip außerhalb der Hauptsaison. Das ist eine Erkenntnis einer Untersuchung einer Online-Plattform für Ferienhäuser und -wohnungen. Überraschend ist ein weiteres Ergebnis: Ein beliebtes Nordseebad liegt bei der Internetsuche von Reisewilligen auf Platz eins. Und es ist nicht Sylt.
„Im Jahr 2023 steigt die internationale Nachfrage, die im vergangenen Sommer angekurbelt wurde, weiter an. Reisende haben Lust, Neues zu entdecken, möchten neue Erfahrungen machen und Reiseziele in weniger bekannten Teilen der Welt erkunden. Urlauber sind beim Reisezeitpunkt im Frühjahr und Sommer flexibler geworden“, sagt Jonas Upmann, Reiseexperte und Sprecher von HomeToGo, der nach eigenen Angaben weltweit größten Plattform für Ferienhäuser und -wohnungen. Langzeitaufenthalte (ein Monat oder mehr) und Reisen in der Nebensaison würden deutlich häufiger gesucht.
Ranking: Nordseeurlaub in St. Peter-Ording weltweit vorn
Überraschend bei der Analyse der Top 10 Trend-Reiseziele von deutschen Urlaubern in diesem Jahr: St. Peter-Ording liegt mit 73,16 Prozent Zuwachs der Suchanfragen (im Vergleich zu 2022) an erster Stelle.
Gefolgt von Sölden (plus 52,39 Prozent), Amsterdam (plus 26,88 Prozent), Paris (plus 22,67 Prozent), Norderney (plus 21 Prozent), Split in Kroatien (plus 17,89 Prozent), Bibione in Italien (plus 17,80 Prozent), Ruskamen in Kroatien (17,10 Prozent), Rom (plus 15,65 Prozent) und Sylt (plus 13,29 Prozent) als Wunschreiseziel. Diese Ergebnisse basieren auf einer Analyse der Suchmuster von HomeToGo-Reisenden (global).
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Zur Methodik der Erhebung: Sie basiert auf Suchen von Reisenden zwischen Januar 2022 und Januar 2023 nach Ferienwohnungen mit Anreisedatum zwischen dem 21. Juni und dem 22. September 2023.
Die internen Daten basieren auf mehreren Millionen Suchanfragen, die auf verschiedenen HomeToGo-Websites in den Jahren 2019-2022 für verschiedene Check-In-Daten eingegangen sind.
Reisen 2023: Frühere Planungen und Urlaub im Frühjahr
Weitere Erkenntnisse und Trends: Mehr Reisende planen ihren Urlaub früher als sonst und gehen im Frühling auf Reisen und vermeiden so Menschenmassen und Hochsaison-Preise an ihren Lieblings Reisezielen. Die Suchanfragen auf HomeToGo für Aufenthalte zwischen dem 20. März und dem 20. Juni sind im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent gestiegen.
So beeinflusst social media das Reiseziel
Weiterer Trend: Reisende lassen sich von den sozialen Plattformen bei der Wahl ihrer Reiseziele beeinflussen und planen Reisen, um ihre Lieblingsfilm- und Fernsehfantasien auszuleben.
Orte, die zum Beispiel in White Lotus 2 (Taormina, Italien) House of the Dragon (Trujillo, Spanien und Monsanto in Portugal) oder Top Gun: Maverick (San Diego und Lake Tahoe in Kalifornien) zu sehen waren, verzeichneten alle unmittelbar nach ihren Premieren oder Staffelfinals einen merklichen Anstieg der Suchnachfrage.
Reiseziel Albanien: Verdoppelung der Suchanfragen
Trend Nummer 3: Albanien wird mehr und mehr zum Urlaubsziel. Die Zahl der Reisenden, die nach Sommeraufenthalten in Albanien suchen, hat sich seit vergangenem Jahr verdoppelt (plus 105 Prozent gegenüber 2022) und liegt damit vor Zypern (plus 37 Prozent die Türkei (+27 Prozent) und Nordmazedonien (+23 Prozent ).
Trend 4: Digitale Nomaden schätzen immer mehr Langzeitaufenthalte, um im Urlaub mobil arbeiten zu können. Die Zahl der Reisenden aus Deutschland, die für dieses Jahr nach Aufenthalten von mehr als 30 Tagen suchen, ist im Vergleich zum Vorjahr um +9 Prozent gestiegen, im Sommer beispielsweise besonders für Reiseziele in Portugal (+27 Prozent gegenüber 2022) oder Mexiko (+174 Prozent).
Ranking: Singapur, Malaysia und Philippinen sehr gefragt
Trend Nummer 5: Der asiatisch-pazifische Raum ist nach der langen Coronapause wieder gefragt, allen voran Singapur (plus von 117 Prozent), Malaysia (plus 106 Prozent) und die Philippinen (plus 71 Prozent).