St. Peter-Ording. Wieviel Wohnfläche bekommen Käufer an Nord- und Ostseeküste im Vergleich zu Metropolstädten? Wo Immobilien günstig sind.
Ferienwohnungen in St. Peter-Ording sind inzwischen fast so teuer wie Wohnraum in München. Eine Analyse von ImmoScout24 zeigt, wie viel Wohnfläche Suchende für bis zu 400.000 Euro in ausgewählten Ferienorten an der Nord- und Ostseeküste im Vergleich zu sieben deutschen Metropolen durchschnittlich bekommen.
Bis zu einem Kaufpreis von 400.000 Euro bekommen Kaufinteressenten in Cuxhaven in Niedersachsen und Husum an der schleswig-holsteinischen Nordsee sowie in Bad Doberan an der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern am meisten für ihr Geld und die größte Wohnfläche.
St. Peter-Ording: Für 400.000 Euro gibt es gerade mal 37 Quadratmeter
Im niedersächsischen Nordseeheilbad Cuxhaven boten die im Mai und Juni für bis zu 400.000 Euro inserierten Immobilien zum Kauf durchschnittlich rund 104 Quadratmeter Wohnfläche. In der Hafenstadt Husum in Schleswig-Holstein gab es im Durchschnitt rund 99 Quadratmeter für bis zu 400.000 Euro im Angebot.
In Bad-Doberan, dem ältesten deutschen Seebad an der Ostsee, wurden im Durchschnitt rund 90 Quadratmeter Wohnfläche in der Preisklasse bis 400.000 Euro angeboten. In allen drei Städten liegen die Preise pro Quadratmeter demnach im Vergleich zu anderen Ferienregionen und den städtischen Metropolen auf einem niedrigeren Niveau.
Immobilien: Binz und Prerow so teuer wie Düsseldorf, Berlin und Stuttgart
Deutlich teurer ist es in anderen Ostseeorten. Ein Drittel weniger Wohnfläche als in Bad-Doberan fanden Suchende im Ostseebad Prerow auf dem Darß mit etwa 60 Quadratmetern und in Binz auf der Ostseeinsel Rügen mit knapp 59 Quadratmetern. Damit liegen die beiden Ostseeorte im Preisniveau pro Quadratmeter fast gleichauf mit den Metropolen Stuttgart (59,7 Quadratmeter), Düsseldorf (58,5 Quadratmeter) und Berlin (58,3 Quadratmeter).
Das Ostseebad Kühlungsborn liegt mit durchschnittlich rund 56 Quadratmetern Wohnfläche leicht darunter ebenso wie die Finanzmetropole Frankfurt am Main (54,7 Quadratmeter). Hier liegt das Preisniveau also noch höher.
Wenig Fläche in München, St. Peter-Ording und Warnemünde
In Warnemünde, einem Ortsteil von Rostock, fiel die Wohnfläche, die Suchende für bis zu 400.000 Euro bekommen, mit rund 50 Quadratmetern im Ostseevergleich am kleinsten aus.
Wer ein Feriendomizil im beliebten St. Peter-Ording auf der Nordsee-Halbinsel Eiderstedt kaufen wollte, bekam noch weniger für das gleiche Geld. Für bis zu 400.000 Euro wurden hier im Durchschnitt knapp 37 Quadratmeter angeboten. Nur in München fiel die angebotene Wohnfläche mit rund 36 Quadratmetern noch etwas kleiner aus.
Sylt: Kein Angebot in Kampen für 400.000 Euro
In Kampen auf der Nordseeinsel Sylt gab es für bis zu 400.000 Euro gar kein Angebot. Auf Sylt ist Wohneigentum damit mit Abstand am teuersten.
Für die Analyse von ImmoScout24 wurden alle in den Monaten Mai und Juni 2022 eingestellten Inserate von Eigentumswohnungen und Häusern zum Kauf mit einem Angebotspreis von bis zu 400.000 Euro für die folgenden Städte berücksichtigt: Cuxhaven, Husum, Sankt Peter-Ording und Kampen für die Nordseeregion, Bad Doberan, Kühlungsborn, Prerow, Warnemünde und Binz für die Ostseeregion sowie die sieben größten deutschen Städte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Dabei wurden etwaige Mehrfacheinstellungen berücksichtigt, so dass jedes Inserat nur einmal in die Analyse einfloss.
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Die aktuelle Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse (AWA 2022) zeigt, dass immer Menschen Urlaub in der eigenen Immobilie machen wollen. Demnach besitzen heute 1,55 Millionen Menschen in Deutschland ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung. Im Vergleich: 2018 waren es noch eine halbe Million weniger Eigentümer von Feriendomizilen.