Schleswig. Uwe Schmidt soll dafür sorgen, dass es an der Schlei trotz steigender Touristenzahlen weiter so schön bleibt wie bisher.

Das Interesse an der Schleiregion ist groß und wird von Tag zu Tag größer. Doch damit geraten auch die fragilen Naturschutzgebiete zunehmend unter Druck. Immer mehr Touristen und Besucher wollen die schönsten Ecken erkunden. Um zu verhindern, dass das ausufert, hat die Schleiregion einen eigenen Ranger bekommen: Uwe Schmidt macht den Job, den es bisher gar nicht gab.

Erste Aufgaben: Sich einarbeiten, die Menschen in der Region kennenlernen – und erste entlastende Maßnahmen vornehmen, damit die Naturschutzgebiete auch gut geschützt sind. Schmidt hat in der Gegend zuvor als Natur- und Landschaftsführer gearbeitet.

Ostsee: Der Ranger will seine Arbeit "mit allen Akteuren abstimmen"

Jetzt trifft er sich mit den Bürgermeistern und Entscheidungsträgern der kleineren und größeren Gemeinden. „Ich möchte meine Arbeit genau mit allen relevanten Akteuren abstimmen. Nur dann können wir wirklich erfolgreich die Natur schützen“; sagt er. Und: „Ich habe den Eindruck, dass viele sich freuen, dass sie nun Unterstützung bekommen.“

Ein zweiter wichtiger Bereich seiner Arbeit ist die Umweltbildung, sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern. Erste Projektwochen hat er bereits organisiert. Das Thema: Wasser und die Schlei. Schmidt hat auch einen Wassererlebniskoffer, mit dem er den Kindern die Bedeutung des Wassers als Lebensraum verdeutlicht. Und drittens geht es darum, eine Balance zwischen Natur und Tourismus zu finden. Ein Thema: Stand-Up-Paddler, die immer dichter an die geschützten Ufer der Schlei herankämen. „Sie dringen unbewusst in Regionen vor, in denen beispielsweise seltene Seevögel nisten“, sagt Schmidt. Das müsse unbedingt verhindert werden. So beabsichtige er, Stück für Stück auch die Verleihstationen zu kontaktieren, um die Menschen dort noch mehr zu sensibilisieren.

Ostsee: Ranger Schmidt will Hundebesitzer sensibilisieren

Das gleiche gilt für Hundebesitzer. Auch die möchte er immer wieder ansprechen und thematisieren, wie man sich mit den Tieren in der Landschaft richtig verhält. Schmidt will außerdem gemeinsam mit Hundeschulen Veranstaltungen zu diesem Thema anbieten. Weitere Probleme seien die zunehmende Zahl an E-Bikern und, natürlich, steigende Müllmengen in der Natur.

Schmidt ist wichtig, nicht als Aufpasser wahrgenommen zu werden. „Ich möchte niemanden maßregeln, außer wenn das wirklich mal nötig ist.“ Bisher reagierten die Menschen zumeist sehr freundlich auf ihn. Und das soll so bleiben.