Kiel. Kältere Büros, weniger Beleuchtung, mehr Homeoffice: Monika Heinold hat am Dienstag das Energiesparkonzept vorgestellt. Die Details.
Es wird kälter und dunkler in Schleswig-Holsteins Behörden: Das Land plant unter anderem, in seinen Liegenschaften die Heizungen zu drosseln und die Beleuchtung zu reduzieren. Außerdem sollen die Bediensteten enger zusammenrücken. Das geht aus einem Energiesparkonzept hervor, das Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) am Dienstag vorgestellt hat.
Der Maßnahmenkatalog gilt für rund 450 Gebäudekomplexe. Dazu gehören beispielsweise die Ministerien, Finanzämter, Amtsgerichte und Polizeistationen. Nicht direkt betroffen sind Liegenschaften der Kreise und Kommunen im Land, also etwa Rathäuser und Schulen.
Energiesparregeln: „Schleswig-Holstein geht mit gutem Beispiel voran“
„Als Land gehen wir beim Energiesparen mit gutem Beispiel voran. Jede Kilowattstunde zählt“, sagt Ministerin Heinold, „wir reduzieren den Energieverbrauch unserer Landesliegenschaften mit Sofortmaßnahmen so schnell wie möglich und bereiten uns auf die Heizperiode vor.“
Wie viel Energie gespart werden kann oder soll, vermögen die Verantwortlichen in Kiel auf Anfrage unserer Redaktion allerdings nicht einmal im Ansatz zu beantworten. „Wir müssen uns dafür erst mal eine Heizperiode angucken“, sagt Svea Balzer, Sprecherin des Finanzministeriums. Prognosen oder Zielvorgaben gebe es diesbezüglich tatsächlich nicht, sagt auch Barbara Müller, Sprecherin der mit der Verwaltung der landesweiten Immobilien betrauten Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH): „Das hängt ja von vielen Faktoren ab. Beispielsweise davon, ob wir einen kalten Winter haben werden oder einen warmen.“
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Eine erste Stufe des Energiesparkonzepts greift aber nicht erst mit Anbruch des Winters, sondern sofort. So soll die GMSH alle Heizungsanlagen so einstellen lassen, dass eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius nicht überschritten wird. Klimaanlagen dürfen nur noch auf maximal 26 Grad Celsius herunterkühlen. Ferner ist geplant, Handwaschbecken auf reine Kaltwasserversorgung umzurüsten. Springbrunnen sollen versiegen, repräsentative Fassadenbeleuchtungen erlöschen.
Bedienstete im Norden müssen zurück ins Homeoffice
Unter dem Schlagwort „Smarte Raumnutzung“ verbirgt sich das Bestreben, so wenig Fläche als möglich zu nutzen. Dazu gehört, dass Bedienstete abteilungs- und idealerweise sogar behördenübergreifend in besonders energieeffizienten Gebäuden zusammenrücken, damit andere Räume vorübergehend stillgelegt werden können. Teilzeitkräfte sollen dann Arbeitsplätze gemeinsam nutzen, möglichst viele Mitarbeiter ins Homeoffice wechseln. An einem entsprechenden Konzept arbeitet das Land nun, es soll bis Anfang Oktober vorliegen.
„Ich weiß, dass die Einschränkungen nach der schwierigen Corona-Zeit für uns alle nicht einfach sind“, sagt Ministerin Monika Heinold. „Es kommt einmal mehr darauf an, dass wir uns jetzt gemeinsam solidarisch unterhaken.“