Sylt. Susanne Brunner ist die Chefin im Wyn Strandhotel und spricht über Arbeiten in der Ferne, das Leben auf der Insel und Wassersport.
Mit dem Flugzeug besuchte Susanne Brunner zum ersten Mal Sylt. Bereits im Landeanflug auf die Insel habe sie sich in die Landschaft verliebt, sagt die Direktorin des Wyn Strandhotels in Westerland, beim Abendblatt-Gespräch. Bei ihrem Premierentrip kam die gebürtige Ostbayerin nicht als Urlauberin hierher, sondern um sich ihren neuen Arbeitsplatz anzuschauen.
„Ich kannte Sylt bis dahin nur vom Hörensagen und bin dann für zwei Tage angereist, um das Hotel und die Insel kennenzulernen.“ Beides sagte ihr zu, und jetzt führt die gelernte Reiseverkehrskauffrau seit acht Monaten das Wyn Strandhotel. Sie habe einen Volltreffer gelandet, berichtet Brunner, die 14 Jahre auf den Malediven und Mauritius gearbeitet hat.
Nordsee: Brunner arbeitete auf den Malediven
Aber der Reihe nach: Vor ihrem Wechsel in den Norden war Brunner im Romantik Spa Hotel Elixhauser Wirt bei Salzburg für Verkauf und Marketing verantwortlich und ist dann über ein Jobportal im Internet auf ihren neuen Arbeitgeber aufmerksam geworden. „Ich wollte zurück nach Europa. Und nach einem Zwischenstopp in Österreich bin ich jetzt glücklich, auf Sylt meinen neuen Lebensmittelpunkt gefunden zu haben.“
Dieser war viele Jahre in Urlaubsparadiesen, die die Herzen von Touristen höher schlagen lassen: Zunächst war Brunner als Reiseleiterin auf den Malediven tätig, hatte dabei ihr Faible für die Hotellerie entdeckt und war dort im Indischen Ozean mit verantwortlich für die Eröffnung des ersten internationalen Robinson Clubs. Es folgten weitere Eröffnungen für internationale Hotelketten. Für die deutschen Maritim Hotels hat sie in dem Resort der Gruppe auf Mauritius gearbeitet. Vor ihrem Wechsel nach Österreich verantwortete sie das Pre Opening des Kagi Spa Island auf den Malediven. Diese Inseln seien die perfekte Kulisse für die Arbeit gewesen, aber außer Hotels und Ferienclubs habe es da auch wenig anderes gegeben.
In Westerland gibt es viel zu entdecken
Das ist an ihrer neuen Wirkungsstätte, der pulsierenden Inselhauptstadt Westerland, anders. Hier reihen sich Geschäfte und Restaurant an der Friedrichstraße aneinander, und auch auf der Promenade, die sozusagen direkt vor ihrer Haustür liegt, ist immer viel Trubel. So wie im Wyn Strandhotel. Ihren Lieblingsplatz hat sie schnell gefunden: Das ist die Lounge mit Terrasse in der fünften Etage mit Meerblick. Hier trifft das Abendblatt Brunner auch zum Gespräch, bei blauem Himmel und 27 Grad Außentemperatur.
Das Haus, das von Arcona Hotel & Resorts mit Sitz in Rostock betrieben wird, hat 72 Zimmer, eingerichtet im nordischen Stil, und einen Wellnessbereich mit Schwimmbad, Fitnessraum und Sauna in der fünften Etage. Susanne Brunner ist verantwortlich für 56 Mitarbeiter. Die tragen als Uniform übrigens Jeans und Polohemd. „Wir setzen auf eine lockere, gemütliche Atmosphäre. Wer unsere Lobby betritt, der spürt schon dieses Wohnzimmerfeeling.“
„Unser Motto ist im Herzen die Begegnung"
Beim Check-in werden die Gäste gefragt, ob sie geduzt werden möchten. Die meisten sagen Ja. „Unser Motto ist im Herzen die Begegnung. Und genau das Leben wir hier. Die Gäste sollen sich wohlfühlen und ihren Aufenthalt einfach nur genießen.“ Und es stehen Veränderungen an. Noch wird hier eine Halbpension angeboten. Zum Abendessen serviert Küchenchef René Liska den Hausgästen Gerichte von den Surfhotspots dieser Welt, von Hawaii bis Sylt. Von Herbst an soll die Halbpension der Vergangenheit angehören und die Räume mit der Terrasse mit Dünenblick als À-la-carte-Restaurant genutzt werden.
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„Wir wollen so auch externe Gäste für unser Restaurant und die kulinarischen Genüsse begeistern. Und vor oder nach dem Essen kann man einen Drink oben an der Bar in unserer Night Lounge in der fünften Etage nehmen und den Blick über das Meer schweifen lassen.“ Die Hoteldirektorin hat sich gut eingelebt, eine Wohnung in Westerland gefunden und schwärmt von der Gastfreundschaft, die ihr entgegengebracht wird. „Ich bin sehr gut aufgenommen worden. Schon als ich das erste Mal hier war, hat mich ein Taxifahrer zu einer kleinen Inselrundfahrt eingeladen.“
Nordsee: Brunner erkundet Sylt mit dem E-Bike
Sylt erkundet die Wahlinsulanerin mit dem E-Bike, kehrt gerne in der Gastronomie ein. „Wie in Bayern gibt es ja auch im Norden eine regionale Küche, die ich sehr genieße.“ Dazu gehört natürlich auch, dass ab und an Fisch auf den Tisch kommt.“ Auch sonst ist ihre knapp bemessene Freizeit gut ausgefüllt: Das Tennisspielen hat Brunner wieder für sich entdeckt und sich auch schon mit dem Sup auf das Meer begeben. „Das mache ich aber nur, wenn da kaum Wellen sind.“ Und auf Mauritius und den Malediven hat sie ihre Liebe zum Tauchen entdeckt – das will Susanne Brunner demnächst auch mal in der Nordsee probieren.